Hallo,
Einen Nuthobel aufzutreiben, der 2 Vorschneider hat, damit man damit auch sauber zur Querfaser hobeln kann, ist nicht einfach. Es gibt da ein käufliches japanisches Modell, da werden die Vorschneider mit einem Keil festgestellt. Ich muss zugeben, das ist nicht meine Stärke. Außerdem gibt es noch jemanden jenseits des großen Teichs, der diese Hobel herstellt, siehe den Link von Steve Knight Toolworks.
Das war mir aber für meinen Zweck zu teuer, deshalb hab ich bei Dieter 2 Vorschneider und ein Eisen von Ulmia (12mm) für den Nuthobel bestellt. Das Holz hatte ich mir auch ausgesucht, es sollte eine 12-mm-Leiste Ipe sein. Leider hatte sie einen Klarlackanstrich auf einer Seite, den ich natürlich abgeschabt habe. Nach ein paar Stunden nach dem Abschaben hat sich die Leiste derart verzogen, dass sie unbrauchbar war.
Da kein geeignetes Bucheholzstück da war, hab ich kurzerhand Nussbaum ausgewählt mit dem Hintergedanken, irgendwann einmal eine Sohle aus Pockholz oder Ipe (Ironwood) nachzufertigen.
Die Bauweise ist eine Sandwichmethode. Das heißt das Mittelteil - 12 mm - wurde abgerichtet und dann wurde für die Eisenführung mit dem Kantenhobel rechtwinklig bestoßen. Der Einstellwinkel beträgt klassische 45°, die ich aber schon bereut habe, da ich hauptsächlich in Hartholz arbeite, ein 50-Grad-Winkel wäre wahrscheinlich besser gewesen.
Die beiden äußeren Leisten sind aus einem Rest Bohle aufgetrennt worden und sind auf das Mittelteil aufgeleimt. Zusätzlich verstärken noch 4 Holzdübel die Konstruktion. Die Dübel halten die Hobelsohle in der korrekten Lage, solange noch nicht geleimt wurde. Am besten dübelt man schon bevor man die Maulöffnung aus dem Mittelteil raussägt. Das erspart einem später viel unnötige Arbeit beim Abrichten der Sohle.
Die Nuten für die Vorschneider kommen in das Mittelteil und stehen bei diesem Hobel senkrecht zur Sohle. Man kann ihnen allerdings auch eine leichte Neigung nach vorne geben. Die Vorschneider werden von einem Edelstahlgewinde und 2 Messing-Hutmuttern geklemmt. Die Nuten und die Aussparungen für die Muttern hab ich mit der Oberfräse gemacht, deshab möchte ich hier nichts weiter dazu sagen.
Nach dem Leimen wurden die Überlängen gesägt, die Seiten nochmal verputzt und die Fasen angehobelt. Die Sohle wurde abgerichtet und der Keil hergestellt. Letzterer muss zur Maulöffnung hin in der Dicke verjüngt werden, sonst verstopfen ganz schnell Späne den Hobel. Anschließend kam noch ein seitlicher Auswurf hinzu, den ich links angeordnet habe, sicher ungewöhnlich, aber ich mag halt lieber mit dem Anschlag rechts hobeln.
Jetzt muss noch einer der Vorschneider genau ausgerichtet werden und geölt wird der Hobel auch noch.
Das Schöne an dieser Arbeit war die Herausforderung ein Werkzeug herzustellen, das ist ein gutes Gefühl. Ein wenig kann ich jetzt nachvollziehen, wie befriedigend das ist, Hobel zu bauen und damit Späne fliegen zu lassen. Ich danke allen, die mir hier vorgemacht haben, wie das geht.
Gruß,
Marc
P.s. Leider weiß ich nicht, wie man mehrere Bilder hier einstellt, sonst hätt ich euch auch noch ein paar weitere Fotos gezeigt.