MHG Beitel
-
- Beiträge: 90
- Registriert: Do 5. Nov 2015, 22:27
Re: MHG Beitel
[In Antwort auf #123450]
Hallo Marc,
ich habe schon einige Zeit geschliffene MHG Beitel in Gebrauch, nebst ein paar Kirschen und ein paar alten vom Opa. Die MHG waren, wie andere Fabrikate auch, nach Friedrichs Maßstäben nicht besonders scharf. Allerdings ließen sie sich sehr gut auf Wassersteinen abziehen. Im Unterschied zu meinen Kirschen habe ich deutlich weniger Zeit für die Spiegelseiten benötigt. Insgesamt bin ich zufrieden mit ihnen, auf jeden Fall stimmt das Preis-Leistungs Verhältnis. Für mich war es eine guten Entscheidung sie zu kaufen.
Gruß Torsten
Hallo Marc,
ich habe schon einige Zeit geschliffene MHG Beitel in Gebrauch, nebst ein paar Kirschen und ein paar alten vom Opa. Die MHG waren, wie andere Fabrikate auch, nach Friedrichs Maßstäben nicht besonders scharf. Allerdings ließen sie sich sehr gut auf Wassersteinen abziehen. Im Unterschied zu meinen Kirschen habe ich deutlich weniger Zeit für die Spiegelseiten benötigt. Insgesamt bin ich zufrieden mit ihnen, auf jeden Fall stimmt das Preis-Leistungs Verhältnis. Für mich war es eine guten Entscheidung sie zu kaufen.
Gruß Torsten
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Was Ihr wollt: Alte englische Eisen
wie schön, wenn die Jungs aufs richtige Stichwort so zuverlässig reagieren!
Also, ich wollte meinen Stecheisenbestand vergrößern. Ich benutze z. Zt. einen Satz Kirschen (Standard) zwischen 4 und 26 mm, dann Kirschen- Lochbeitel (die Mördereisen) mit 10, 12, 16. Dann zwei Crown- Schrägstecheisen (1/2"), zwei aus Kirschen- Eisen selbstgemachte 8mm- Schrägeisen, drei Stecheisen fürs Feine, aus Bildhauereisen mit Achtkantheft zurechtgeschliffen und sehr stark seitlich angefast. Zwei Zimmermannseisen (30 und 40) und dann noch ein bißchen Kleinkram, auch ein paar Hohleisen. Meine Japaneisen sind ausgemustert.
Ich wollte gern einen Satz Eisen zum Gebrauch in der Hand (also normalerweise nicht geschlagen), nicht seitlich angefast. und ein paar kleinere Lochbeitel.
Seitlich nicht angefaste Stecheisen gibt es hierzulande nicht. In England schon ("firmer chisel"), und da gibts die auch alt. Üblich sind zwei Formen der Hefte: Elliptisch (wie eine langgezogene Olive) und tailliert. Ich habe mich für die taillierte Form entschieden und angefangen, mir einen Satz zusammenzukaufen, jeweils einzeln.
Schmalere Lochbeitel haben hierzulande die gleichen Riesenhefte wie die breiten. In England gibt es bei sehr schmalen Beiteln (um 1/8") eine merkwürdige trapezförmige Ausführung. Etwas breitere Beitel sind entweder wie firmer chisel, jedoch mit dickeren Klingen, oder als die bekannten "pigsticker" ausgeführt, die ich gar nicht mag.
Die Eisen die ich bis jetzt habe, zeigt das Bild.

von links:
Firmer chisel, "Colonel" 24,5 mm. Das Eisen ist offenbar uralt und war ziemlich narbig (brauchte einige Schleifarbeit an der Spiegelseite). Das Heft war häßlich und passte nicht, es wurde durch ein neues Luxemburger Modell :-)) ersetzt, das sehr griffig ist.
Firmer Chisel, Hersteller nicht angegeben, 13mm, Heft Esche
Firmer Chisel, Sorby, 8,5mm, Heft Esche
Firmer Chisel, Jameson, 6,5mm, diche Klinge, wahrscheinlich als Lochbeitel (mortise chisel) gedacht), Heft Esche
Firmer Chisel, 5mm, Hersteller unleserlich, ebenfalls vermutlich ein Lochbeitel, Heft Esche
Mortise Chisel, Swearby, 3,5mm, Heft Esche
Mortise Chisel, Hersteller unleserlich, 3mm, Heft Buche
Ein ganz breites Exemplar (1 1/2") ist derzeit auf dem Weg zu mir. Das ist ein altes ungebrauchtes (new old stock)und ein bißchen teurer. Die auf dem Bild haben ausnahmslos einschließlich royal mail deutlich weniger als 10 Teuros gekostet.
Die Hefte sind abgeschliffen, in Halböl getränkt, mit Stahlwolle abgerieben und dann etwas gewachst, die Klingen nachgeschliffen, alles nicht schlimm. Kein einziges der Eisen war nur stumpf, alle waren durch falsches Schärfen mehr oder weniger verhunzt. Gut, dass sie nun bei mir sind.
Friedrich
-
- Beiträge: 1247
- Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41
So sind wir eben :-)
Fallen gleich auf ein "Gloat"-Angebot rein.
Hallo Friedrich,
Es hat sich gelohnt nachzufragen, stell dir mal vor, deine tolle Sammlung wäre an uns vorbeigegangen, nicht auszudenken.
Wie lange hast du denn an den Beiteln gearbeitet? Es sieht definitv nach mehr als einer Wochenendbeschäftigung aus. Das Luxemburger Heft passt doch nicht so recht rein in die Sammlung, sollte ich nicht vielleicht mal nachsetzen und mich den anderen Heften anpassen, sprich mehrere dezente Ringe und eine etwas kleinere Zwinge?
Gruß ;-)
Marc
-
- Beiträge: 1247
- Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41
LNs sind's geworden...
[In Antwort auf #123477]
Hallo Alexander,
Ich habe mir die AIs angeschaut. Die sehen gut aus, richtig englisch, guter Griff - außer jetzt das Tropenholz - exzellenter Anschliff und gute Abstufung der Größen.
Nur helfen die mir nicht weiter, da sie gleich von 3mm nach 6 mm springen. Ich wollte noch eine Größe dazwischen haben. Deshalb habe ich mir jetzt die LNs bestellt, allerdings nur drei. Da wächst mein Satz auf fünf Beitel.
Die LNs haben eine exzellente Geometrie, die Planheit ist sozusagen garantiert. Was mich nicht begeistert und doch ist der Griff. Leicht austauschbar ist ein großer Vorteil, nur eben auch der Nachteil, dass sich beim Hebeln der Griff leicht löst. Das ist aber eigentlich nur der Fall beim Lochbeitel. (Der eine, den ich habe, ist verbannt worden.) Dazu kommt, dass die Beitel sehr massiv sind, sprich dick. Ein 8mm Zapfenloch nachstechen geht nicht. Aber warum gibt's Schälbeitel?
Torstens Beitrag habe ich leider zu spät gelesen. Dumm nur, Zeit hätte ich ja gehabt...
Gruß ;-)
Marc
Hallo Alexander,
Ich habe mir die AIs angeschaut. Die sehen gut aus, richtig englisch, guter Griff - außer jetzt das Tropenholz - exzellenter Anschliff und gute Abstufung der Größen.
Nur helfen die mir nicht weiter, da sie gleich von 3mm nach 6 mm springen. Ich wollte noch eine Größe dazwischen haben. Deshalb habe ich mir jetzt die LNs bestellt, allerdings nur drei. Da wächst mein Satz auf fünf Beitel.
Die LNs haben eine exzellente Geometrie, die Planheit ist sozusagen garantiert. Was mich nicht begeistert und doch ist der Griff. Leicht austauschbar ist ein großer Vorteil, nur eben auch der Nachteil, dass sich beim Hebeln der Griff leicht löst. Das ist aber eigentlich nur der Fall beim Lochbeitel. (Der eine, den ich habe, ist verbannt worden.) Dazu kommt, dass die Beitel sehr massiv sind, sprich dick. Ein 8mm Zapfenloch nachstechen geht nicht. Aber warum gibt's Schälbeitel?
Torstens Beitrag habe ich leider zu spät gelesen. Dumm nur, Zeit hätte ich ja gehabt...
Gruß ;-)
Marc
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
so schlimm war das nicht...
Hallo Marc,
es ist nicht arbeitsaufwendig, so ein Eisen herzurichten, das ist ja kein Hobel.
Außerdem kam eins nach dem anderen.
Das Luxemburger Heft soll definitiv so bleiben!
Friedrich
-
- Beiträge: 257
- Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41
Das sieht gut aus!
[In Antwort auf #123483]
Das ist ja ein sehr schöner Satz, Friedrich. Hattest Du auch schon ein trockenschleifergeschädigtes dabei, welches die Härte verloren hat? Die Gefahr ist ja vermutlich recht groß ...
Grüße aus Hamburg,
Alex
Das ist ja ein sehr schöner Satz, Friedrich. Hattest Du auch schon ein trockenschleifergeschädigtes dabei, welches die Härte verloren hat? Die Gefahr ist ja vermutlich recht groß ...
Grüße aus Hamburg,
Alex
-
- Beiträge: 257
- Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41
Re: LNs sind's geworden...
[In Antwort auf #123485]
Hallo Marc,
hört sich gut an! Ich hatte einmal die Gelegenheit, eine Zinkung mit Lie Nielsen Eisen zu stemmen - und war begeistert. Schöne Stemmeisen.
Gruß -Alex
Hallo Marc,
hört sich gut an! Ich hatte einmal die Gelegenheit, eine Zinkung mit Lie Nielsen Eisen zu stemmen - und war begeistert. Schöne Stemmeisen.
Gruß -Alex
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
weiss ich noch nicht.
das Einzige, mit dem ich bisher ernsthaft über längere Zeit gearbeitet habe, ist das alte 1"- Eisen, und da erschien mir ziemlich hart und schnitthaltig. Der Eindruck beim Schleifen war bei allen Eisen gut.
Friedrich.
firmer chisel
[In Antwort auf #123483]
Hei Friedrich,
erklär mir bitte, wofür es gut ist, dass die englischen Firmer Chisel (frei übersetzt mit "stärkere Stecheisen") keine Seitenfase haben. Und wieso ist das ein Vorteil für den Handbetrieb?
Nachdem mich Marc neulich drauf aufmerksam gemacht hat, dass Kirschen seine "Zimmermannsbeitel" (die mit dem knuffigen Zweihandheft) auch als "Firmer Chisel" anbietet, bin ich ins Zweifeln gekommen, ob das "Fehlen" der seitlichen Fase das entscheidende Merkmal ist.
Meinen firmer chisel habe ich übrigens zum Schabbeitel umgebaut. Der schabt an 5 Kanten.
Marc,
Dein Heft gefällt mir auch sehr gut!
Liebe Grüße
Pedder
Hei Friedrich,
erklär mir bitte, wofür es gut ist, dass die englischen Firmer Chisel (frei übersetzt mit "stärkere Stecheisen") keine Seitenfase haben. Und wieso ist das ein Vorteil für den Handbetrieb?
Nachdem mich Marc neulich drauf aufmerksam gemacht hat, dass Kirschen seine "Zimmermannsbeitel" (die mit dem knuffigen Zweihandheft) auch als "Firmer Chisel" anbietet, bin ich ins Zweifeln gekommen, ob das "Fehlen" der seitlichen Fase das entscheidende Merkmal ist.
Meinen firmer chisel habe ich übrigens zum Schabbeitel umgebaut. Der schabt an 5 Kanten.
Marc,
Dein Heft gefällt mir auch sehr gut!
Liebe Grüße
Pedder
-
- Beiträge: 1247
- Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41
Re: firmer chisel *MIT BILD*
Hallo Pedder,
Es ist wohl der Aermelkanal, der solche Differenzen zuließ. Die englischen und amerikanischen, gefasten Stemmeisen und Stechbeitel haben eine ausgeprägte Fase, die kontinentalen Formen dagegen nicht.
Warum? Nun, man kommt besser in die Ecken mit dem stark gefasten Eisen. Das nur leicht gefaste Eisen hilft da eigentlich kaum weiter und man kann die Fase auch weglassen.
Im Bild hinten das LN-Eisen und vorne ein Kirscheneisen (Schabversion)
Gruß ;-)
Marc