OT: Schneiden aus PM Stählen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

OT: Schneiden aus PM Stählen

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

als Dieter die dreilagigen Messer mit Schneidlage aus PM Stahl ins Programm genommen hat konnte ich meine Neugier nicht wirklich zügeln.
Nach einigen Wochen Gebrauch habe ich heute das Messer zum ersten Mal abgezogen. Es war noch nicht notwendig. Ich wollte einfach wissen, was ein 8000´er Cerax noch "rauskitzeln" kann. Ich sag´s mal so: Bis die Schärfe wieder etwas nachläßt sollte ich das Messer wegsperren.

Es ist etwas OT weil es sich eigentlich um ein Messer handelt, aber Hobelmesser tauchen auch schon aus dem Material auf. Wohl noch Einzelstücke, aber als ich mich im Internet über den verwendeten Stahl informieren wollte habe ich sowas auf Sammlerseiten für japanische Hobel gefunden. Hitachi scheint es tatsächlich gelungen zu sein, einen PM Stahl herzustellen, der nicht übermäßig spröde ist.

Bin mal gespannt, ob sich in dieser Richtung in nächster Zeit etwas tut.

Viele Grüße,
Gerhard



Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: OT: Schneiden aus PM Stählen

Beitrag von Andreas N. »


Da kannst du dich gut im Messerforum informieren.
Kurz gefasst: Diese teure Herstellungsart verhindert Fehlerursachen wie Seigerungen sicher und zeiligkeit des Gefüges durch starke Umformungen ist seltener. Nur sinnvoll bei zur Karbidbildung neigenden Legierungen, andere Stähle lassen sich durch sinnvolle Wärmebehandlung einfacher feinkörnig machen.
Also für hoch legierte Stähle und manch andere Metalle gut, für die nur mit Kohlenstoff legierten Werkzeugstähle übertrieben bis sinnlos.
Gruß
Andreas N.



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: OT: Schneiden aus PM Stählen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Gerhard,

es ist ja bekannt, dass pulvermetallurgische Werkstoffe Eigenschaften haben können, die man auf andere Weise nicht erreicht. Zur Erläuterung für Mitleser: Bei der Pulvermetallurgie wird die Metalllegierung nicht als Schmelze gemixt, sondern es werden Metallpulver gemischt und dann entsteht durch Sintern daraus ein kompakter Werkstoff. Man erreicht andere, oft günstigere Gefüge, und es lassen sich Metalle verbinden, die sich in einer Schmelze nicht mischen lassen.

Ob pulvermetallurgisch erzeugte Hobeleisen ein Fortschritt wären? Vielleicht. Es käme auf den Preis, vor allem aber auf das Verhältnis zwischen Standzeit und Schärfbarkeit an. Auch ohne Pulvermetallurgie gibt es ja bereits genug Stähle, die eine viel höhere Standzeit haben als die gängigen Werkzeugstähle üblicher Hobeleisen- ganz ordinäres HSS zum Beispiel. Und die nicht verwendet werden, weil man sich daran einen Wolf schärft.

Na mal sehen.

Friedrich



Antworten