Eisenhobel: Klappe mit Spannhebel oder Schraube?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Eisenhobel: Klappe mit Spannhebel oder Schraube?

Beitrag von Philipp »


Liebe Hobler,

nach meinem Dafürhalten ist der Feststellmechanismus der Klappe bei Eisenhobeln à la Stanley eine blöde Konstruktion, da sie keine feine Änderung des Anpreßdruckes erlaubt. Hat das ganze System Spiel (wie z.B. bei meinem kürzlich zu Testzwecken erworbenen Anant, aber auch bei alten Stanleys), dann ist eine Eisenfeinverstellung eigentlich kaum mehr möglich. Der gelöste Spannhebel läßt das Eisen vollkommen ungehalten, wodurch es seine Position verliert und die anschließende Betätigung des Eiseneinstellrades eigentlich sinnlos ist.

Daher halte ich eine Klappe, die durch eine Schraube gespannt wird (à la Veritas) und damit eine besser dosierte Eisenklemmung erlaubt, für sinnvoller.

Meine Frage an die umbauwilligen und bastelfreudigen Eisenhobler:

Hat jemand schon einmal bei einem klassischen Eisenhobel den Spannhebel der Klappe entfernt und durch eine Schraube ersetzt? Oder evtl. gar eine neue Klappe mit Feststellschraube selber gebaut? Über Infos und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Philipp


Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Eisenhobel: Klappe mit Spannhebel oder Schraub

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Phillipp,

der Anpressdruck des Spannhebels kann dadurch verändert werden, dass Die Klappenschraube etwas lockerer oder fester gedreht wird. Das funktioniert eigentlich ganz gut.

Grüsse
Klaus


Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Eisenhobel: Klappe mit Spannhebel oder Schraub

Beitrag von Carsten Rödiger »


Hallo Phillip,

tjaaaaa, vor der gleichen Entscheidung stehe ich auch gerade, aber nicht freiwillig, sondern gezwungenermaßen.
Vor ein paar Jahren habe ich mir einen alten Stanley Schiffshobel gekauft (der kam damals zu spät, und ich hatte die Arbeit schon mit einem Schabhobel unter Schwierigkeiten fertiggestellt, aber jetzt brauche ich ihn doch), und bei diesem Hobel ist (war) der Spannhebel aus Zinkdruckguß. Dieses Teil ist von der Zinkpest befallen (wahrscheinlich wurde der Hobel lange Zeit zu feucht gelagert) und besteht eigentlich nur noch aus kleinen und großen Bröcksjes, die ich aber mit Sekundenkleber zusammengeklebt habe um die Form zu behalten.

Dieses Teil muß ich nun neu machen (aus Stahl). Für die Autentizität des Hobels sollte ich sicherlich den Spannhebel neu feilen, aber das ist seeeeehr viel Arbeit.
Ich werde also erstmal die Schraubvariante bauen (und irgendwann ;-) die Originalversion), wichtig ist mir jetzt, daß der Hobel wieder einsetzbar wird.

Wenn ich die Spannung bei einem klasischen Spannhebel verstellen will, mache ich das auch über die zentrale Schraube, wie Klaus das beschrieben hat. Wenn diese Schraube zu leichtgängig wird, kommt da ein Tropfen Locktite rein, aber die schwachbrüstige Variante die ein Nachstellen erlaubt.

Die Klappe werde ich nicht ersetzen.

Ich glaube nicht, das es da irgendwelche berichtenswerten Unterschiede geben wird, sonst wären nicht beide Versionen verbreitet.

Cheerio,

Carsten



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