Zahnteilung für Zapfensäge
Zahnteilung für Zapfensäge
Liebe Sägefeiler,
eine alte Rückensäge, die ich fürn Appel undn Ei bei Dingsbums geschossen hatte (und deren direkte Schwester ich gerade auf Wolfgangs Seiten gefunden habe), befindet sich nun in der Restauration. Rost ist runter, die Zähne auch, es geht also ans Feilen.
Einsatz soll als eine Zapfensäge sein, also feilen auf Stoß, das ist klar.
Welchen Zahnabstand würdet ihr dafür wählen? Die meisten solcher Sägen, die ich im Weltnetz betrachtet habe, besitzen ca. 2 mm Zahnteilung, was mir ein wenig fein anmutet (ich habe zwei japanische Längsschnittkatabas, von denen die grobgezahnte mit Zahnteilung ca. 5 mm wesentlich angenehmer und leiser! schneidet, als die feine, die etwas 2-3 mm Zahnteilung haben dürfte).
Ich würde zu 3-4 mm tendieren, aber vielleicht wisst Ihr es ja besser? Freue mich auf Eure Anregungen. Wenn das Ding später gut arbeitet, kommt der alte angenietete Griff in den Müll, und ein neuer mit Hülsenmuttern dran.
Danke und Gruß
Philipp
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Re: Zahnteilung für Zapfensäge
Hallo Philipp,
bei einer Rückensäge zum Zapfensägen würde ich ungefähr 2,5 mm Zahnteilung wählen. Auf Rip gefeilt, rake ungefähr 4°. Geht wunderbar. 3 bis 4 mm erscheint mir deutlich zu viel, eine so grobe Rückensäge hab ich noch nie gesehen. Ich vermute, dass man eine so grob bezahnte Rückensäge nur ziemlich schwer starten könnte (der Kraftangriff kommt bei den Rückensägen deutlich von oben, weil sie relativ kurz sind bei einem breiten Blatt).
Friedrich
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Re: Zahnteilung für Zapfensäge
Hallo Philipp,
Ich schließ mich Friedrich an und empfehle 2-3 mm, tendiere da aber eher Richtung 3mm. Ich hab eine mit 9 TPI, weiß grad nicht, wie viel das in mm ist, liegt aber im Bereich zwischen 2,5 und 3mm. Gut, langer Rede kurzer Sinn, ich schneid sogar Zinken damit und das Resultat ist wirklich 1a.
Gruß, Marc
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Re: Zahnteilung für Zapfensäge
Hallo Allerseits,
vom Sägenfeilen bin ich wohl noch Lichtjahre entfernt, aber hat schon mal jemand darüber nachgedacht, eine Säge mit unterschiedlichen Zahnteilungen zu kreieren ?
Stelle es mir so vor, daß man in Griffnähe eine kleinere Teilung feilt,welche sich dann nach ca 1/4 Sägenlänge zu einer größeren Teilung hin auswächst.
Vorteil wäre m.M. nach ein gefühlvolleres "Ansägen"
Frohes Feilen
Steff
Re: Zahnteilung für Zapfensäge
[In Antwort auf #114982]
Hallo Philipp,
meine zwei Cents zur Zahnteilung: Die anerkannten Hersteller, Lie-Nielsen,
Adria, Thomas Flinn und Wenzloff & Sons, variieren bei der großen "tenon saw"
(das meinst Du doch mit Zapfensäge) zwischen 9-12 tpi, das enstpricht rund
2,8 - 2,1 mm. Der Verwendungszweck, also Material, Schnitttiefe und Sauberkeit
des Schnittes, werden den Rest vorgeben.
Für lange Zapfenschnitte suche selbst ich noch nach der richtigen Säge, meine
Blätter haben bisher zu wenig Schnittiefe, >7,5cm. Die gröbste Zahnteilung bei
mir ist etwa 11 tpi. Die macht auch bei 15 cm Schnittlänge Bubinga nicht
schlapp.
Angenieteter Griff???
Aus meiner Sicht spricht zwar einiges gegen Nieten, das wäre aber nicht so
schlimm. Aber: Ist denn der Rücken ausreichend stark? Die genieteten Exemplare,
die ich so gesehen habe, hatten einen Blechrücken, Materialstärke unter 1 mm. Das wabbelt und flattert und hat mit einer englischen Rückensäge nichts zu tun.
Ach ja: zeig uns Deine Säge doch mal.
Gruß Pedder
Hallo Philipp,
meine zwei Cents zur Zahnteilung: Die anerkannten Hersteller, Lie-Nielsen,
Adria, Thomas Flinn und Wenzloff & Sons, variieren bei der großen "tenon saw"
(das meinst Du doch mit Zapfensäge) zwischen 9-12 tpi, das enstpricht rund
2,8 - 2,1 mm. Der Verwendungszweck, also Material, Schnitttiefe und Sauberkeit
des Schnittes, werden den Rest vorgeben.
Für lange Zapfenschnitte suche selbst ich noch nach der richtigen Säge, meine
Blätter haben bisher zu wenig Schnittiefe, >7,5cm. Die gröbste Zahnteilung bei
mir ist etwa 11 tpi. Die macht auch bei 15 cm Schnittlänge Bubinga nicht
schlapp.
Angenieteter Griff???
Aus meiner Sicht spricht zwar einiges gegen Nieten, das wäre aber nicht so
schlimm. Aber: Ist denn der Rücken ausreichend stark? Die genieteten Exemplare,
die ich so gesehen habe, hatten einen Blechrücken, Materialstärke unter 1 mm. Das wabbelt und flattert und hat mit einer englischen Rückensäge nichts zu tun.
Ach ja: zeig uns Deine Säge doch mal.
Gruß Pedder
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genietet, dicker Rücken:
Pedder,
die neueren Spear and Jackson- Sägen sind genau so: Dicker, schwerer Rücken, aber leider genietet.
Zur Zahnteilung: ja, Marc, bis 3mm mag es gehen. wir probieren das mal aus;-))
Stefan: Das mit der variablen Teilung gibt es.
Friedrich
Zahnteilung usw.
Hallo allerseits,
vielen Dank für die Eingaben. Ich werde wohl mal mein Glück mit 2,5-3 mm versuchen, sicherlich aber nicht feiner. Das Schneiden von großen Zapfen ist in meinen Augen schon was anderes als Zinkensägen und sollte halt auch zügig von statten gehen, daher meine Tendenz zur gröberen Zahnung (wie gesagt, bei meinen Japanern und auch bei meinen beiden großen Disston-Fuchsschwänzen laufen beim Schlitzen die gröber bezahnten auch leiser als die feinen).
Der Rücken ist ein massiver Stahlrücken, also durchaus stabil, der Griff aus Buche und eben angenietet.
Die Säge ist fast identisch mit der hier: http://www.holzwerken.de/museum/saw/rueck2.phtml, nur hat meine ein längeres Sägeblatt (350 mm)
Interesssant finde ich bei Wolfgang folgendes: "Blattlänge 255 mm, Breite vorne 93 mm, hinten 98 mm, 9,5 tpi (Zahnteilung 3 mm)"
Auch bei meiner ist die Tiefe des Blattes am griff größer als vorne, was ich zunächst für schelchte Präzision oder für das Ergebnis unregelmäßigen Feilens gehalten hatte. Scheinbar ist diese Asymetrie aber herstellerspezifisch.
Viele Grüße
Philipp
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Re: Zahnteilung usw.
Hallo Philipp,
ist denn auf deiner Säge das gleiche Logo zu finden wie auf meiner? Bei mir ist es nämlich so schwer zu erkennen, daß ich mehr geraten als wirklich gelesen habe.
Die Tatsache, daß viele Rückensägen am Griff ein breiteres Blatt haben als vorne wird in amerikanischen Foren immer wieder heftig diskutiert. Der Konsensus geht dahin, daß das Blatt überall gleich breit ist, aber der Rücken durch einen Stoß oder Schlag vorne tiefer sitzt als hinten. Sogar in einem Katalog (von Disston?) ist das mal erwähnt worden.
Gruß, Wolfgang
Re: Zahnteilung usw.
Hallo Philipp,
Deine Säge sieht so ähnlich aus? Warum willst Du den Griff abmachen? Solange man die Säge mit Griff feilen kann würde ich diese originelle Säge nicht zerstören. Das wäre schade. Andere Frage: bist Du sicher, dass es sich um Nieten handelt. es könnten auch zu weit herunter geschliffene "split nuts" sein???
Jedenfalls, bitte den Griff nicht in den Müll dann lieber in die Post - zu mir!
Gruß Pedder
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- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Ihr Ungläubigen! *MIT BILD*
Damit Ihr mir glaubt, dass es sowohl trapezförmige Blätter als auch genietete Griffe gibt, bin ich mit der Digicam in die Werkstatt.
oben: Eine englische Rückensäge mit trapezförmigem Blatt (H.H. Swann & Son).Ein schönes Teil.
unten: Eine mit genietetem Griff und sehr dickem Rüchen (Spear & Jackson). Wär er nicht genietet (Ihr müsst mir glauben: auch auf der anderen Seite sind keine Schraubenschlitze!) hätt ich ihn längst abgenommen und überarbeitet; die Säge ist nicht schlecht, der Griff mit seinem dicken Lackpanzer schaurig)
Friedrich
