Hallo allerseits!
Der Beitrag von Richard Bernt (Falzhobel, brauche ein wenig Nachhilfe) hat mich dazu veranlasst, das Fälzen mit dem Falzhobel einmal zu dokumentieren.
Das A und O für eine saubere Arbeit mit dem Falz- und Simshobel ist ein tadelloses Werkzeug!
Die "Arbeitskante" des Hobels sollte im Winkel sein:

Vorschneider und Eisen sollten fluchten. Der Vorschneider darf nicht hinter der Hobelwange zurückstehen - im Gegenteil: Vorschneider und Eisen sollten ganz leicht über die Wange vorstehen:

Das Eisen habe ich mit Pappe hinterlegt, um die Maulöffnung zu verkleinern:

Der zu Hobelnde Falz sollte eine Breite von 15 mm und eine Tiefe von 10 mm haben. Hier die Einstellung der Falzbreite, etwas auf Untermaß, um noch mit dem Simshobel nacharbeiten zu können:

Hier die Einstellung der Falztiefe, ebenfalls mit Untermaß:

Dann habe ich das Nennmaß mit dem Streichmaß angerissen. Den Riss habe ich mit dem Bleistift nachgezogen, damit er deutlicher wird.

Begonnen habe ich am Querholz, um eine bessere Auflage zu haben. Auch wird der der Schnitt des Vorschneiders beim folgenden Längshobeln entfernt. Deutlich zu sehen wie der Vorschneider etwas hinter dem Streichmaßriß bleibt. Spandicke = 12/100 mm:

Hier der ausgehobelte Querholzfalz:

Zum Hobeln des Längsholzes habe ich die Spandicke auf 28/100 mm vergrößert. Man sieht deutlich, wie der Span bei dieser großen Dicke gebrochen wird. Mein Falzhobel hat einen ziehenden Schnitt, deshalb ist der Span so schön gedreht. Bei den letzten Hobelstößen kann man den Vorschneider wegnehmen, damit er vorn auf der Ecke keinen Schnitt zeichnet.

Wie man sieht, hat der Hobel sauber gearbeitet:

Ich hab nicht nachgemessen, aber der Falz scheint im Winkel zu sein:

Die beiden letzten Bilder zeigen die Arbeit nach dem Finish mit dem Simshobel. Ich war selbst überrascht wie sauber der Falzhobel gearbeitet hat, nachdem ich mich ihm ein wenig gewidmet habe. Eine Nacharbeit mit dem Simshobel wird so nicht in allen Fällen nötig sein:


Gruß, Bernhard