Rauhbank Inbetriebnahme

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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ronald.maly@freenet.de

Rauhbank Inbetriebnahme

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo zusammen,

nachdem im vorgenanntem Beitrag schon von Rauhbänken die Rede ist, denke ich ist meiner passend dazu.
Wenn ich von "Inbetriebnahme" spreche, meine ich die ersten Schritte mit dem Werkzeug. Nun, ich habe heute meine erste eigene Rauhbank bekommen. Eine Ulmia, die ich günstig gebraucht bekommen habe. Sie war ein wenig im Gebrauch, scheint aber einigermaßen im Schuß. Die Sohle aus Hainbuche scheint soweit in Ordnung. Mit meinem Zimmererwinkel - habe keine Meßleisten zum Peilen zur Hand - konnte ich zunächst nichts feststellen. Will ich aber noch mal genauer wissen.
Tja, das Doppeleisen ist zwar Original, aber von Rost in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere zwischen Klappe und Eisen. Die Schneide scheint übertrieben rund, obschon ich eigentlich eine ebene Schneide erwartet hätte. Nur leicht an den Enden verrundet, gegen Absätze. Meine Frage an Euch, ist das nun diletantisch geschärft, oder wollte er es bewußt "rund" zum Abzwerchen von Bohlen. Hoffentlich ist die Schneide nicht ausgeglüht, aber das wird sich im Früjahr zeigen. Da werde ich sie wohl einweihen, und kann dann die Standzeit vielleicht ein wenig beurteilen.
Christof, wie steht es mit Deinem Eisen, wie hast Du es geschliffen? Als Du Deine Bohle gebändigt hast, meinte ich, Du wärst vorweg mit`nem Schrupphobel drüber, wie man es so eben auch kennt. Oder könntest Du Dir vorstellen, vorbereitend auf ein Schlichten, mit der Rauhbank drüber zu gehen ?

Alles in allem, für kleines Geld zum Anfang, in Ordnung. Mit Putzen und Polieren läßt sich da schon noch was ausrichten. An der vorderen Stirnseite sind drei kleine Haarrisse zu sehen; da arbeitet wohl der Körper. Sollte das versiegelt werden ? Nicht daß mir die Sohle abgeht.

Für Wolfgang ein Hinweis, es ist ein kleines Schildchen wie ein Stocknagel angebracht, "Ernst Fleischhut, Cuxhaven". Sagt Dir das was?

Nun, ich freue mich schon, ihn zu testen.

Freundliche Grüße

Ronald

Für

Wolfgang Jordan
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Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
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Re: Rauhbank Inbetriebnahme

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Ronald,

erst mal Glückwunsch zu deiner Rauhbank, zumal eine Ulmia "für kleines Geld".

Daß das Eisen etwas gerundet ist, deutet darauf hin, daß sie zum Abzwerchen benutzt wurde, der eigentlichen Aufgabe einer Rauhbank. Allzu rund sollte die Schneide aber nicht sein, auf keinen Fall wie die eines Schrupphobels. Die Rauhbank soll ein mit dem Schlichthobel geglättetes Brett ebnen, daher die große Länge. Heutzutage wird sie auch zum Fügen benutzt, dazu braucht sie ein ganz gerades Eisen. Du siehst schon, du brauchst noch eine zweite;-)

Gegen die Haarrisse würde ich erst mal nichts machen. Sind das Risse im Körper selbst oder an der Nahtstelle zur Sohle?

Deinen Ernst Fleischhut habe ich in meinem Buch nicht gefunden, auch keine andere Adresse in Cuxhaven. Aber frag ihn doch selbst, der Laden existiert noch:
Abendrothstrasse 7
27474 Cuxhaven
Tel.: 04721-22055

Gruß, Wolfgang

Christof
Beiträge: 222
Registriert: Mo 29. Apr 2013, 23:37

Re: Rauhbank Inbetriebnahme

Beitrag von Christof »


Hallo Ronald,
eigentlich wollte ich schon längst antworten wollen, dann habe ich vor lauter Rauhbänken wohl die Übersicht verloren.

Mit den Riisen würde ich auch nicht anstellen. Der Optik halber könnte man sie mit Buchenhobelspäne verschließen.
Bei einer 60 cm Rauhbank würde ich das Eisen gerade schleifen und mir für das Abzwerchen etwas Kürzeres mit runder Schneide besorgen.
Bei meiner Rauhbank ist sie gerade und ich achte nur bei diesem Hobel und dem Simshobel darauf, daß sie auch wirklich gerade bleibt.
Wenn die Rauhbank sich eingermaßen akklimatisert hatte würde ich die Sohle noch glätten. Be Hainbuche geht das mit einem scharfen Putzhobel ganz gut. Immer nur die Berge weg nehmen, nicht versuchen ganze Späne zu erzeugen. Das ist bei einer so breiten und harten Fläche kontraproduktiv.
Vieke Grüße, Christof.

ronald.maly@freenet.de

Re: Rauhbank Inbetriebnahme

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo Wolfgang,
hallo zusammen,

vielen Dank für Deinen Antwortbeitrag.

Ich werde mal ein Detailfoto machen und Dir mailen, gerne auch für`s Forum, da sieht man dann die Risse. Ich hatte sie nur angesprochen, weil es ja ein Zeichen für Kraft und Arbeit ist, die hier wirkt. Ich glaube es wirkt sich leicht auf die eine Seite der Sohle aus, ganz leicht halt.
Aber ich muß ja ohnehin üben üben üben :-)
Tja, das mit der zwieten Bank wäre schon was, wenn ich mal fit bin. Zunächst werde ich wohl als nächstes ein zweites Eisen von Dieter besorgen. Da lerne ich dann gleich das Einrichten, dachte ich.

Die Adresse werde ich bei Gelegenheit mal recherchieren. Vielen Dank für den Tip.
So steht der Einweihung nichts weiter im Weg. Und ich denke der entsprechende Einsatzfall steht im Frühjahr auch an. Ich freue mich.

Freundliche Grüße

Ronald

ronald.maly@freenet.de

Re: Rauhbank Inbetriebnahme

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo Christof,
hallo zusammen,

vielen Dank für Deinen Antwortbeitrag.

Tja, so groß sind dann die Risse nun wieder nicht. Ich werde sie wohl in jedem Fall im Auge behalten; auch was eine evtl. Auswirkung auf die Sohle anbelangt.

Nun, das Abrichten wird wohl auch eine haarige Sache werden, aber Dein Tipp klingt im nachhinein einleuchtend und hilfreich; werde es versuchen. Den Ein- und Auslaufbereich, kann ich den lassen ?
Und eisenmäßig werde ich wohl versuchen zunächst mit 2 Eisen zu arbeiten; rundlich und plan, wie in der Antwort auf Wolfgang geschildert.

Nun denn, gut Span was?

Freundliche Grüße

Ronald

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