Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo,
ich wollt mal fragen, was Ihr so vom PU-Leim haltet. Er wird immerwieder empfohlen und in höchsten Tönen gelobt. Von Schreinern, wie auch von "Hobbyschreinern". Ich hab bisher jedoch noch keine sonderlich guten Erfahrungen damit gemacht. Die Verbindungen gehen bei größerer Belastung rel. leicht wieder auf (verglichen mit Weißleim). Der Leim hat zwischen den Verbindungen eine Konsistenz wie Schaumgummi und dringt scheinbar auch nicht ins Holz ein. Auf Metall hält er fast garnicht. Das einzige was er wirklich gut klebt, und wovon er nichtmehr abgehen will, sind Finger und Klamotten.
Geht´s Euch genauso? Hab ich meinen vielleicht vom falschen Hersteller gekauft? Oder ist er gar kaputt? Was habt Ihr für Erfahrungen mit PU?
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Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo,
PU Leim ist im Außenbereich nicht schlecht. Die Wasserbeständigkeit ist sehr gut. Angeblich soll er auch bei Formverleimungen gut sein, was ich aber mit PU noch nicht probiert habe. In den meisten Fällen überwiegen die Nachteile von PU. Daher verwende ich ihn sehr selten. Ich habe aber schon erfolgreich Alu + Beschichtete Spanplatten damit verklebt. Man muss nur vorher anrauhen und gut reinigen. Das Quellen ist ein weiterer Nachteil, sowie die gelbliche Verfärbung.
Ich vermeide die Anwendung von PU Leim, wenn es geht. in vielen Fällen ist ein PU Kleber oder Montagekleber die bessere Lösung.
Was die Finger betrifft, so gibt es PU- Reiniger, der eigentlich zur Entfernung von Bauschaum gedacht ist. Aber das funktioniert nur, wenn der Leim/Schaum noch frisch ist.
Gruß
Heiko
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Was ist denn genau der Unterschied zwischen PU-Leim und PU-Kleber?
Ist PU-Kleber das gleiche wie Montagekleber?
Schäumen diese auch auf? Oder werden sie richtig hart beim Trocknen?
Welche Weiteren Nachteile vom PU-Leim sind Dir denn bekannt?
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Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo,
es gibt Montagekleber auf PU Basis. Diese schäumen nicht auf, sind aber eigentlich nicht die erste Wahl, beim verleimen von Holz.
Die Nachteile von PU- Leiom sind in meinen Augen:
- Aufschäumen (Kann aber natürlich auch von Vorteil sein)
- Gelbe Färbung der Leimfuge
- Üerschüssiger Leim ist schlecht zu entfernen
- Fugenfüllend, aber dabei keine Stabilität in der aufgefüllten Fuge
- Höhere Kosten gegenüber Weißleim
- Nur kurze Lagerfähigkeit und Verwendbarkeit im Vergleich zu Weißleim
- Lange Presszeit
Gruß
Heiko
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
mein PU-Leim ist weiß - nicht gelb.
was mich am meisten stört ist der Punkt: - Fugenfüllend, aber dabei keine Stabilität in der aufgefüllten Fuge.
Wer füllt seine Fugen schon gern mit Schaumgummi?
Die Verbindungen sind immer irgendwie sehr "Schaumgummiartig" was die Festigkeit angeht - find ich.
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Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo,
nach einiger Zeit werden die Fugen Gelb, vor allem im Außenbereich. Das Schaumgummigefühl ist nur vorhanden, wennn zu große Zwischenräume gefüllt werden. Wenn du eine gut passende Verleimung mit PU verleimst, wackelt da nix.
Gruß
Heiko
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
[In Antwort auf #118758]
Hallo Michl, Hallo Heiko,
für mich ist ein ganz großer Nachteil von PU Kleber, daß er immer Isocyanate enthält. PU Kleber haben den Vorteil, daß sie auf vielen Oberflächen haften, können aber eine handwerklich sauber hergestellte Leimfuge nicht ersetzen.
Im Konstruktionsbau werden inzwischen faserverstärkte PU-Kleber eingesetzt.
Es grüßt Johannes
Hallo Michl, Hallo Heiko,
für mich ist ein ganz großer Nachteil von PU Kleber, daß er immer Isocyanate enthält. PU Kleber haben den Vorteil, daß sie auf vielen Oberflächen haften, können aber eine handwerklich sauber hergestellte Leimfuge nicht ersetzen.
Im Konstruktionsbau werden inzwischen faserverstärkte PU-Kleber eingesetzt.
Es grüßt Johannes
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo Johannes,
was sind denn "Isocyanate"? Und was ist deren nachteil?
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Hallo Michel,
guck doch mal bei Wikipdia nach. Da steht unter anderem:
Medizinische Bedeutung Isocyanate können allergische Reaktionen des Typ I und III (exogen-allergische Alveolitis) hervorrufen. Atemwegserkrankungen, die durch Isocyanate ausgelöst werden, können als Berufskrankheit (BK1315) anerkannt werden. Arbeitnehmer, die regelmäßig Isocyanaten ausgesetzt sind, müssen an arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
Von http://de.wikipedia.org/wiki/Isocyanate
Es grüßt Johannes
Re: Drei Fragen zum Leim - 2. PU-Leim
Ja - der scheint so richtig schädlich zu sein. Mir ist nur aufgefallen, daß in der Berufsschule alle Lehrer sehr davor gewarnt haben und empfohlen haben, den PU-leim ganz zu vermeiden. Das fiel mir deshalb auf, weil die Lehrer sonst bei allem anderen Gift nur erzählt haben, welche Schutzmaßnahmen man anwenden soll, oder worauf man achten sollte. Nur beim PU haben sie völlig abgeraten...