Grathobel
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Grathobel
An alle Hobelbauer, -sammler, -kenner und -begeisterte,
Nachdem ich nun eine passable Gratnut mit Säge, Beitel und Grundhobel herstellen kann, will ich eine gute Gratnut hobeln. Mit solch einem Hobel, denk ich mir, könnte ich die Nutflanken sauberer, d.h. gleichmäßiger hinbekommen. Den Hobel dazu will ich mir selber bauen.
Das eine oder andere Modell hab ich schon auf Fotos gesehen, aber die Konstruktion an sich, ist mir noch nicht klar genug. Ich bin dankbar für alles: Links, Fotos, Baupläne, Ideen, Inspirationen, europäische, amerikanische oder japanische Modelle etc.
Gruß, Marc
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Re: Grathobel
Hallo Marc,
üblicherweise hobelt man mit einem Grathobel nicht die Nut, sondern den Grat.
Es gab oder gibt aber auch Hobel die beides können:
Aus Wolfgangs Ott-Katalog.
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_17.phtml
Steve Knight aus Amerika baut auch so einen Hobel:
http://www.knight-toolworks.com/graphics/dovetail.jpg
Vor einiger Zeit gab´s auf der Internetseite von Steve Knight noch mehrere Bilder von diesem Hobel - sind aber nicht mehr da. Soweit ich mich erinnern kann, funktioniert sein Hobel auch mit auswechselbaren Anschlagleisten.
Dieters Konkurrenz aus Niederbayern bietet die japanische Form dieses Hobels an, vieleicht nimmt ihn Dieter auch in´s Programm ?
Hier ein Link zu einem amerikanischen Konkurrenten von Dieter, der auch so einen Hobel anbietet (Dieter möge mir den Link verzeihen ... wie gesagt vieleicht bietet er dieses Werkzeug auch mal an)
http://www.hidatool.com/woodpage/plane/sliddove.html
Und noch ein Link zu verschiedenen Zeichnungen eines "normalen" Grathobels, ebenfalls aus Wolfgangs Linkliste:
http://www.geocities.com/Heartland/Shores/8907/louis.html
Gruß, Andreas
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Re: Grathobel
Hallo,
bleibt mir nur noch hinzuzufügen, daß ich bei Bedarf eine Kopie des Original-Scans der Seite aus dem Ott-Katalog per Mail schicken kann. Die Funktion kann ich aus diesen Bildern aber nicht erklären. Im Katalog wird für die Funktion auf einen Sonderprospekt verwiesen, den ich leider nicht habe.
Waren das ältere Modelle eines solchen Hobels, von denen du Photos gesehen hast, Marc? Dann würden mich diese Bilder interessieren. Ich kenne nur das Ott-Modell aus meinem Katalog.
Gruß, Wolfgang
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jap. Grathobel/-nuthobel
Hallo Karc, auch D... bietet einen japanischen Grat-/Gratnuthobel an, vielleicht hift der dir weiter. Gruß Christoph
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Re: Grathobel
Hallo Wolfgang und alle anderen,
Genau dieses ältere Modell interessiert mich auch. Das wär super, wenn du mir eine Kopie mailen könntest. Zumindest den Stil des Hobels kann man nachempfinden.
Natürlich hab ich das Internet durchgegoogelt, eh ich den Beitrag hier gepostet habe. Ich bin dann auf viele schöne Seiten von Forumsteilnehmern gestoßen. Bis jetzt hab ich nur auf deiner Seite, Wolfgang, von dem Gesuchten gelesen. Außer natürlich auch bei Steve Knight, da lässt sich die Funktionsweise aber auch nicht lückenlos vom Foto ableiten. Ein Blick auf die Sohle würde das Geheimnis weitgehend lüften. Die Funktionsweise des japanischen Gratnuthobels ist mir klar geworden, fand den Hobel auch bei T. Odate.
Ich dachte auch schon daran den Reprint eines alten Katalogs anzuschaffen, weiß aber nicht welchen.
Gruß, Marc
Re: Grathobel
Hallo Marc,
Wenn's wirklich um *historische* Grathobel geht, könnte ich vielleicht helfen. Ich hab zwei Johann Weiss & Sohn (ein österreichischer Hersteller, der den lokalen Markt dominiert hat). Einer davon liegt vor mir in meinem Büro auf dem Schreibtisch.
Ihn nachzubauen halte ich für ziemlich kompliziert. Er hat 2 Anschläge aus Metall (Eisenguss), einen für Tiefe und einen für Breite (was, glaube ich, eher ungewöhnlich ist). Die Verstellung erfolgt über ein in den Hobelkörper eingelassenens Flügelrad. Das Eisen ist natürlich mit Keil fixiert, der Vorschneider mit einer Flügelschraube.
Das Patent (wohl eher nicht der Hobel selbst) stammt aus 1880.
Ein paar Bilder würden mehr erklären als viele Worte, aber leider fehlt mit eine Digitalkamera :-(
Vielleicht gibt es einen Wiener im Klub, den der Hobel auch interessieren würde und der ein paar Fotos machen könnte, wenn Dir das hilft.
Solltest Du selber bauen, wäre ich sehr interessiert daran, wie man das Messer für ziehenden Schnitt einbauen würde (und wie eine präzise Justierung (auch lateral) konstruiert werden könnte. Ich denke eigentlich an so was wie den Stanley 140 (ich denke lieber nicht an L-N; jenseits der Traumgrenze) oder eine (alte) Plattbank; zum Nacharbeiten von Füllungen.
Gutes Gelingen
Harald
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Re: Grathobel
Hallo Marc,
ich habe den entsprechenden Ausschnitt aus der Katalogseite auf meine Homepage gestellt, da hat dann jeder Zugriff:
http://www.holzwerken.de/pics/ott_grathobel.jpg
Wenn jemand die Konstruktion und Vorgehensweise versteht, würde ich mich über eine Erläuterung freuen.
Reprints von alten Katalogen gibt es in Mitteleuropa meines Wissens nur von den Firmen Joh. Weiss & Sohn, Wien und Goldenberg/Frankreich. Englische und vor allem amerikanische Kataloge gibt es wesentlich mehr. Kommt drauf an, was du haben willst.
Gruß, Wolfgang
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Re: Grathobel
Hallo Harald,
wahrscheinlich sieht dein Hobel so aus wie dieser Falzhobel:
http://www.holzwerken.de/museum/molding/falz3.phtml
Jedenfalls entspricht diese Form des Anschlags dem genannten Patent.
Natürlich muß ein Grathobel nicht so kompliziert sein, wie andere Beispiele zeigen. Der Tiefenanschlag ist meiner Meinung nach unnötig und sogar hinderlich, wenn man einen konisch zulaufenden Grat anstoßen will. Der Breitenanschlag ist unerläßlich. Man kann ihn aber einfach aus einer Holzleiste machen. Im Grunde muß er nicht mal verstellbar sein, wenn man überwiegend mit einer bestimmten Brettstärke arbeitet.
Für den ziehenden Schnitt muß das Messer so eingebaut sein, daß es auf der Seite des Vorschneiders nachläuft. Man kann den 'Verdrehungswinkel' so wählen, daß man ein gerades Eisen (z. B. das eines Simshobels) benutzen kann.
Marcs Problem ist aber ein Hobel, mit dem man nicht nur den Grat anstößt, sondern auch die Gratnut hobeln kann. Dafür kenne zumindest ich keine existierenden Beispiele. Aber wenn man das Prinzip des Ott'schen Grathobels oder dem von Steve Knight verstanden hat, sollte ein Nachbau nicht soo schwierig sein.
Gruß, Wolfgang
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Re: Grathobel
[In Antwort auf #104833]
Wolfgang, Harald,
Zuerst einmal vielen Dank für eure Bemühungen.
Harald, natürlich wär ich froh, ein Foto von deinem Bürohobel zu sehen. Ich denke allerdings nicht, dass es sich um den von mir gesuchten Gratnuthobel handelt. Dieser hat die Sohle nicht breiter als das Eisen, er ist eher vergleichbar mit einem Simshobel. Nichtsdestotrotz find ich diese Ausführung mit den zwei Metallanschlägen sehr schön. Wolfgangs Falzhobel ist ein exquisites Stück.
Wolfgang, so wie ich das auf der Katalogseite sehe, ist der Gratnuthobel nichts anderes als ein Simshobel mit abgewinkelter Sohle. Dazu kommt für den rechten Hobel auf dem Bild ein einstellbarer Tiefenanschlag, dessen Sohle parallel mit der Hobelsohle ist. Man sieht den linken Vorschneider, der Text besagt, dass es 2 Vorschneider gibt.
Ihr habt mir sehr geholfen, allerdings werd ich noch nach einem genaueren Bild Ausschau halten. Natürlich werd ich dir, Wolfgang, eine Kopie schicken.
Gruß, Marc
Wolfgang, Harald,
Zuerst einmal vielen Dank für eure Bemühungen.
Harald, natürlich wär ich froh, ein Foto von deinem Bürohobel zu sehen. Ich denke allerdings nicht, dass es sich um den von mir gesuchten Gratnuthobel handelt. Dieser hat die Sohle nicht breiter als das Eisen, er ist eher vergleichbar mit einem Simshobel. Nichtsdestotrotz find ich diese Ausführung mit den zwei Metallanschlägen sehr schön. Wolfgangs Falzhobel ist ein exquisites Stück.
Wolfgang, so wie ich das auf der Katalogseite sehe, ist der Gratnuthobel nichts anderes als ein Simshobel mit abgewinkelter Sohle. Dazu kommt für den rechten Hobel auf dem Bild ein einstellbarer Tiefenanschlag, dessen Sohle parallel mit der Hobelsohle ist. Man sieht den linken Vorschneider, der Text besagt, dass es 2 Vorschneider gibt.
Ihr habt mir sehr geholfen, allerdings werd ich noch nach einem genaueren Bild Ausschau halten. Natürlich werd ich dir, Wolfgang, eine Kopie schicken.
Gruß, Marc
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Re: Grathobel
Harald,
Tschuldigung,wollte sagen: er ist eher vergleichbar mit einem Falzhobel (nicht Simshobel; deutsche Sprache, schwere Sprache :-) )
Gruß, Marc