Geschichte der Ulmia-Hobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Johannes Müllerheim

Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Beitrag von Johannes Müllerheim »

[In Antwort auf #111780]
Hallo Wolfgang,
durch den aktuellen Beitrag bin ich auf diesen thread aufmerksam geworden. Ich habe einen Ulmia Grundhobel und einen Grathobel. Beide 1982/83 gekauft und noch mit original Karton und Beilegezettel. Außerdem eine 60 cm Rauhbank mit Hainbuchensohle gleichen Alters aber ohne Verpackung. Wenn Du Bilder möchtest, sagt was Du genau haben willst.

Es grüßt Johannes



Christoph Schmitz
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Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Ron,

"Pockholz" (das war, glaube ich, gemeint) ist ein besonders hartes Holz, das im Englischen unter dem Namen "lignum vitae" bekannt ist. Eine "Pockholzsohle" ist also eine "lignum vitae sole" für den Hobel.

Viele Grüße,

Christoph



Christoph Schmidt
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Dogwood

Beitrag von Christoph Schmidt »

[In Antwort auf #118909]
Hallo,

ich hätte eine Frage zu Rons Vergleichsholzart des Pockkolzes. Dogwood (Cornus florida - bei uns Blumenhartriegel), kenne ich als Ziergehölz im Garten ganz gut. Wird das Dogwood in Nordamerika auch als Hartholz z.B. zum Drechseln verarbeitet?
Leider gibt es bei uns selten die Möglichkeit an solches Holz zu kommen.
In den USA wachsen da schon deutlich größere Exemplare.
Ich weiß auch nicht ob die heimischen Hartriegel (Cornus mas, C. sanguineum) als Vergleich dienen können?
Vielleicht weiß ja jemand von Euch über die Verwendung des Hartriegels Bescheid?

Christoph



Georg
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Re: Dogwood

Beitrag von Georg »


In T. H. Krauth und F. S. Meyer "Das Schreinerbuch - Die Möbelschreinerei" findet man im ersten Kapitel "Das Material":

Hartriegel (Cornus sanguinea L.)
Europa und Orient. Schwer, sehr hart, fein, sehr schwer spaltbar. Im Kern dunkelbraunrot glänzend. Der kleinen Stücke wegen wenig benützt. Gutes Drechselholz.

Ich hoffe das hilft dir weiter.



Wolfgang Jordan
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Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #118909]
Hallo Ron,

Ihre Mail habe ich ja schon beantwortet.

Zu Ihrem Ulmer Reformhobel müsste ich noch etwas mehr wissen, um etwas über das Alter sagen zu können:
- Wie sieht das Herstellerkennzeichen aus? Gar kein Herstellerkennzeichen, ins Holz eingeschlagener Stempel, Metallmarke?
- Hat der Hobel einen hölzernen Handschoner oder eine Eisenstütze aus Metall?
- Hat der eiserne Keil (cap iron) einen Exzenterhebel oder eine Schraube; welche Beschriftung steht auf dem Keil?
- Was steht außer D.R.G.M. sonst noch auf dem Hobel?
- Hat die Verbindung der Pockholzsohle zum Hobelkörper ein dreieckiges oder ein viereckiges Profil?

Der Reformhobel wurde 1893 "erfunden" und am 6. Januar 1894 zum Gebrauchsmuster (DRGM) angemeldet. Ich besitze zwei Reformhobel von Georg Ott. Der erste ist sicher ein sehr frühes Exemplar, noch ohne Herstellerkennzeichen auf dem Hobel:
http://www.holzwerken.de/museum/bench/reformhobel1.phtml
Der zweite stammt vermutlich aus den 20er Jahren, denn er hat schon einen hölzernen Handschoner:
http://www.holzwerken.de/museum/bench/putzhobel2.phtml
Ich habe aber auch eine Anzahl von Abbildungen verschiedener Reformhobel in meinem Archiv, die ich im Netz gefunden habe. Daraus kann man erkennen, daß sich die Ausstattung dieses Hobels über die Jahre öfters geändert hat. Leider kann ich damit noch immer keine genaue Zeitlinie darstellen, aber es gibt doch eine Reihe Anhaltspunkte, um das Alter ungefähr zu bestimmen.

Gruß, Wolfgang



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