Zinken in 3 Minuten
Re: Zinken in 3 Minuten
[In Antwort auf #121611]
Also beeindruckend finde ich das schon und für eine nicht sichtbare Verbindung erscheint mir das auch okay. Qualität und Geschwindigkeit - ich denke man muss da einen Kompromiss finden. Wenn z.B. an Schubladen aufgrund der Geschwindigkeit an dem hinteren Ecken ein wenig geschluddert wird, würde ich das wohl tolerieren, aber bei den vorderen nicht. Wich denke da muss aber jeder seinen weg finden und überlegen wie viel zeit er wofür investeiren will.
Zusätzlich sollte man bedenken das früher die Leute davon leben mussten also das ganze auch mal vor einem wirtschaftlichen Hintergrund betrachten. Wir machen das ja alle als Hobby wo Zeit nichts kostet.
Gruß
Sue
Also beeindruckend finde ich das schon und für eine nicht sichtbare Verbindung erscheint mir das auch okay. Qualität und Geschwindigkeit - ich denke man muss da einen Kompromiss finden. Wenn z.B. an Schubladen aufgrund der Geschwindigkeit an dem hinteren Ecken ein wenig geschluddert wird, würde ich das wohl tolerieren, aber bei den vorderen nicht. Wich denke da muss aber jeder seinen weg finden und überlegen wie viel zeit er wofür investeiren will.
Zusätzlich sollte man bedenken das früher die Leute davon leben mussten also das ganze auch mal vor einem wirtschaftlichen Hintergrund betrachten. Wir machen das ja alle als Hobby wo Zeit nichts kostet.
Gruß
Sue
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Zinkensäge
[In Antwort auf #121615]
Über die Zinkensäge ist hier schon gelegentlich geschrieben worden, z. B. in diesem Beitrag von mir mit Abbildungen aus Lehrbüchern:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/483
Das Video habe ich mir noch nicht angeschaut. Frank Klausz hat dazu mal aus seiner Lehrzeit bei seinem Vater erzählt, wo er diese Art des Zinkens gelernt hat. Wenn ich mich recht erinnere, ging es damals um die Herstellung von einfachen Kisten. Die mussten nur haltbar sein, nicht schön ausschauen. Man kann das nicht mit unseren dekorativen Verbindungen vergleichen.
Gruß, Wolfgang
Über die Zinkensäge ist hier schon gelegentlich geschrieben worden, z. B. in diesem Beitrag von mir mit Abbildungen aus Lehrbüchern:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/483
Das Video habe ich mir noch nicht angeschaut. Frank Klausz hat dazu mal aus seiner Lehrzeit bei seinem Vater erzählt, wo er diese Art des Zinkens gelernt hat. Wenn ich mich recht erinnere, ging es damals um die Herstellung von einfachen Kisten. Die mussten nur haltbar sein, nicht schön ausschauen. Man kann das nicht mit unseren dekorativen Verbindungen vergleichen.
Gruß, Wolfgang
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Bilder sagen eben mehr als Worte
Hallo Wolfgang,
die Bilder kannte ich noch nicht. Solch ein Sägeblatt ist doch ein geniales Teil.
Warum gibt es sowas nicht mehr?
Und wie aufwendig ist die Herstellung?
Wurde der rechtwinklige vordere teil aufgeschweißt?
Beim Zinken hantieren ja viele mit laubsägeähnlichen Teilen herum, da wäre so ein Blatt schon eine tolle Hilfe, oder?
Gruß aus Cronenberg
Thomas
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Doping? oder war es die Spannsäge?
[In Antwort auf #121622]
ích finde die Vorführung sehr eindrucksvoll, aber bin nach wie vor sicher dass sie nicht ganz ernst gemeint war, mehr sportlich. Da müsste man natürlich fragen: War der Mann gedopt?
Aber im Ernst: Für eine Futterkiste im Pferdestall ist das so auch ok. Ich bestreite aber, dass eine so grob gefertigte Verbindung bei einem Bauteil, das hinterher passen muss (z.B. eine Schublade) ausreicht. Auch wenn man die Zinken selbst nach Augenmaß sägt,muss man doch die Grundlinie (ich nenn das mal so) sehr genau treffen, sonst ist die Kiste hinterher schief.
Ich möchte die Vorführung nochmals zum Anlass nehmen für ein Plädoyer für die Spannsäge. Ich kenne keine andere Säge, die so schnell (und dabei auch noch genau!) arbeitet. Und ihr Schnitt ist so breit, dass man ohne Probleme mit einem Laubsägeblatt (Stiftblatt) von da aus im rechten Winkel entlang der Grundlinie sägen kann.
Natürlich kann eine Rückensäge das ebenso, aber sie ist wegen des kürzeren Blattes langsamer.
Und eine Japansäge (hier: Dozuki)? Vielleicht bin ich ein Grobmotoriker. Aber von ganz kleinen dünnen Werkstücken abgesehen habe ich mit denen nie so genau sägen können wie mit Spann- und Rückensägen.
Friedrich
ích finde die Vorführung sehr eindrucksvoll, aber bin nach wie vor sicher dass sie nicht ganz ernst gemeint war, mehr sportlich. Da müsste man natürlich fragen: War der Mann gedopt?
Aber im Ernst: Für eine Futterkiste im Pferdestall ist das so auch ok. Ich bestreite aber, dass eine so grob gefertigte Verbindung bei einem Bauteil, das hinterher passen muss (z.B. eine Schublade) ausreicht. Auch wenn man die Zinken selbst nach Augenmaß sägt,muss man doch die Grundlinie (ich nenn das mal so) sehr genau treffen, sonst ist die Kiste hinterher schief.
Ich möchte die Vorführung nochmals zum Anlass nehmen für ein Plädoyer für die Spannsäge. Ich kenne keine andere Säge, die so schnell (und dabei auch noch genau!) arbeitet. Und ihr Schnitt ist so breit, dass man ohne Probleme mit einem Laubsägeblatt (Stiftblatt) von da aus im rechten Winkel entlang der Grundlinie sägen kann.
Natürlich kann eine Rückensäge das ebenso, aber sie ist wegen des kürzeren Blattes langsamer.
Und eine Japansäge (hier: Dozuki)? Vielleicht bin ich ein Grobmotoriker. Aber von ganz kleinen dünnen Werkstücken abgesehen habe ich mit denen nie so genau sägen können wie mit Spann- und Rückensägen.
Friedrich
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Re: wohl nicht ganz ernst gemeint,
[In Antwort auf #121616]
Hallo Marc,
starker Link.
Die Säge ist eine Zinkensäge - sowas gab es bei dt./kontinentaleuropäischen Herstellern bis schätzungsweise in die 1950er Jahre zu kaufen (solange Zinken noch "normale" Arbeit in der Werkstatt waren).
Wolfgang hat auf seiner Seite einige Infos dazu zusammengestellt.
Hier unter 1.5 :
http://www.holzwerken.de/werkzeug/saegen1.phtml
und hier ein Link zu einem alten Katalog mit Zinkensäge :
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_38.phtml
Selbst gesehen habe ich eine solche Säge allerdings noch nicht.
Die Geschwindigkeit ist in der Tat sehr beeindruckend, das Ergebnis für Arbeiten wie z.B. eine Türzarge vollkommen in Ordnung (man sieht die Verbindung hinterher nicht mehr, es kommt auf Stabilität an). Das Holz scheint Erle zu sein, bei einem härteren Holz mag das mit diesem Tempo wohl nicht klappen.
Kann mich noch an eine Aussage meines alten Meisters zum Thema Zinken und Anreißen erinnern (ich habe gerade die Zinken für einen Schubkasten meines Gesellenstücks angerissen), der hat das genau so beschrieben, wie es Frank Klausz im Video ausgeführt hat - nur Holzdicke anreißen, Zinken "frei Schnauze" oder "nach Erfahrung" schneiden, dann die Schwalben schneiden - Presspassung und fertig.
Interessant ist die Verwendung von Gestellsäge und auch daß Herr Klausz zuerst die Zinken und dann die Schwalben ausarbeitet. Beides nach also nach kontinentaleurop. Lehre.
Gruß, Andreas
Hallo Marc,
starker Link.
Die Säge ist eine Zinkensäge - sowas gab es bei dt./kontinentaleuropäischen Herstellern bis schätzungsweise in die 1950er Jahre zu kaufen (solange Zinken noch "normale" Arbeit in der Werkstatt waren).
Wolfgang hat auf seiner Seite einige Infos dazu zusammengestellt.
Hier unter 1.5 :
http://www.holzwerken.de/werkzeug/saegen1.phtml
und hier ein Link zu einem alten Katalog mit Zinkensäge :
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_38.phtml
Selbst gesehen habe ich eine solche Säge allerdings noch nicht.
Die Geschwindigkeit ist in der Tat sehr beeindruckend, das Ergebnis für Arbeiten wie z.B. eine Türzarge vollkommen in Ordnung (man sieht die Verbindung hinterher nicht mehr, es kommt auf Stabilität an). Das Holz scheint Erle zu sein, bei einem härteren Holz mag das mit diesem Tempo wohl nicht klappen.
Kann mich noch an eine Aussage meines alten Meisters zum Thema Zinken und Anreißen erinnern (ich habe gerade die Zinken für einen Schubkasten meines Gesellenstücks angerissen), der hat das genau so beschrieben, wie es Frank Klausz im Video ausgeführt hat - nur Holzdicke anreißen, Zinken "frei Schnauze" oder "nach Erfahrung" schneiden, dann die Schwalben schneiden - Presspassung und fertig.
Interessant ist die Verwendung von Gestellsäge und auch daß Herr Klausz zuerst die Zinken und dann die Schwalben ausarbeitet. Beides nach also nach kontinentaleurop. Lehre.
Gruß, Andreas
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Klausz stammt aus Ungarn
Hallo Andreas,
auf seiner Homepage schreibt Frank Klausz über die Zeit, wo er bei seinem Vater in die Lehre gegangen ist. Seine ungarische Herkunft erklärt die Verwendung von Spannsäge und auch die Reihenfolge von Zinken und Schwalben. In seinem Video "Dovetailing a drawer" wird detailliert gezeigt, wie Frank diese Verbindung herstellt. Nur die Grundlinie wird angerissen, ohne das geht es auch bei ihm nicht. Die Einteilung der Zinken wird nach einem bestimmten Schema nach Augenmaß vorgenommen, die Schwalben mit Hilfe der Zinken angezeichnet. Der Rest ist sehr viel Übung.
Gruß, Wolfgang
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Re: Doping? oder war es die Spannsäge?
[In Antwort auf #121625]
Hallo Friedrich,
ich meine mich erinnern zu können, dass Du vor längerer Zeit einmal geschrieben hast, für bestimmte Aufgaben sei Dir die Spannsäge zu kopflastig.
Ist das bei Deiner selbstgebauten Säge jetzt besser?
Du bist ja jetzt ein richtiger Fan der Spannsäge geworden!
Gruß Thomas
Hallo Friedrich,
ich meine mich erinnern zu können, dass Du vor längerer Zeit einmal geschrieben hast, für bestimmte Aufgaben sei Dir die Spannsäge zu kopflastig.
Ist das bei Deiner selbstgebauten Säge jetzt besser?
Du bist ja jetzt ein richtiger Fan der Spannsäge geworden!
Gruß Thomas
warum länger ? ;-))
guude,
mein uraltgeselle ( jahrgang 1904) war beim zinken mindestens genau so schnell, und die zinken haben wiklich gepasst. ein kompletter schubkasten mit ablängen, 2x halbverdeckt, 2x offen gezinkt, nut hobeln, zusammenbau, verputuzen und einpassen nicht mehr als 20 min.. da wurde auch nicht probiert. alle teile gefertigt, leim dran und zusammengesetzt.
aber er sagte auch zu uns staunenden lehrlingen: "wenn Ihr das auch so oft gemacht habt wie ich, ist das keine dolle sachen mehr". er hatte als junger geselle u.a. alle schubkästen einer apotheke gebaut.
ergo: üben, üben, üben!
gut holz, justus.
Re: warum länger ? ;-))
Hallo,
mein Vater hat das auch gekonnt. Mann muß aber bedenken das unsere altvorderen teilweise über jahrzehnte nichts anderes gemacht haben.
Die Säge ist eine Schweifsäge und die könnt ihr bei Ulmia heute noch kaufen.
Gruß
Thomas
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kopflastig...
[In Antwort auf #121628]
Hallo Thomas,
vor allem hab ich mich an diese Schwerpunktlage gewöhnt. Ich hab bei den Sägen ja Einiges hinter mir. Wieder angefangen von Hand zu sägen habe ich mit den Japansägen. Dann kamen die Amerikaner und Engländer (Fuchsschwänze und Rückensägen) und zuletzt die Spannsägen und die Feinsägen (die mit dem gedrechselten Griff). Heute benutze ich in 80% der Fälle entweder eine Spannsäge oder eine Feinsäge, manchmal einen Fuchsschwanz oder eine Rückensäge, die Japaner fast gar nicht mehr.
Friedrich
Hallo Thomas,
vor allem hab ich mich an diese Schwerpunktlage gewöhnt. Ich hab bei den Sägen ja Einiges hinter mir. Wieder angefangen von Hand zu sägen habe ich mit den Japansägen. Dann kamen die Amerikaner und Engländer (Fuchsschwänze und Rückensägen) und zuletzt die Spannsägen und die Feinsägen (die mit dem gedrechselten Griff). Heute benutze ich in 80% der Fälle entweder eine Spannsäge oder eine Feinsäge, manchmal einen Fuchsschwanz oder eine Rückensäge, die Japaner fast gar nicht mehr.
Friedrich