Bettbau (mit Fotos)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Dirk Vogel
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Bettbau (mit Fotos)

Beitrag von Dirk Vogel »


So, jetzt habe ich mich endlich dazu aufraffen können, vermittels fünf verschiedener Computerprogramme diesen Beitrag hier zu veröffentlichen ;-)

Der eine oder andere geneigte Leser, der letztes Jahr beim Holzwerkertreffen von Dirk dabeiwar, wird sich vielleicht noch vage an eine von mir hingerotzte Zeichnung erinnern, bei der es um den Bau eines Bettes ging. Dieses ist längst fertig, und vom Kunden bekam ich vor ein paar Monaten eine von ihm darüber geschossene Fotoserie geschenkt, für deren eher bescheidene Qualität, die zu betrachten wohl nicht sehr aufschlußreich werden dürfte, ich mich gleich hier entschuldige. Dennoch zeige ich mal, was da zu zeigen ist. Gleich zu Beginn die Aufnahme des vollendeten Bettes, mit meinem zufriedenen Klienten drauf :



Sein Wunsch war, den Eindruck entstehen zu lassen, als schwebe das Bett. Daher gibt es keine Beine an den Ecken. Und da die Matratze doch stärker in sich zusammensank als geplant, sitzt man beinahe auf dem Bettkasten ... Das Bett ist übrigens auch dann stabil, wenn man sich zu dritt auf den Rand setzt; um das hinzubekommen, habe ich ein wenig mit den Maßen und vor allem dem Hebelgesetz herumgerechnet :-) Die nächste Aufnahme sollte eigentlich zeigen, wie ich gerade an einem Brett hobele, aber man sieht darauf eher ein Stück meiner (damals noch unvollendeteren) Werkbank, bzw. ihrer Vorderzange :



Als nächstes die Aufnahme für 16 cm lange Holzschrauben, die sowohl den Bettkasten als auch sein Gestell zusammenhalten (das Bett sollte auseinandernehmbar sein) :



Über die Löcher kamen später flache, gedrechselte Kappen, die mit kleinen Magneten versehen wurden und so an den darunterliegenden Schraubenköpfen haften. Hier das bereits probehalber zusammengeschraubte Gestell mit dem Bettkasten darüber :



Ich mußte beim Bubinga auch Splintholz mitverwenden, das man aber beim fertigen Bett nicht zu sehen bekommt. Nun ein Foto mit dem simplen Gestell :



Hier kommt der Bettkasten drauf :



Und schließlich sieht man mich das ganze zusammenmontieren :



Dieses vielleicht aufschlußreichste Foto zeigt einerseits die schöne Bubinga-Maserung (man hat sie sich in feurigem Braunrot vorzustellen, das ich bei der Oberflächenbehandlung durch einen Eigenmix unter Verwendung von Alkannawurzel noch zu unterstreichen versucht habe), andererseits kann man die doch nicht ganz simple Architektur des Ganzen erahnen.

Fragen beantworte ich gern.

Grüße von Dirk



Bernhard
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Re: Bettbau (mit Fotos)

Beitrag von Bernhard »


Hallo Dirk,

schade, daß die Fotos nicht farbig sind. Man erkennt dann nicht so viel, übrigens ähnlich Tage Fried.

Ich habe zwei Fragen:

1.) Auf dem letzten Foto sehe ich Kabel, hast Du den Rahmen elektrisch verstellbar gemacht?

2.) Die Zange an der Hobelbank
Ist das ein Emmert oder der Nachbau und woher hast Du ihn bezogen.

Das Bett gefällt mir gut.

Gruß
Bernhard


Dirk Vogel
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Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Re: Bettbau (mit Fotos)

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo Bernhard ! Die Kabel haben nichts mit elektrisch verstellbarem Rahmen zu tun, sondern gehören zu einer Stehlampe. Und die Zange meiner Bank ist eine Tucker von Veritas. Sie kommt vom Hausherrn. Ich bin sehr zufrieden mit ihr.

Ja, vielleicht hätte ich mir die Mühe mit dem Scannen dieser Fotos wirklich sparen sollen, viel geben sie nicht her.

Grüße von Dirk


Dirk Boehmer
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Re: Bettbau (mit Fotos)

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Dirk,

> Ja, vielleicht hätte ich mir die Mühe mit dem Scannen dieser Fotos
> wirklich sparen sollen, viel geben sie nicht her.

Das stimmt nicht. Man sieht endlich mal etwas von Deiner Arbeit. Es gibt
also tatsächlich auch Resultate. Dann waren diese ganzen Endlosdiskussionen,
ich denke noch an diese vielen Skizzen von der Werkbankplanung, doch nicht
umsonst. Also, weiter so.

Warum arbeitest Du oft mit nicht heimischen Hölzern, deren Namen man sich
kaum merken kann?

P.S.: Man muss heutzutage nichts vom Fotografieren verstehen, um sich eine
Digitalkamera zu holen. Ansonsten wäre die ganze Fotoindustrie schon pleite.

--
Dirk



Dirk Vogel
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Heimische Hölzer ...

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo Dirk ! Danke für deine Ermutigungen :-) Mit dem Holz ist es so : ich würde ja liebend gern Möbel aus bestimmten heimischen Hölzern bauen (Kirsche, Walnuß, Apfel, Erle, Ahorn ...), traue mich aber nicht, das einfach so (also unbesehen) bei einem beliebigen Händler zu bestellen. Zum Guatambu für meine Werkbank bzw. Bubinga für das Bett kam es eher zufällig. Guatambu kostete einfach 40% weniger als das ursprünglich geplante Zuckerahorn, und Bubinga war das spektakulärste Holz, das der Händler dahatte, und mein Klient wollte eine sehr ins Auge fallende Maserung. Der alternative Nußbaum konnte da einfach nicht mithalten.

Falls wirklich eine Digitalkamera hier ins Haus kommt, muß ich übrigens auch ein paar Fotos meiner Werkstatt machen ... Ich habe mit viel Mühe 19 Leuchstoffröhren an die Decke gezimmert, das sieht schon ganz gut aus – und man sieht, was man tut :-)

Grüße von Dirk


Dirk Boehmer
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Re: Heimische Hölzer ...

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Dirk,

19 Leuchtstoffröhren? Das ist 'ne Menge, damit toppst Du uns alle... :-)

--
Dirk


Friedrich Kollenrott
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Leuchtstoffröhren

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Dirk,
mit 19 Leuchtstoffröhret toppt Dirk (V.) nicht alle. Ich habe auf 16 Quadratmeter Werkstatt 24 Leuchtstoffröhren , je 18 Watt. Das ist wirklich nicht übertrieben, aber sicher auch eine Altersfrage. Du wirst schon noch sehen, wieviel abhängiger Du von gutem Licht wirst, wenn Du so um die 60 bist!

Aber das ist ja noch einige Zeit hin.

Friedrich



Dirk Vogel
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Re: Leuchtstoffröhren

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo Friedrich !

Nett, daß Du Dich zu diesem Thema zu Wort meldest, darauf hatte ich fast gewartet. Zum Einkauf meiner 19 Röhren entschloß ich mich nämlich nach der Lektüre Deines vor einiger Zeit losgetretenen Themas über die Werkstattausleuchtung, da auch ich in einem Keller ohne Tageslicht arbeiten muß. Allerdings verbraten meine 120-cm-Röhren jeweils 36 Watt ! Dennoch liege ich, was die Helligkeit betrifft, wahrscheinlich nicht vorn, zumindest wenn unsere Röhren gleich viel Licht pro Watt produzieren. Legt man die umgesetzte Energie auf die vorhandenen Quadratmeter um, kommt man in Deinem Keller auf 27 W/m2, in meinem sind es nur 23. Und übertrieben hell finde ich es gerade bei der Arbeit an Details ebenfalls nicht, obwohl ich erst 41 bin. Allerdings kann ich die Röhren paarweise zu- oder wegschalten (nur überm Schärfetisch befindet sich ein Dreierpaket), so daß ich die Beleuchtung an die Arbeit anpassen kann. Auf die Idee, so viel Licht zu benötigen, wäre ich ohne die Lektüre Deines Threads vom Juni 2004 nicht gekommen. Wie gut, daß es dieses Forum gibt !

Viele Grüße von Dirk (der nach wie vor mit Vergnügen an unser Treffen bei Dirk zurückdenkt)


Dirk Boehmer
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Re: Leuchtstoffröhren

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Dirk,

lass mich mal für meine Werkstatt rechnen:

Ich habe 6 Stück 58W Leuchtstoffröhren in meiner 28qm Werkstatt. Ich komme
dann nur noch auf 12.4 W/qm. Zu dunkel finde ich es nicht, wenn es heller
wäre, würde es auch nicht stören (bis auf den höheren Stromverbrauch).

Es kann sein, dass ich noch ein paar zusätzliche Röhren platzieren werde.
Z.B. direkt über der Kreissäge. Friedrich macht mir da ja Mut für die nächsten
20 Jahre. :-)

--
Dirk


Rolf Richard
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Re: Leuchtstoffröhren

Beitrag von Rolf Richard »


Kann man so einfach W/m² rechnen? Ich denke nein!

Zum einen spielt die Höhe der Leuchtquelle über dem zu beleuchtenden Objekt eine Rolle, zum Anderen das Reflexionsvermögen von Wänden und Decke.

Ich hab mal gemessen - mit meiner Spiegelreflex, da ich kein Luxmeter habe. Mit fest eingestellter Blende 5,6 gabs folgende Belichtungszeiten, wenn ein weisses Blatt Papier angemessen wurde:

Hobelbank, nur Wegebeleuchtung: 1/3 Sekunde
Hobelbank mit Arbeitslicht: 1/20 Sekunde (es könnte mehr sein, aber es reicht)
Hobelbank mit Tageslicht: 1/40 Sekunde

Elektronik-Laber Arbeitsplatte: 1/15 Sekunde
Esstisch Wohnzimmer: 1/8 Sekunde

Vielleicht kann das als Referenz dienen.

Mein Alter: demnächst 56.

Gruss

Rolf



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