Lochbeitel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Lochbeitel

Beitrag von Pedder »


Hallo,

ich habe meinen ersten Kirschen Lochbeitel gekauft. Etwa so einer:

http://www.feinewerkzeuge.de/kirsch10.jpg

Toller Stahl, wie gewohnt von kirschen. Auch kein Problem mit der Winkligkeit, der Beitel verjüngt sich zum Rücken.

ABER DER GRIFF! Wie soll man dieses Monstrum halten? Ich habe große Hände, aber so kann ich kein Gefühl aufbauen. Daher meine Frage: Passen die Kirschen-Ersatzgriffe auch auf die Lochbeitel? Und wie bekäme ich den alten Griff ab?

Gruß Pedder



Gero Meyhoefer
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Re: Lochbeitel

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Pedder,

einfache Lösung: Nächste Woche mitbringen, Griff selber drechseln, fertig ;-)

Beste Grüße

Gero (der Dominics Drechselbank jetzt im Fahrradschuppen stehen hat)


martin

Re: Lochbeitel

Beitrag von martin »


Hallo Pedder,
es gibt von Kirschen spezielle Lochbeitelhefte (Kirschen #1905), die aber wohl eher stärker als normale Hefte ausfallen. Durchmesser 42,45 und 50 mm bei 160 mm Länge.
Ich denke, der Durchmesser ergibt sich auch aus der Stärke der Angel(?), sodaß die Hefte kaum viel dünner ausfallen können.
Ich habe seit längerem Messingrohr für die Zwingen vorrätig, komme aber auch nicht dazu, endlich selber Hefte zu drechseln. Das Angebot von Gero solltest Du wahrnehmen ;-)
Gruß
martin



Pedder
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Re: Lochbeitel

Beitrag von Pedder »


Hallo Gero + Martin,

selbstverständlich werde ich den Beitel mitbringen! Was mich stört ist ja gerade diese Stärke der Griffe. Da kann ich kein Kontakt zur Schneide aufbauen. Das fühlt sich einfach klobig an.

Liebe Grüße Pedder


Friedrich Kollenrott
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mach keinen Fehler!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #116521]
Pedder,

ich hab diese Lochbeitel auch. Ich erinnere mich noch gut an den Schrecken, als ich sie auspackte (ich habe sie in 10, 12 und 16mm).

Ich habe die Griffe etwas überarbeitet, so sehen sie schon viel erträglicher aus. Und ich habe mich an sie gewöhnt. Inzwischen kann ich gut damit arbeiten und möchte sie nicht mehr gegen kleinere tauschen. Klar, wären sie von Anfang an etwas kleiner gewesen, wärs auch recht.

Bild: Lochbeitel 12 mm mit Eigenbau- Klüpfel.



Friedrich



Andreas N.
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Re: mach keinen Fehler!frage zum Bild

Beitrag von Andreas N. »


Hallo.
Es sieht so aus als ginge die Blechzwinge über den Kropf der Klinge. Stimmt das, Friedrich oder ist das nur die Lakierung??
Ich hab übrigens endlich meine Zwei Lochbeitelklingen mit Griffen versehen. Ich habe einfach Stücke geraden Holunders mit Rinde genommen, die Enden etwas abgesätzt und an beiden ein Stück stählernes Wasserrohr aufgeschlagen. Für die Angel die auch nur so 6cm lang ist, das Mark mit nem Konischen Handbohrer etwa soweit aufgebohrt wie die Schlüsselweite der Angel war,und diese dann rein geschlagen. Bisher funktionierte es sehr gut und die kuschelig, weiche Rinde gibt einen sehr sicheren Griff.
Gruß
Andreas N.



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
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Re: mach keinen Fehler!frage zum Bild

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Andreas,

ich vermute, dass Du mit dem "Kropf" der Klinge - ich kenn mich da nicht so gut aus- den angeschmiedeten Bund meinst, auf dem das Heft aufsitzt. Nein, die Blechzwinge geht da nicht drüber. Es sitzt zwischen Heft und Kropf eine Lederscheibe, die sieht auf dem Bild so aus dass man denken könnte sie gehört zur Zwinge.

Friedrich


Pedder
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Re: mach keinen Fehler!

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #116525]
Hallo Friedrich,

Deinen Beitel kannte ich (natürlich). Und ich habe auch schon überlegt, material wegzunehmen. Wobei ich rechtsund links was entfernen wollte, um mich den Pig Stickern anzunähern. Iih habe auch schon den Lack entfern. Azeton ist wirklich ein tolles Zeug! Aber ich würden den Griff weiter zurückschneiden wollen, als der obere Ring reicht.

Außerdem glaube ich nicht, dass ich mich an die Griffstärke gewöhnen möchte. Dass Lochbeitel nicht solche Klumpen brauchen, kann man doch daran sehen, dass weder die von LN noch die aktuellen Pig Sticker (Da komme ich jetzt nicht auf den Hersteller) so große Griffe haben. Und auch Japaner haben ganz gewöhnlich Griffe.

Ich halte daher die Begriffung bei Kirschen für einen tradierten Fehler. Die haben einmal Ihre Zimmernannsbeitelgriffe drangebaut und dabei bleibt es. Wieso die Zimmermänner größere Griffe brauchen ist mir auch nicht klar, halten die ihre Beitel zu zweit fest? :o)

Natürlich will ich versuchen, den Griff beim Lösen nicht zu zerstören, um etwaige Fehler wieder revidieren zu können.

Daher noch mal meine eingangs gestellten Fragen:

Wie bekomme ich den Griff ab, am Besten heil?

Passen die normalen Kirschengriffe?

:o)

Dass mit den Griffen gilt übrigen auch sonst: Warum sind die Griffe bei den meisten Fuchsschwänzen für breitere Hände, alsdie von Rückensägen? Die Hände bleiben doch gleich. Natürlich hat das ein bisschen was mit der Balance zu tun, aber ich glaube, es wird übertrieben.

Liebe Grüße
Pedder


Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: mach keinen Fehler!

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Pedder,

große Griffe halten es halt länger aus, wenn man mit dem Fäustel draufhaut. Soll ja bei den Zimmerern öfter mal vorkommen. ;-)

Denke, daß Lochbeitel so große, kräftige Griffe haben, kommt noch von früher, als man mit Handarbeit noch regulär Geld verdienen mußte. Da hat man halt stärker draufgehauen um schneller das Loch fertig zu haben. Entsprechend robust mußte ein Lochbeitelgriff sein, wenn man ihn nicht alle paar Wochen auswechseln wollte.

Zum Griffwechsel : Stemmeisen in den Schraubstock einspannen (mit der Eisenseite) und am Griff mit Gefühl ziehen, dabei herum"wackeln". Notfalls leichte Schläge mit einem Hammer (ggf. mit Holzzulage) auf die untere Zwinge geben, dann kommt der Griff 100%ig. Alle Eisen bei denen ich das bisher gemacht habe, hatten einen zylindrischen Schaft mit zwei kleinen "Flügelchen", die ein Verdrehen des Eisen verhindern sollen.
Sollte das vorgebohrte Loch zu groß sein, kannst Du es mit einem Dübel ausleimen und danach neu bohren.

Gruß, Andreas



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