Schränkzangen
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Schränkzangen
Hallo,
vor einigen Tagen war ich zum ersten Mal gezwungen, mich mit dem Schränken von Sägen zu beschäftigen. Bisher war ich darum herumgekommen, weil das Schärfen ausreichte. Aber meine Schweifsäge von Friedrich Ott klemmte sich ziemlich schnell fest und ließ überhaupt keine Schweifschnitte zu.
Nun habe ich mittlerweile eine ganz nette Sammlung an Schränkzangen, inklusive einer neu gekauften, die aber auch schon Staub angesetzt hatte. Leider war keine der herkömmlichen Zangen zu gebrauchen. Neben den einfachen Zangen, die wie Kneifzangen aussehen, sind das solche, wie sie hier auf Eckhards Seite zu sehen sind:
http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/saegen/schraenk/schraenk2.html
Das Schweifsägeblatt ist ja relativ schmal und im Vergleich zu dem Schlitz der Zange dünn. Beim Zudrücken weicht das Blatt also aus und ein Schränken ist kaum möglich. Glücklicherweise habe ich noch eine englische Zange von Eclipse, die mir Eckhard mal geschenkt hat. Sie ist in der Bauart ähnlich der von Dieter vertriebenen Somax-Zange. Damit wird beim Zudrücken zuerst das Blatt durch einen Stempel eingeklemmt und dann erst der Zahn gebogen. Das klappte auch perfekt. Jetzt frage ich mich natürlich, wie das "die Alten" hinbekommen haben. Es gab ja noch wesentlich einfachere Modell bis hinunter zu den Schränkeisen.
Womit schränkt ihr?
Gruß, Wolfgang
Re: Schränkzangen
hallo,
Schränkeisen sind eher etwas für grössere Sägen und grössere Zähne. Ich habe aber damit schon recht erfolgreich meine Schittersäge geschränkt.
Fuchsschwänze kann man mit einen Schraubenzieher ganz gut schränken.
Mit meiner Schränkzange stehe ich auf Kriegsfuss.
Wie es die "Alten" machten ?
Mein Grossvater, der Schmied, hat die Sägen mit einer Art Körner oder Durchschlag und dem Hammer auf dem Amboss geschränkt. Ich habe den Trick allerdings nie kapiert.
gruss
reinhold
Sorry die flinken Finger,
ich nehme die 2 Zangen von Dieter, beide mit Lupe und ok.
gruß
Bernhard
Re: Schränkzangen
[In Antwort auf #113843]
Hallo Wolfgang,
die Schweifsäge kannst du nur mit einer Schränkzange ähnlich wie die Eclipse schränken.
Hier eine Auswahl: http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/saegen/schraenk/schraenk4.html
Ein weiteres Werkzeug ist das Schränkeisen
http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/saegen/schraenk/schraenk5.html
Dazu spannt man das Blatt in die Sägenfeilkluppe ein und schränkt freihand.
Wie haben es die "Alten" gemacht?
Ich habe mal einem alten Tischler zugeschaut, der das Sägeblatt mit einem Schraubendreher geschränkt hat. Besser hätte ich es mit der schönsten Zange nicht hingektiegt.
Gruß, Eckhard
Hallo Wolfgang,
die Schweifsäge kannst du nur mit einer Schränkzange ähnlich wie die Eclipse schränken.
Hier eine Auswahl: http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/saegen/schraenk/schraenk4.html
Ein weiteres Werkzeug ist das Schränkeisen
http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/saegen/schraenk/schraenk5.html
Dazu spannt man das Blatt in die Sägenfeilkluppe ein und schränkt freihand.
Wie haben es die "Alten" gemacht?
Ich habe mal einem alten Tischler zugeschaut, der das Sägeblatt mit einem Schraubendreher geschränkt hat. Besser hätte ich es mit der schönsten Zange nicht hingektiegt.
Gruß, Eckhard
Re: Schränkzangen
[In Antwort auf #113843]
Hallo Wolfgang,
ich schränke
a) mit einer Somax vom Hausherrn (funktioniert ordentlich, ist natürlich nichts fürs Herz, dazu ist sie zu grob gefertigt, insbes. der zu verdrehende Stempel, gegen den gebogen wird, wirkt wenig überzeugend)
b) mit einer 42X von Stanley (alt, gibt es auch neu nicht). Die ist viel schöner, sauber einzustellen und aus Gusseisen, das mag ich. Überraschenderweise ist sie ergonomisch eher schlechter als die Somax, der Weg an der Hand ist viel zu groß und man kriegt bei vielen Zähnen wirklich lahme Finger.
Beide Zangen arbeiten nach dem "plunger"- Prinzip, d. h. bei Betätiguung wird zuerst das Blatt festgeklemmt (von einem breiten zylindrischen Stempel, das ist der Plunger), bei weiterem Zusammendrücken kommt aus dem Plunger ein kleiner schmaler Stempel, der auf den einzelnen Zahn drückt und ihn gegen den entsprechend eingestellten Amboss biegt. Die Schränkzange wird dabei von oben auf die Zähne gesetzt (nur so erhält man eine wirklich glelichmäßige Schränkung!); das ist auch der Grund, warum man abrichten sollte vor dem Fertigfeilen.
Friedrich
Hallo Wolfgang,
ich schränke
a) mit einer Somax vom Hausherrn (funktioniert ordentlich, ist natürlich nichts fürs Herz, dazu ist sie zu grob gefertigt, insbes. der zu verdrehende Stempel, gegen den gebogen wird, wirkt wenig überzeugend)
b) mit einer 42X von Stanley (alt, gibt es auch neu nicht). Die ist viel schöner, sauber einzustellen und aus Gusseisen, das mag ich. Überraschenderweise ist sie ergonomisch eher schlechter als die Somax, der Weg an der Hand ist viel zu groß und man kriegt bei vielen Zähnen wirklich lahme Finger.
Beide Zangen arbeiten nach dem "plunger"- Prinzip, d. h. bei Betätiguung wird zuerst das Blatt festgeklemmt (von einem breiten zylindrischen Stempel, das ist der Plunger), bei weiterem Zusammendrücken kommt aus dem Plunger ein kleiner schmaler Stempel, der auf den einzelnen Zahn drückt und ihn gegen den entsprechend eingestellten Amboss biegt. Die Schränkzange wird dabei von oben auf die Zähne gesetzt (nur so erhält man eine wirklich glelichmäßige Schränkung!); das ist auch der Grund, warum man abrichten sollte vor dem Fertigfeilen.
Friedrich
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Re: Schränkzangen *MIT BILD*
[In Antwort auf #113843]
Hier die Bilder einer Schränkzange auch für schmale Sägeblätter.
Schränkwinkel und Sägeblattbreite können unabhängig von einander eingestellt werden.
Gruss Gerd.

Hier die Bilder einer Schränkzange auch für schmale Sägeblätter.
Schränkwinkel und Sägeblattbreite können unabhängig von einander eingestellt werden.
Gruss Gerd.
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Re: Schränkzangen
[In Antwort auf #113843]
Hallo Wolfgang,
ich nehme auch die Somax, die halt funktioniert. Dann habe ich da noch ein toll aussehendes Teil bei ##### ersteigert, aber noch nicht ganz herausbekommen wie es funktioniert. Ich werde es hier mal einstellen.
Viele Grüße, Christof.
Hallo Wolfgang,
ich nehme auch die Somax, die halt funktioniert. Dann habe ich da noch ein toll aussehendes Teil bei ##### ersteigert, aber noch nicht ganz herausbekommen wie es funktioniert. Ich werde es hier mal einstellen.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Schränkzangen
Hallo Gerd,
solche Zangen habe ich auch vier. Bei zweien fehlt der Schlitten, mit dem die Breite des Sägeblattes eingestellt wird und der das Blatt auf dem Anschlag halten soll. Bei der dritten ist der Anschlag zu breit für das schmale Sägeblatt (7 mm), und zwar auf beiden Seiten. Nur mit einer kann ich versuchen zu schränken. Da habe ich aber das gleiche Problem wie mit den neueren Modellen: Die Aufnahme für das Blatt ist zu weit, und das Sägeblatt verkantet sich.
In einem Fachbuch von 1952 (Kurt Bastian, Fachkunde für Tischler) habe ich übrigens im Zusammenhang mit Feinsägen gelesen:
"Man schränkt, wenn man das Schränken mit dem Schraubenzieher für unsachgemäß hält, mit einem Senkstift."
Für gröbere Sägen wird das Schränken mit dem Schränkeisen gezeigt. Immerhin wird auch auf die Schränkzangen verwiesen, bei denen man "ein gleichmäßig tiefes Aufsetzen und ein gleichmäßiges Abbiegen genau einstellen" kann (1952!).
Gruß, Wolfgang