Hallo zusammen,
Anlässlich der Fertigstellng des letzten Projektes, das ohne die Hilfe des Forums sicher nicht so gut vorangegangen wäre, möchte ich euch das Resultat nicht vorenthalten. Ich habe vor ein paar Monaten hier im Forum mal nach Bauanleitungen für eine Wiege gefragt. Unter den vielen Antworten und sogar per Post zugesendeten Bauplänen (vielen Dank an Christoph Nowag) hat mich eine Wiege wie sie auf www.widhalm-wiegen.com angeboten wird am meisten gereizt. Also hab ich auch so eine gebaut. Als Holz stand Eiche in Form von einige Jahre gelagerten Bohlen zur Verfügung. Eigentlich wollte ich gerne was helleres, aber nachdem die Wiege fertig war, fand ich die Holzwahl ganz passend.
Zur Konstruktion:
Die Seitenteile sind mit schräg gebohrten Dübeln (auch für diesen Tip ein extra Danke an Ulrich Mark) mit dem Kopf/ bzw. Fußteil verbunden. Zur Herstellung der Bohrungsreihen hab ich eine Schablone angefertigt, mit dieser dann das eine Teil, in dem die Bohrungen durchgehen, gebohrt, und dann mit dem einen Teil als Schablone, das andere mit den Sackbohrungen. Die Hirnholzflecken von den Dübeln sind noch auf dem Foto zu sehen.
Die Verbindungen des Gestells sollten lösbar sein. Als erstes wollte ich versuchen, es so zu machen, wie im Original, nämlich mit Holzgewindeteilen. Ich bin aber auf der Suche nach lösbaren Verbindungen (unter dem Esszimmertisch eines Bekannten) auf die gekeilte Zapfenverbindung gekommen. Ich fand sie in der Herstellung nicht ganz einfach, aber die Verbindung hält, selbst wenn man den Keil nur leicht festklopft, bombenfest. Durch den flachen Winkel des Keiles (Schräge 1:10) neigt dieser auch nicht dazu, sich von selbst zu lockern.
Die Füsse des Gestells sind zurchgehend eingezapft, verleimt und verkeilt. Die kleinen Dreiecke hab ich während des Verleimens an beiden Teilen angeschraubt. Wenn der rechte Winkel stimmt, braucht man dann zum Verleimen nicht mehr groß auszurichten.
Als Achse für die Pendelbewegung dienen Anschraubachsen für Möbelrollen, gelagert in handelsüblichen Kugellagern.
Beim Aufbau stecke ich das Gestell zusammen, verkeile es auf einer Seite, schiebe die beiden Achsen in die Lager und dann das Gestell ganz zusammen.
Oberfäche ist zweimal geölt (Tungöl mit Balsamterpentinöl verdünnt) und zweimal mit Bienenwachs gewachst.
Anfangs habe ich gedacht, es wäre ganz schön, wenn man das Körbchen aus der Wiege rausnehmen könnte, und mal woanders hinstellen. Nachdem ich es zusammengebaut das erste mal in der Hand hatte, war mir irgendwie klar, dass man das bei dem Gewicht sowieso nur theoretisch mal gemacht hätte.
Zum Schluss nochmal ein großes Danke an alle Forumsmitglieder für die vielen tollen Informationen, die man hier bekommt.
PS.: Der Inhalt für die Wiege ist gestern nacht zur Welt gekommen, alles gesund, auch seine Mutter. Jetzt muss er die Wiege nur noch mögen.
Gruß
Robert
