Beratung kleine Hobelbank
Eigenbau ja, aber...
Hallo Christian,
ein Eigenbau käme der Problematik entgegen, man könnte kurz und schwer bauen.
Aber bei einer kurzen Bank wird die Realisierung einer deutschen Hinterzange schwierig.
Epple bietet diese erst ab 1,6m Länge und dort nur verkürzt.
Zu Bedenken ist die Arbeitszeit die in einen Selbstbau fließt. Unter 100 Std. ist das als Erstlingsbank kaum zu schaffen. Ab einem Plattengewicht von 80kg, die sind spätestens nach der Verleimung mit der Bankhakenleiste erreicht, braucht es oft einen Helfer.
Weil wir damals besonders schwere "Bänke fürs Leben" bauen wollten, haben wir uns für den zeitgleichen Bau zweier Bänke entschieden, was wir 2004/2005 auch zu Zweit gemacht haben.
Gruß Dietrich
Re: Eigenbau ja, aber...
Hallo Dietrich,
muß ja keine deutsche Hinterzange sein. ich glaube ich würde heute auch eher eine Twin Screw von Veritas verbauen. Oder einfach eine zweite Vorderzange. Oder ein
Oder bei Platzproblemen auf den kurzen Schenkel des "L" bei der Zange verzichten und bündig rechts abschließen. Dazu entweder die Veritas Hinterzangenführung oder sogar die Inset-Vise oder eine Lösung im Veritas 3/4" System. Möglichkeiten gibt es viele.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Beratung kleine Hobelbank
[In Antwort auf #130272]
Hallo Friedrich,
an der Seite der Vorderzange kann man eine Hobelbank problemlos kürzen. Der Querriegel muss abgeschraubt werden. (Verleimt sollte er nicht sein, jedenfalls nicht bei einem guten Hersteller.) Dann wird der die Platte gekürzt und der Zapfen neu geformt. Der Boden der Beilade und die hintere Leiste muss ebenfalls gekürzt werden. Riegel wieder anschrauben, Vorderzange versetzen, Gestell einkürzen.
Bei meiner Ulmia würde ich sagen 4-6Stunden, geht alles mit Handwerkzeugen und Bohrmaschinen. Aber Christian hat ja die Werkstatt auf dem Lande. :o)
Gewicht kann man dadurch ersetzen, dass man die Bank beim Arbeiten in richtung der gerade wirkenden Kraft an der Wand abstützt. Dann aber nicht nach 23 Uhr arbeiten. :o)
Ich finde es super, wenn neue Bänke gekauft werden und noch toller, wenn sich jemand eine baut. Dietrichs Hobelbankreportage gehört zu meinen Lieblingsseiten im Netz, auch nach 5 Jahren.
Aber: es gibt soviel ausgemusterte gute Ulmias, die man für 300-450 vor die Haustür bekommt, dass sich ein Neubau oder ein Neukauf wirtschaftlich nicht lohnt. Denn meistens liegt der Preis für eine gebrauchte Bank unter beim Neupreis für die Zangen + Schrauben.
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Friedrich,
an der Seite der Vorderzange kann man eine Hobelbank problemlos kürzen. Der Querriegel muss abgeschraubt werden. (Verleimt sollte er nicht sein, jedenfalls nicht bei einem guten Hersteller.) Dann wird der die Platte gekürzt und der Zapfen neu geformt. Der Boden der Beilade und die hintere Leiste muss ebenfalls gekürzt werden. Riegel wieder anschrauben, Vorderzange versetzen, Gestell einkürzen.
Bei meiner Ulmia würde ich sagen 4-6Stunden, geht alles mit Handwerkzeugen und Bohrmaschinen. Aber Christian hat ja die Werkstatt auf dem Lande. :o)
Gewicht kann man dadurch ersetzen, dass man die Bank beim Arbeiten in richtung der gerade wirkenden Kraft an der Wand abstützt. Dann aber nicht nach 23 Uhr arbeiten. :o)
Ich finde es super, wenn neue Bänke gekauft werden und noch toller, wenn sich jemand eine baut. Dietrichs Hobelbankreportage gehört zu meinen Lieblingsseiten im Netz, auch nach 5 Jahren.
Aber: es gibt soviel ausgemusterte gute Ulmias, die man für 300-450 vor die Haustür bekommt, dass sich ein Neubau oder ein Neukauf wirtschaftlich nicht lohnt. Denn meistens liegt der Preis für eine gebrauchte Bank unter beim Neupreis für die Zangen + Schrauben.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Eigenbau ja, aber...
[In Antwort auf #130291]
Das Argument des grösseren Bankgewichts in Relation zum Benutzer kann ich nur 100%ig unterstützen. Meine (allerdings wesentlich grössere) Bank wiegt um die 190 kg, was bei meinen 95-100 kg sehr angenehm ist. Ok, man kann die Bank verankern, um sie am Wandern zu hindern, was aber nur die zweitbeste Lösung ist.
Wenn man mal 1,6 x 0,65 Meter bei 80 mm Dicke annimmt, dann wiegt die Platte aus Buche ca. 60 kg.
Persönlich würde ich auch einen Twin Screw Vise empfehlen, aber der braucht auch einiges an Platz neben der Platte! Gewichtsmässig kann man sich das Leben mit der Platte leichter machen, wenn man diese teilt und eine mittlere Beilade verwendet. Dann kann die Bank sogar breiter (und damit wieder schwerer) werden, was mir oft sehr gelegen kam.
Es erscheint mir auch sinnvoll, Masse im Gestell zu haben. 25 kg Gestell und 80 kg Platte gehen nicht so gut zusammen. Daher auch die Empfehlung, das Gestell nicht aus Nadelholz zu bauen.
Gruss
Rolf
Das Argument des grösseren Bankgewichts in Relation zum Benutzer kann ich nur 100%ig unterstützen. Meine (allerdings wesentlich grössere) Bank wiegt um die 190 kg, was bei meinen 95-100 kg sehr angenehm ist. Ok, man kann die Bank verankern, um sie am Wandern zu hindern, was aber nur die zweitbeste Lösung ist.
Wenn man mal 1,6 x 0,65 Meter bei 80 mm Dicke annimmt, dann wiegt die Platte aus Buche ca. 60 kg.
Persönlich würde ich auch einen Twin Screw Vise empfehlen, aber der braucht auch einiges an Platz neben der Platte! Gewichtsmässig kann man sich das Leben mit der Platte leichter machen, wenn man diese teilt und eine mittlere Beilade verwendet. Dann kann die Bank sogar breiter (und damit wieder schwerer) werden, was mir oft sehr gelegen kam.
Es erscheint mir auch sinnvoll, Masse im Gestell zu haben. 25 kg Gestell und 80 kg Platte gehen nicht so gut zusammen. Daher auch die Empfehlung, das Gestell nicht aus Nadelholz zu bauen.
Gruss
Rolf
Re: Beratung kleine Hobelbank
Gleich erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Stellt Euch einfach eine berliner Altbau 2-2,5 Zimmerwohnung vor, in der bisschen was rein muss.
Da ist, um links und rechts ausreichend Platz zu haben, eine 1600mm Bank schon das höchste der Gefühle. Das nötige Gewicht würde ich auch mit Steinen, Stahlplatten oder sonst etwas schweres nachrüsten.
Der Eigenbau wäre ein Traum, aber finanziell und noch mehr zeitlich und ortstechnisch nicht realisierbar.
Bezüglich meiner anderen Werkstatt: ich kann sie weiterhin nutzen, aber sie ist bei den Eltern meiner frisch auseinandergegangenen Beziehung.
Also demnächst werde ich da nicht mehr Tagelang vor mich hin bauen können.
Daher möchte ich möglichst zeitnah eine Möglichkeit hier in Berlin haben, da das Holzwerkeln der beste Ausgleich für mich ist!
Zu den von mir genannten Bänken hat keiner einen Erfahrungsbericht?
Anstelle der Hinterzange die Veritas ist eine gute Idee.
Schöne Grüße
Christian.
Re: Beratung kleine Hobelbank
hallo Christian,
eine Alternative zum Gewicht ist das Festschrauben einer (leichteren) Bank an die Wand. Man kann dann halt nicht drum rum laufen und der Zugang ist nur von einer Seite möglich.
Es geht ganz gut - ich mach das schon seit 30 Jahren so. Und viele Bilder aus alten Werkstätten zeigen, dass die Bank oft an der Wand stand und wahrscheinlich an der Wand befestigt war.
Eine Hinterzange ist schön und gut, aber nicht lebensnotwendig. Sowohl Chr.Schwarz als auch Landis und Schleining zeigen in ihren Büchern, dass es starke Traditionen bei Hobelbänken gibt, die ohne Hinterzange auskommen.
Gruss
reinhold
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- Beiträge: 1142
- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Beratung kleine Hobelbank
Hallo Christian,
Pedders Vorschlag, eine "normale", gebrauchte Bank den Gegebenheiten anzupassen (sprich zu kürzen), finde ich sehr gut. Der Einfachheit an der Voderzange, das Fußgestell und Beilade müssen dann natürlich auch geändert werden. Wahrscheinlich wird man das Vorderblatt dann nuten und an die gekürzte Platte eine Feder anhobeln oder anfräsen müssen, damit eine Hirnleiste daraus wird. Das Blatt dann mit einer 10 oder 12mm Holzschraube und Unterlegscheibe anschrauben- fertig.
Wenn an der Bank gehobelt werden soll, finde ich eine Hinterzange schon sinnvoll und notwendig. Man kann sich auch mit (man traut es sich kaum schreiben) aufgenagelten/-geschraubten Leisten behelfen oder versenkbaren End-und Seitenanschlägen.
Bin aber der Meinung, wer ein Brett zum Hobeln mal vernünftig eingespannt hat, wird diese Möglichkeit nicht mehr missen wollen. An der Wand würde ich in einem Wohnhaus keine Hobelbank befestigen.
Gruß, Andreas