Stanley Simshobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Stanley Simshobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #120504]
Hallo Bernhard,

der von Dir gezeigte Stanley Simshobel (#90) ist ein "bullnose"- Hobel, also dazu gedacht bis fast in eine Ecke hobeln zu können. Er kann einen Simshobel mit langer Sohle nicht ersetzem, die Führung ist zu schlecht.

Generell ist die Qualität dieser "neueren" Stanleys nicht gut, den Ladenpreis ist das Ding nicht wert.

Aber: Um einen gesägten Zapfen ganz leicht nachzuarbeiten im Bereich von wenigen Zehntel mm (Sägeungenauigkeit), ist der #90 sehr gut geeignet. Ich habe meinen (genau den habe ich!) lange und gern dafür benutzt. Tu ich heute aber normalerweise nicht mehr, denn noch praktischer für diesen Zweck ist ein "Schabbeitel", d.h. ein Stecheisen mit etwas größerem Keilwinkel (ca. 40° oder noch mehr), dem ein Grat zur Spiegelseite hin angedrückt ist. Probier es mal aus, vielleicht hast Du ein altes Eisen rumliegen das sich umschleifen lässt. Zum Andrücken nehme ich einen Hartmetall- Ziehklingenstahl.

Friedrich



Bernhard Loos

Wo es Sinn macht....

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Wolfgang,

zuerst einmal nehme ich an, dass die Schreiner die es "richtig drauf" hatten, so gut mit der Säge waren, dass kaum nachzuarbeiten war. Nachgearbeitet wurde dann wohl mit dem Beitel.

Für die vielen kleinen Zapfen die ich für meinen Shoji-Paravent herzustellen hatte, bot sich der Simshobel (es muß auch nicht unbedingt so ein "Eisenmonster" sein) in idealer Weise an. Toshio Odate empfiehlt für diese Arbeit Sims- oder Falzhobel (aus Holz) - und die Japaner haben das sicher früher auch schon so gemacht.

Einen einzelnen Zapfen dieser Größe mit dem Hobel zu bearbeiten halte ich für Unfug - um den Hobel sicher und geradlinig zu führen, braucht er ja eine gewisse Auflagefläche.

In meiner Antwort an Edi ging es mir darum zu zeigen, dass ein quergehobelte Fläche in der Oberflächengüte keinesfalls mit einer längsgehobelten Fläche zu vergleichen ist!

Gruß, Bernhard



Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Zapfen bearbeiten mit dem Hobel?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #120523]
Hallo,

mir wurde in der Lehrwerkstatt beigebracht mit dem Stemmeisen nachzuarbeiten.

Unsere Vorfahren legten bei weitem nicht so viel Wert auf die absolut genaue Passform. Da wurde gesägt, Geschnitten verleimt, verputzt fertig. Irgendwelche zehntel Millimeter interessierten bei Gebrauchsmöbeln nicht weiter.

Gruß

Heiko


Robert
Beiträge: 203
Registriert: Mi 4. Mär 2020, 10:47

Re: Zapfen bearbeiten mit dem Hobel?

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #120523]
Hi Wolfgang,
Auch wenn hier nicht oft die Rede davon ist, ich denke man kann einen Zapfen (wenn`s wirklich nur um 10tel geht) auch sehr gut mit einer Feile oder Raspel nacharbeiten. Die Oberflächengüte ist dabei ähnlich wie fein gesägt.
Gruß
Robert



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Vielen Dank, Robert!

Beitrag von Marc Waldbillig »


Es ist egal, ob ein Simshobel, ein Schälbeitel, ein Stechbeitel oder eine Raspel benutzt wird um Zapfen anzupassen. Wichtig ist, dass man sich eine Methode aneignet, mit der man zu Rande kommt und auch ordentliche Resultate erzielt. Anfangs kopierte ich die Methode mit dem Grundhobel. Letztens fand ich aber heraus, dass ein genauer Anriss den Einsatz meines ältesten Blockhobels - den Jack Rabbet Plane - geradezu prädestiniert für meine Zapfen. Elementar ist das leise Heranarbeiten an die optimale Anpassung, permanent im Hinterkopf behaltend, dass die Genauigkeit erhöht werden kann. Manchmal hilft eine Leselampe mehr als die best vorgeführteste und ausgetüftelste und todsicherste Methode.

Gruß ;-)

Marc



uli schiekofer
Beiträge: 176
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Stanley Simshobel

Beitrag von uli schiekofer »

[In Antwort auf #120504]
hallo,
solltest du oefters einen kleinen bullnose brauchen und noch keinen echten simshobel brauchen, dann sieh dir doch mal den an:
http://www.feinewerkzeuge.de/G303760.htm
ist ist ohne jeglichen vorsatz wirklich bis in die ecken verwendbar, natuerlich mit schwierigkeiten weils dann ja keine fuehrung gibt, also nur fuer die letzten millimeter zum sims o.ae., dann die funktion des bullnose und einen richtigen simshobel mit 1" breite, der richtig gut arbeitet und den ich zumindest am meisten brauche.
nachteil ist natuerlich dass das jedesmal mit einem, allerdings uebersichtlichen umbau verbunden ist. aber meist braucht man, bis auf ausnahmefaelle, eine funktion am meisten.
gruesse
uli


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