1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Dirk Boehmer
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1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

nach dem Studium vieler Internetseiten habe ich mir beim Hausherren einen
grossen 1000/6000er Kombistein und einen Anat No.4 Hobel gekauft. Ich moechte
guenstig in die Handhobelliga einsteigen. So schienen mir diese beiden Teile
die richtige Wahl als Grundausruestung.

Nach der Schaerfanleitung habe ich das Hobeleisen nach dem zweiten Anlauf
auch schon scharf bekommen. Also mit dem 1000er auf 25 Grad solange geschliffen,
bi ssich ein kleiner schwarzer Grad zeigte. Diesen dann entfernt und mit dem
6000er die 25Grad Fase und auch die zweite Fase auf der Spiegelseite angelegt.

Einige Dinge sind mir dabei aufgefallen:

1.) Ich habe beim Anant den Spanbrecher ge"plant", so dass er schoen auf dem
Eisen aufliegt. Sonst keine weitere Modifikationen. Trotzdem zieht er auf einer
Fichtenleiste Spaene ab, die fast durchsichtig sich, 5 Sekundenspan zwar nicht,
aber 3 Sekunden dauert es auch. Ich denke, schon nicht schlecht fuer diesen
Hobel. Daher werde ich mit dem Kauf eines besseren Eisens wohl noch warten.

2.) Der 6000er ist sehr aggressiv. So musste ich fuer die 25 Grad Fase das
Eisen nur 4 mal ueber den Stein ziehen. Der Stein nimmt also sehr viel weg.
Er poliert auch nicht, was eine Lupe deutlich zeigt. Gibt es da noch etwas
Besseres als Empfehlung? Die Schaerfe ist ja schon recht gut.

--
Dirk



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: 1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Dirk,

Ein 8000er Stein ist etwas langsamer, er poliert aber ganz schön. Ich mache 3/4 meiner Schärfarbeiten mit einem 800er King und einem 8000er Wasserstein. Unter 800 nehm ich Schleifpapier auf Marmor oder Siliciumcarbidpulver auf einer ebenen Stahlplatte.

Shapton stellt neuerdings Glassteine her mit deutlich feinerem Korn. Ich hab sie noch nicht ausprobiert und werde dies aufgrund des hohen Preises wohl auch nicht tun. Ein sehr feiner: GS-16000; 16000 grit (.92 microns); $99.95, aber wie gesagt nicht geschenkt und ob der Unterschied so deutlich sein wird im Alltag?

Gruß, Marc



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: 1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Dirk,

3 Sekunden sind ja auch schon was, alles darüber ist mehr sportlicher Ehrgeiz als wirkliche Notwendigkeit.

Zum Stein: Ich habe (vom Hausherrn) einen 6000er Cerax (bräunlich gelb), der ist auch sehr agressiv und denkt gar nicht daran, zu polieren. Scheint ähnlich zu sein wie Dein Kombistein.

Mein polierender 8000er ist ein gelber Cerax (den es aber so beim Hausherrn nicht gibt, und ich würd ihn auch nicht wiederkaufen, er ist ziemlich inhomogen). Der Hausherr hat einen 8000er Cerax (weiss), den habe ich in Darmstadt mal ausprobiert und mein Eindruck war, er polierte ähnlich gut wie mein gelber. Den werd ich mir kaufen, wenns soweit ist.

Leider sind die Abziehsteine alle sehr teuer, aber sie halten auch etliche Jahre wenn man sie schonend abrichtet.

Friedrich



Juergen Weis
Beiträge: 37
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: 1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von Juergen Weis »

[In Antwort auf #113420]
Hallo Dirk,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem gelungenen Einstieg in die Handholei!
Dein Bericht über das Abrichten der Klinker ist auch erstklassig.

Mit dem Anant hast Du anscheinend Glück gehabt, oder bist nicht so anspruchsvoll wie ich (glaube ich eigentlich nicht ;-)). Ich musste die Sohle planen, den Frosch feilen und das Messer habe ich mittlerweile gegen eines von Ron Hock ersetzt. Allerdings habe ich recht lange mit dem Originaleisen gearbeitet. Ich wollte nur mal sehen, ob der Unterschied tatsächlich so groß ist.

Den Anfang beim Schleifen habe ich auch mit einem 1000/6000er Kombi gemacht. Irgendawann habe ich mir den 8000er Cerax vom Hausherrn zugelegt und seit der Vorführung von Friedrich im Sommer habe ich jetzt auch einen 800er im Einsatz. Ich denke mit dem 8000er kannst Du Dir noch ein bisschen Zeit lassen, da es am Anfang etwas schwer ist, mit ihm zu arbeiten.

Auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Handhobeln.

Herzliche Grüße

Jürgen


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: 1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Juergen,

> Ich musste die Sohle planen, den Frosch feilen ...

hm, habe ich noch nicht wirklich nachgemessen. Ich wollte erstmal wissen,
wie der Hobel ueberhaupt geht. Aber wenn ich mir die Sohle so ansehe und
erfuehle, wirkt eigentlich alles plan. Und das Hobelergebnis spricht ja auch
fuer sich. Ich werde das aber noch mal kontrollieren. Genauso wie die Winkel
zur Seitenwand. Wie das Messer innen liegt weiss ich ehrlich gesagt gar nicht.
Nur der Spanbrecher war, wie das Messer auch, ganz grob mit der Hand wohl
am Schleifbock geschliffen. Da musste man wirklich etwas tun.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich mit keine Tormek gekauft habe, die mir
letztes Jahr noch so gut gefiel. Und es ist wirklich ein Genuss, wenn man
sieht, dass sich beim Schleifen langsam der Grad bildet und man weiss, gleich
ist es soweit... Ich haette es nicht gedacht.

--
Dirk



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: 1000/6000 Kombistein und Anant No.4

Beitrag von reinhold »


hallo,
diese Kombination von 1000/6000 Stein und Anant-Hobel habe ich auch seit einiger Zeit im Einsatz. Vom Stein schon den zweiten, den ersten benutze ich jetzt nur noch für die Drechslerröhren.
Der Anant ist ein robuster Hobel, der seine Arbeit sauber macht. Ehrgeiz bezüglich 5 sek-Spänen habe ich nicht, aber die Oberfläche soll sauber werden und das leistet er.
Bei meinem Exemplar war die Sole leicht wellig, ich habe sie mit Schleifpapier auf einem Lithostein (sehr eben!) korrigiert. Bis auf ein etwa daumennagelgrosses Stück am hinteren Ende der Sole : da war nichts zu machen, aber es stört auch nicht und beeinträchtigt nicht die Funktion.
Das alte Leiden dieser Hobel : die klapprige Verstellschraube, da kann man wohl nichts machen.
Fazit : um diesen Preis - ein sehr brauchbarer Hobel.

Gruss!
reinhold

P.S. das Dach ist drauf, die Rinne dran, jetzt kann das schlechte Wetter kommen.


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