Verstärkung der Hobelbank - einige Bilder

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernhard
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Verstärkung der Hobelbank - einige Bilder

Beitrag von Bernhard »


Liebe Forumsgemeinde, insbesondere Friedrich,

gestern habe ich zugesagt, einige Bilder meiner Gestellverstärkung zu präsentieren. Sie sind nicht spektakulär, aber sie helfen:

Hier kommt die rechte Seite. Ein simples Kreuz, genau eingepasst (mit der Spannsäge) und in der Mitte mit Spaxschrauben fixiert. Mehr nicht, hält aber bereits seit 1 Jahr. Ferner sieht man noch mein Supportholz für den Veritas downhold. Ich wollte nicht mein Gestell durchlöchern

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Die linke Gestellseite. Die Kreuzbretter sind 8 X 2,5. Deshalb passen Sie gut zwischen das Gestell und tragen nicht auf. Hier ist auch der Aufbewahrungsort für das shooting board und die beiden Supporthölzer.



Die Schwinge vorne. Die alte habe ich demontiert und durch eine 13 X 5 starke Eichenverstrebung ersetzt. Oben und unten eine Nut gefräst um für zwei zusammengeschweißte Gewindestangen Platz zu haben. In meinen Augen ist das die Hauptverstärkung des Gestells gewesen. Der hintere Teil wurde ebenso konstruiert. Durch die Kreuzverstrebung erreiche ich optimale Stabilität bei diagonalen Bewegungen wie z. B. Schruppen. Hingegen die in etwas verdoppelte Schwinge bei der Längshobelbewegung Stabilität verschafft.



Da Friedrich augenscheinlich nach weiteren Verbesserungen in der Werkstatt schaut, nochmals den Veritas downhold in Aktion.



Ich hoffe, diese banale Geschichte hat Euch nicht zu sehr gelangweilt. Es wundert mich nur, daß diese einfachen Konstruktionsmerkmale sogar an einer guten Ulmia, von mir neu gekauft vor ca. 15 Jahren, nicht schon werksseitig vorhanden waren.

beste Grüße
Bernhard



Bernhard
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Re: Verstärkung der Hobelbank - Nachtrag

Beitrag von Bernhard »


ist vielleicht auch nicht ganz unwichtig. Diese Verstärkung erhöht das Gewicht der Bank nur unwesentlich. D. h. ich kann die Bank noch alleine bewegen, z. B. um gelegentlich von hinten arbeiten zu können. In meiner kleinen Werkstatt ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Gruß
Bernhard


Thomas Schuermann
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Re: Verstärkung der Hobelbank - einige Bilder

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Bernhard,
das war keine banale, sondern eine höchst interessante kleine Geschichte. Besonders die Veritas Niederhalter (welcher Begriff hatte sich eigentlich letztens durchgesetzt?) macht in der von Dir gezeigten Einsatzform mächtig Appetit.

Gelegentlich frage ich mich wozu es einmal rechteckige Bankhakenlöcher gab? Und wie bekomme ich meine rund?

Schöne Grüße
Thomas


Bernhard
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den Appetit verstärke ich gleich nochmal

Beitrag von Bernhard »


Du siehst hier eine Konstruktion zum Klemmen auf der Hobelbank. Es wird gerade eine Schubladenfront für das halbverdeckte Zinken vorbereitet. Wieder mußte kein Loch in die Bank gebohrt werden



Ich bin nicht unbedingt ein Befürworter von den runden Bankhaken. Zum einen habe ich sie nie gebraucht, zum anderen kann man sie schlechter durch Holzvarianten ersetzten. Ich liebe die hölzernen selbstgemachten. Da ist es nicht so schlimm, wenn der Hobel oder der Beitel mal abrutscht.

Gruß
Bernhard



Thomas Schuermann
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Re: den Appetit verstärke ich gleich nochmal

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Bernhard,

sieht es bei Dir immer so ordentlich aus? Da fliegt ja kein Span rum. Lass mich hoffen, dass Du extra aufgeräumt hast. ;-) Das ist ja unglaublich!

Schönes Werkzeug hast Du! Die Lösung mit dem eingespannten Niederhalter-Halter finde ich sehr interessant. Und einfach nachzuahmen.

Spricht eigentlich etwas dagegen in die Zwischenräume zwischen den rechteckigen Löchern noch runde einzubringen.

Oder könnte man sich einen eckigen Einsatz für die runden Halter ausdenken? Das wäre einmal ein tolles Produkt.

Ich spare schon.

Beste Grüße
Thomas


Friedrich Kollenrott
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Re: Verstärkung der Hobelbank

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #117079]
Hallo Bernhard,

sehr nett und hilfreich, dass Du das reinstellst. Ich muss meine Ulmia auch versteifen. Ich bin eigentlich sicher, dass bei den beiden Gestellhälften Füße, Beine und obere Auflage mit schlichten Dübeln verbunden sind; anders ist deren Wabbligkeit nicht zu erklären.

Die Schwingen haben bei meiner Bank (eine Ulmia Modell 4, kurz vor der Pleite gebaut) die von Dir nachbgebesserte Befestigungsform mit Zugankern, sind aber ziemlich dünn. Die durch dickere und vor allem höhere zu ersetzen ist eine gute Idee.

Der Holddown.....könnt mich reizen, ja.

Vielen Dank. Im Laufe der Wintersaison werd ich sowas machen. Buchenholz ist genug da.

Gruß

Friedrich


Bernhard
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Re: den Appetit verstärke ich gleich nochmal

Beitrag von Bernhard »


Hallo Thomas,

in der Tat mag ich es ordentlich, dann kann ich besser arbeiten. Also Pinsel und Sauger sind dann immer zur Stelle.

Zu den runden Bankhaken:

Ich möchte Dich oder irgendjemand anderes um Himmels Willen nicht bekehren. Aber ich sehe in den runden Bankhaken überhaupt keinen Vorteil. Die Frage ist, was kann ein runder Bankhaken mehr spannen als ein eckiger? Ebenso die Twinvise, die in der Regel mit zwei oder vier runden Bankhakenreihen angeboten wird. Dazu bohrt man sich noch für die Vorderzange zwei Bankhakenreihen und man hat einen schweizer Käse als Hobelbank.

In meinem Fall überwiegen eindeutig die Nachteile. Es fällt permanent Schmutz und anderes Zeug durch die Löcher und die Platte ist geschwächt. Ich arbeite rund 30 Jahre mit Holz und hatte vielleicht 2 X ansatzweise eine doppelte Spannreihe gebrauchen können. Aber auch das habe ich anders zu spannen geschafft.

In meinen Augen ist die franz. Hinterzange, die in der Nähe des rechten Beins öffnet, die optimale Lösung. Ich habe schon viele Befürworter der Twinvise und der runden Bankhaken gehört, aber mich hat bis dato kein Argument überzeugt.

Gruß
Bernhard


Bernhard
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Re: Verstärkung der Hobelbank

Beitrag von Bernhard »


Hallo Friedrich,

vielen Dank für Dein Lob.
Mein Gestell ist definitiv noch gezapft (und trotzdem wabbelig) und hatte auch dieses dünne Brettchen als Schwinge. Ich habe mich lange vor dem Umbau gedrückt, weil man hat halt immer interessanteres vor.
Als es geschafft war, habe ich mich geärgert es nicht früher gemacht zu haben. Speziell Du, der viel mehr hobelt als ich, wirst Deine Bank nicht wieder erkennen.

Viel Erfolg

Bernhard

PS.
Der Downhold wäre ein Lustkauf.....


Thomas Schuermann
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Re: den Appetit verstärke ich gleich nochmal

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Bernhard,

bekehrt gefühlt habe ich mich in diesem Forum glücklicherweise noch nie - aber immer gut informiert.

Vielen Dank für Deine Meinung dazu - ich lasse es mir durch den Kopf gehen, bevor ich meine Hobelbank zu einem Sieb umfunktioniere.

Gruß Thomas


Christoph Nowag
Beiträge: 838
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Re: den Appetit verstärke ich gleich nochmal

Beitrag von Christoph Nowag »

[In Antwort auf #117085]
Hallo Bernhard,

ich habe die Epple-Veritas-Hobelbank mit runden Löchern. Ich wollte keine andere. Ich finde die runden Löcher mit der Option alle möglichen und unmöglichen Einspannmöglichkeiten von Veritas und Konsorten zu nutzen praktisch - und ich nutze sie auch 'heftig' einschl. des von Dir gezeigten Niederhaltes.

Und Bankhaken kann man sich natürlich selbst machen. Entweder indem man eine 20 mm Buchenholzstange nimmt, sie etwas abschleift und oben als Halter was auch immer drauf macht oder, indem man sich welche drechselt. Ein Mitglied dieses Forums hat mir mal 4 selbstgedrechselte Bankhaken als Geschenk gedrechselt. Es sind die mir Liebsten.

Viele Grüße
Christoph


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