Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verziehen?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Wilhelm Kuehs
Beiträge: 33
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verziehen?

Beitrag von Wilhelm Kuehs »


Liebe Forumsteilnehmer,

Ich habe hier einen Stapel kammergetrocknetes amerikanisches Nussholz. Die Bohlen haben eine Stärke von 5 Zentimeter. Das ist aber für das PRojekt ein bisschen sehr dick. Jetzt möchte ich die Bohlen der Länge nach, also mit der Faser in der Mitte teilen. Ein Bekannter hat mir gesagt, dass sich das Holz danach möglicherweise verziehen und Werfen könnte?
Meine Frage: Besteht diese Gefahr wirklich? Ändert sich ide innere Spannung des Holzes tatsächlich so stark? Und könnte ich dem nicht bei der Verarbeitung dadurch entgegenwirken, dass ich kleinere Teile nehme und die mit Zinken verbinde?
Würde mich freuen, wenn mir da jemand helfen könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Wilhelm Kuehs

Thomas Paulke
Beiträge: 106
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verzieh

Beitrag von Thomas Paulke »


Hallo Wilhelm,

die Gefahr besteht immer, das hängt aber mit dem Faserverlauf und des
Holzes zusammen.

Bestimmte Hölzer arbeiten auch mehr z.B. Rotbuche ungedämpft.
Ich würde mal sagen Walnuss ist da nicht so sehr empfindlich.

Ich denke es kommt darauf an, für was Du das Holz nehmen willst.

LG Thomas



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verzieh

Beitrag von reinhold »


hallo,
Gefahr des Verzugs ist vorhanden, je grösser der Feuchtigkeitsunterschied zwischen innen und aussen, desto mehr Verzug.
Du kannst es aufschneiden, musst es aber sofort mit Zwischenhölzern aufstapeln und nachtrocknen. Eventuell beschweren.

Gruss
reinhold

Rene Holzwurm

Re: Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verzieh

Beitrag von Rene Holzwurm »

[In Antwort auf #108072]
Da es kammergetrockenes Holz ist, besteht die Gefahr durchaus ( hängt davon ab, wie langsam und schonend die Kammertrocknung erfolgte - eine schlechte KT hätte eine Verschalung zur Folge). Wahrscheinlich müsstest Du es an einer probieren. Restrisiko allerding bleibt bestehen.

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verzieh

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #108072]
Hallo Wilhelm,

ich weiß zwar nicht, was Du mit dem Holz machen willst, aber: wenn das Holz jetzt ohne jeden Verzug und eben wie eine Richtplatte ist, dann kannst Du das auftrennen und kriegst so 23mm starkes Holz. Bis es gehobelt ist, hat es noch knapp 20mm Stärke. Damit kann man noch was machen. Nur hab' ich solches Nussbaumholz noch nicht gesehen, das kann auch daran liegen dass ich noch keinen amerikanischen Nussbaum als Blockware gesehen habe. Ist es jetzt schon verzogen, längs, quer und vielleicht auch noch ein bischen winsch, dann kriegst Du nach dem Auftrennen garnix mehr raus. Du wirst ohne auftrennen einiges mehr abhobeln als notwendig und Dich darüber ärgern, aber so ist das Leben. Du kannst natürlich auftrennen um den Hobel zu schonen, aber was machst Du mit einem sägerauhen 12er Holz? Verziehen nach dem Auftrennen ist dann drin, wenn im Innern des Holzes noch ein Feuchtegradient vorhanden ist, das Holz also nicht überall die gleiche Feuchte hat.

Gruß, Walter

Wilhelm Kuehs
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Re: Bretter in der Mitte teilen Gefahr des Verzieh

Beitrag von Wilhelm Kuehs »


Danke für die vielen Antworten.
das Holz ist für ein Fernsehregal gedacht. 2,4 Meter lang, 40cm Hoch, 50 cm tief. Ein Tischler wird mir das holz mit der Bandsäge auftrennen. Er meint auch, die Gefahr des Verziehens bestehe, aber er hält das für eher unwahrscheinlich nachdem er sich das Holz angesehen hat. Das holz ist nachgedunkelt, liegt also schon eine Weile. Trotzdem werde ich es aufstapeln und nachtrockenen. Passt irgendwie eh nicht schlecht. Habe ich wenigstens einen Grund, den Apfelhozstapel aus der Werkstatt ins Lager zu räumen. Das Apfelholz habe ich übrigens frisch mit einer großen Bandsäge aufschneiden lassen. Es hat sich kaum verzoge. und auch dir Risse halten sich in Grenzen.

Vielen Dank

Wilhelm Kuehs


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