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In Antwort auf #130522]
Hallo Frank,
welche Hobel braucht man, welche hat man?
Ich habe 21 verschiedene Hobel im Gebrauch, ich habe nur Hobel die ich auch benutze. Meine Frau behauptet manchmal, ich würde Hobel sammeln, das höre ich nicht gern weil es nicht stimmt.
Meine Hobel sind alle aus Eisen, man kann aber sicher genausogut mit hölzernen Hobeln arbeiten. Was die Nützlichkeit der Verstellmechanismen von eisernen Hobeln angeht, werde ich mit zunehmender Erfahrung skeptischer.
Also, und ohne zu wissen was Du eigentlich planst:
Man braucht einen Hobel zum "glattmachen"(Putzhobe), der sollte kurz sein. Ein #4 ist genau richtig.
Dann braucht man einen Hobel zum Gerademachen, eine Raubank. Der soll lang sein. Ich hatte eine Stanley #7 und daneben eine #8. Ich habe nur noch die #8 benutzt und die #7 weggegeben. Die Stanley ist fürs Gröbere, wenn viel Holz wegmuss, auf schmutzigen gesägten Flächen usw. Daneben habe ich einen Veritas- Flachwinkel- Raubank, die ist schon Luxus. Wunderbar präzise und perfekt auch auf schwierigem Holz, aber ergonomisch (der schon erwähnte Griff!) viel schlechter als die Stanleys (ich habe einen verbesserten Griff auf der Veritas). Die #8 ist ein Genuss, und man kann sie auch bei relativ kurzen Werkstücken wunderbar gebrauchen, kein Problem, also vor der Länge und der Masse muss man sich nicht fürchten, gäb es eine noch längere ich hätte sie.
Eine Zwischenlänge zwischen Putzhobel und Raubank (z.B. #5): darf, muss aber nicht.
Man braucht auch einen Simshobel. Der darf einfach sein, der Schnickschnack an den aktuellen Modellen ist weniger hilfreich als man glaubt. Er sollte nicht zu klein sein. Ich habe einen LN (32mm breit) und einen Veritas (18 breit). Der breitere ist universeller.
Einen Flachwinkel- Blockhobel hast Du, der muss auch sein.
Alles darüber hinaus ist schon spezieller und abhängig von dem was Du machen willst.
Sehr schön ist ein Flachwinkel- Putzhobel (mit planer Seitenfläche, damit man auf einer Stoßlade arbeiten kann). Der ist einem #4 doch deutlich überlegen wenn es an schwieriges Holz geht.
Und außerordentlich nützlich ist ein Nuthobel, damit kann man Oberfräsem-Benutzer richtig neidisch machen.
Du solltest Dir gut überlegen, ob Du alles neu kaufst oder Dir vielleicht. auch ein paar alte Stanleys oder Ähnliches besorgst. Gerade bei der Raubank könnte das sehr nützlich sein.
Und Du solltest den Hinweis mit der Hobelbank ernst nehmen. Erst mit einer ordentlichen Bank ist das Hobeln eine schöne Sache.
Viel Spass!
Friedrich