Ölen in der kalten Jahreszeit

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Robert
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Re: Ölen in der kalten Jahreszeit

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #122945]
Hallo Philip,
ich hab neulich mal probiert, mit Leinöl/Firnis geölte Teile draußen trocknen zu lassen (nachts ca. 0°C). Hat ewig gedauert, bis die trocken waren. Erstaunlich war, dass reines Fichtenholz/gehobelt deutlich schneller war als Tischlerplatte/geschliffen. Da hätt ich eigentlich eher das Gegenteil erwartet. Hintergrund war eigentlich rauszufinden, ob Licht (hab ich mal irgendwo gelesen) zum Aushärten von Leinöl/Firnis wirklich so wichtig ist, oder ob Wärme wichtiger ist. In meiner Kellerwerkstatt gibts nämlich fast kein natürliches Licht. Ich würd aus dieser Erfahrung sagen, Wärme ist zum Trocknen wichtiger. Dabei glaub ich, ist eher die Wärme des Bauteils wichtig als die Wärme des Öls beim Auftragen. Das Erwärmen zum Auftragen bringt vielleicht eher was dafür, dass das Öl besser einzieht.
Gruß
Robert



Pedder
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Leinölfirniß ohne Verdünner

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #122948]
Heute habe ich mal mit Leinöfirniß ohne Verdünner geölt. Obwohl es erwärmt war, ließ es sich nach meinem Gefühl nicht gut verteilen. Und die Überstände, die nach 30 Minuten zurückblieben, ware sehr viel größer, als von Halb- oder Drittelöl gewohnt. Künftig also wieder mit Verdünnung.

Liebe Grüße Pedder


Florian R
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Re: Leinölfirniß ohne Verdünner

Beitrag von Florian R »


Hallo Pedder,

dass bei unverdünntem Firnis mehr zurückbleibt ist ja irgendwie logisch. Wenn du die Hälfte Verdünner nimmst, wird der natürlich schnell verfliegen. Somit hast du im Endeffekt ja nur die halbe Menge Firnis aufgetragem.

Um dem zu entgehen trage ich immer recht dünn auf. Landläufig herrsch ja eher die Meinung "satt" Auftragen.

Meiner Meinung nach bringt es aber mehr, dünn aufzutragen und partiell nochmal ein wenig nachzugeben, statt dem satten Auftrag, bei dem ein Großer Teil mit dem Lappen entsorgt wird.

Hast du schon mal probiert mit einem Schwam aufzutragen? Damit bekommst du einen wunderbar dünnen, aber ausreichenden Auftrag, auch ohne Verdünner hin.

Gruß

Florian



Pedder
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Re: Leinölfirniß ohne Verdünner

Beitrag von Pedder »


Hallo Florian,

ja, ich habe die Firniß ziemlich großzügig ausgegossen. Vielleichtlag es daran. Aber ich will ja auch was schaffen. Ich finde es mit Verdünnung einfacher und werde mir nun endlich Shellsol von Kremer besorgen. Die Verteilung erfolgt schon immer mit Küchenschwämmen, die billigen für 10 Stück für 1 Eur.

Liebe Grüße an die Familie!
Pedder



Josef Scheitl
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Re: Leinölfirniß ohne Verdünner

Beitrag von Josef Scheitl »

[In Antwort auf #123782]
Hallo Pedder,

ich habe bisher immer nur unverdünntes Leinöl, bzw. Leinölfirnis verwendet. Allerdings wische ich den Überstand nicht erst nach einer halben Stunde ab, sondern bereits nach ca. 10 min. Dafür gehe ich nach etwa einer Woche noch einmal mit einem mit Öl getränkten Lappen über die Flächen. Diese Methode hat sich in all den Jahren bestens bewährt (auch in den Jahren, in denen wir mit Leinöl wirklich sparen mussten).

Aber ich denke, das muss jeder selber ausprobieren und es dann so machen, wie es ihm am besten zusagt. Ich will Dir auf keinen Fall dreinreden.

Übrigens, da Du geschrieben hast, Du hättest mit Tungöl keine Erfahrung: Ich hatte bisher auch keine. Jetzt habe ich festgestellt, dass Tungöl das Holz wesentlich weniger verfärbt als Leinöl! Ich habe mich damit angefreundet.

Beste Grüße!
Josef



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