Ecken/"Bullnose" Simshobel
Ecken/"Bullnose" Simshobel
Hallo zusammen,
kennt ihr das ? Da habt ihr ein keliens Vermögen für Werkzeug ausgegeben und im entscheidenden Moment fehlt noch was.
Ich habe heute die Schubladen in meine Werkzeugschrank eingebaut. Aus irgendwelchen Gründen hat sich die Schubladenführung etwas verzogen. Die Schubladen waren dadurch zu hoch.
Die Schubladen werden nicht in Nuten geführt sondern "stehen" in passenden Führungen. Die Front stehte über ist also höher und breiter als die Schublade (nicht aufgedoppelt sodnern einfach).
Den Absatz in der Front und die Rückseite konnte ich problemlos mit dem Simhobel abhobeln. Nur die Seitenteile waren ein Problem. Selbst mit meinem kleinsten Hobel (Kunz Einhandhobel) fehlte mir eniges. Also mit dem Stemmeisen "gehobelt". Irgendwie geht das natürlich, aber eigentlich sollte da ein passendes Werkzeug her.
Drei Kandidaten habe ich da ausgemacht (Geld spielt eine Role):
- ECE Absatz-Simshobl (kenne ich als Ecken-Simshobel, ist wohl synonym)
- Kunz 75 (Kopie Stanley 75, "Bullnose")
- Anant 77
Meine Überlegungen:
ECE : Keine Hobelmaul, vermutlich Ausrisse und schwer einzustellen.
Kunz : Eigentlich kein Eckensimshobel, aber nahe dran. Schön klein und handlich. Keine Feineinstellung. Mein Einhandhobel von Kunz ist allerdings nicht so toll was die Verarbeitung angeht. Grob geschliffen, Eisen gewölbt etc.
Anant: Hier wird´s interessant. Dick und der Forumsbetreiber haben hier vollkommen unterschiedliche Beschreibungen für den gleichen Hobel mit einem ähnlichen Bild (auf dem einen Bild ist eine Schraube aus Kunststoff, auf dem anderen aus Messing)
Dick schreibt:
Kompakter Universal-Simshobel, durch das abnehmbare Kopfteil wahlweise auch als Eckenhobel benutzbar. Maulöffnung durch Distanzscheiben einstellbar. Eisenzustellung mittels Rändelschraube
FeineWerkzeuge schreibt:
sehr kurzes Vorderstück, dadurch ist dieser Hobel fast ein Eckensimshobel, ohne Maulverstellung.
Das Hobelmail ist relativ groß, nach Einstellung des Eisens für einen feine Span noch ca. 2 - 2,5 mm.
Dem Bild nach zu urteilen scheint da nix abnehmbar zu sein, aber vieleicht weiß das ja jemand genauer.
Wie sind denn eure Erfahrungen mit Hobeln dieser Art? Kennt jemand einen oder mehrere der drei oben erwähnten?
Gruß,
Gerhard
Nachtrag: Ecken/"Bullnose" Simshobel
Hallo zusammen,
ich habe mir meinen Beitrag gerade nochmal durchgelesen. Deutsch ist wirklich meine Muttersprache. Auch wenn der Beitrag dies nich eindeutig belegt.
Muß wohl an der Tastatur liegen.....
Gruß,
Gerhard, Buchstabendreher
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- Beiträge: 418
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Re: Nachtrag: Ecken/"Bullnose" Simshobel
Hallo Gerhard,
wir glauben Dir auch so, dass Du Deutsch schreiben kannst. Dreckfuhler macht hier jeder mal.
Hast Du den Bullnose von Veritas nocht nicht gesehen. Du findest ihn hier http://www.leevalley.com/wood/page.asp?page=49709&category=1,41182,48945&ccurrency=2&SID=
Gruß Detlef
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- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel
[In Antwort auf #103103]
Hallo Gerhard,
ich habe für diese Zwecke einen 90er Stanley, der ist zwar hässlich aber ganz brauchbar.
Grundsätzlich kann ein solcher "Bullnose" einem normalen Simshobel nicht vollwertig ersetzen, weil er mit der ganz kurzen vorderen Sohle viel schlechter geführt ist. Man wird ihn wirklich nur benutzen, wenn es bis in die Ecken geht.
Ob man bei dem Anant das Kopfteil abnehmen kann, werden Dir die Anbieter ja wohl sagen können. Bei Dick ist es eindeutig. Bei Dieter Schmid sieht es so aus, als ginge das nicht. Vielleicht ist es gar nicht das gleiche Modell. Du kriegst auf eine Anfrage per email bei Dieter ganz sicher eine schnelle Auskunft.
Zum 75er Kunz (eine Stanley- Kopie): Wie beim Original ist der ganz große Nachteil dieses Hobels, dass der Teil der Sohle vor dem Hobelmaul nicht präzise geführt ist. Die beiden Teile des Hobels sind vielmehr dort, wo sie zusammengefügt sind, nur gegossen und mit Lack beschichtet, nicht gefräst, und im zusammengebauten Zustand plangeschliffen.
Das heißt: Der vordere und der hintere Teil der Sohle stehen in aller Regel irgendwie schief zueinander. Man glaubt es nicht, aber leider ist es wahr. Ich hatte zwei davon, einen habe ich schließlich zum Ecksimshobel kupiert aber nie gebraucht, der andere ist im Schrott. Das ist kein Hobel, der sieht nur so aus.
Friedrich
Hallo Gerhard,
ich habe für diese Zwecke einen 90er Stanley, der ist zwar hässlich aber ganz brauchbar.
Grundsätzlich kann ein solcher "Bullnose" einem normalen Simshobel nicht vollwertig ersetzen, weil er mit der ganz kurzen vorderen Sohle viel schlechter geführt ist. Man wird ihn wirklich nur benutzen, wenn es bis in die Ecken geht.
Ob man bei dem Anant das Kopfteil abnehmen kann, werden Dir die Anbieter ja wohl sagen können. Bei Dick ist es eindeutig. Bei Dieter Schmid sieht es so aus, als ginge das nicht. Vielleicht ist es gar nicht das gleiche Modell. Du kriegst auf eine Anfrage per email bei Dieter ganz sicher eine schnelle Auskunft.
Zum 75er Kunz (eine Stanley- Kopie): Wie beim Original ist der ganz große Nachteil dieses Hobels, dass der Teil der Sohle vor dem Hobelmaul nicht präzise geführt ist. Die beiden Teile des Hobels sind vielmehr dort, wo sie zusammengefügt sind, nur gegossen und mit Lack beschichtet, nicht gefräst, und im zusammengebauten Zustand plangeschliffen.
Das heißt: Der vordere und der hintere Teil der Sohle stehen in aller Regel irgendwie schief zueinander. Man glaubt es nicht, aber leider ist es wahr. Ich hatte zwei davon, einen habe ich schließlich zum Ecksimshobel kupiert aber nie gebraucht, der andere ist im Schrott. Das ist kein Hobel, der sieht nur so aus.
Friedrich
Re: Nachtrag: Ecken/"Bullnose" Simshobel
Hallo,
der wäre es natürlich. Aber da gibt´s den ein oder anderen Veritas Hobel, der da noch vorher auf der Liste steht.
Es ist so, daß ich diese Art von Hobel heute zum ersten mal richtig vermisst habe. Ich denke mal, ich werde mir hier strikte Ausgabendisziplin abverlangen.
Es ist für mich wirklich ein exotisches Werkzeug, daß sehr deutlich günstiger als das von Veritas sein soll. Leider sicher auch nicht so hochwertig, aber man kann nicht alles haben.
Noch ein Nachtrag: Es scheint kein korrespondierendes Stanley Modell "77" zum Anant Hobel zu geben.
Gruß,
Gerhard
Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel
Hallo Gerhard,
ich habe seit 3 (!) Tagen den Anant 77 von Dick. Somit noch kaum "Praxiserfahrung". Daher nur ein erster Eindruck:
- mäßige bis schlechte Verarbeitung, insbesondere Klemmmechanismus und Lackerierung
- Bullnose lässt sich abbauen, 2 Distanzscheiben à 1 mm, dadurch Hobelmaul von 2 mm bis 4,5 mm einstellbar
- bei kleinem Hobelmaul (d.h. ohne Scheiben) gibts einen kleinen Versatz zwischen Hobelsohle und bullnose (keine Ahnung wie schwerwiegend es sich das auswirkt)
Der Hobel ist sicher ein Komprommis. Für die Zwecke, für die ich ihn momentan brauche und gekauft habe -Einglasen alter Türen- völlig ausreichend.
Grüsse
Falko
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- Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel
[In Antwort auf #103103]
Hallo Gerhard!
Seit vielen Jahren habe ich einen Ulmia Absatzsimshobel. Ein hübsches Werkzeug, aber ich habe es bis jetzt nur selten und dann nur mit mäßigem Erfolg benutzt. Dem Hobel fehlt, wie du schon bemerkt hast, ein Hobelmaul und dadurch kommt es sehr leicht zum Ausreißen. Es würde mich interessieren, ob da die Kollegen aus Metall bessere Ergebnisse bringen.
Gruß
Berthold
Hallo Gerhard!
Seit vielen Jahren habe ich einen Ulmia Absatzsimshobel. Ein hübsches Werkzeug, aber ich habe es bis jetzt nur selten und dann nur mit mäßigem Erfolg benutzt. Dem Hobel fehlt, wie du schon bemerkt hast, ein Hobelmaul und dadurch kommt es sehr leicht zum Ausreißen. Es würde mich interessieren, ob da die Kollegen aus Metall bessere Ergebnisse bringen.
Gruß
Berthold
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Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel
Halo Gerhard,
vielleicht ist der "chisel plane" ja eine kostengünstigere Lösung. Kostet nur 46 $! Zu sehen ist er hier http://www.leevalley.com/wood/page.asp?page=32661&category=1,41182,48945&ccurrency=1&SID=
Gruß Detlef
Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel
[In Antwort auf #103103]
hallo,
ich habe den Anant77 von Feine Werkzeuge. Ich denke, es ist der gleiche wie der von Dick angebotene.
Das Vorderteil lässt sich abschrauben, darunter sind zwei Unterlagscheiben, sodass sich das Maul etwas verkleinern lässt. Man kann ihn auch als Ecksimshobel benutzen.
Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend. Obwohl der Hobel ja eigentlich sehr klein ist, ist die Sohle spürbar verzogen. Ich bin noch dabei, das zu korrigieren. Und versuche gleichzeitig die Sohle zu einer Wange in den rechten Winkel zu bekommen. Das Hobeleisen scheint gut zu sein, die Einstellvorrichtung ist primitiv, aber hat deutlich weniger Spiel als meine Record-Hobel.
Fazit : um dieses Geld kein Fehlkauf, aber auch nicht unbedingt ein Schnäppchen.
Gruss
reinhold
hallo,
ich habe den Anant77 von Feine Werkzeuge. Ich denke, es ist der gleiche wie der von Dick angebotene.
Das Vorderteil lässt sich abschrauben, darunter sind zwei Unterlagscheiben, sodass sich das Maul etwas verkleinern lässt. Man kann ihn auch als Ecksimshobel benutzen.
Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend. Obwohl der Hobel ja eigentlich sehr klein ist, ist die Sohle spürbar verzogen. Ich bin noch dabei, das zu korrigieren. Und versuche gleichzeitig die Sohle zu einer Wange in den rechten Winkel zu bekommen. Das Hobeleisen scheint gut zu sein, die Einstellvorrichtung ist primitiv, aber hat deutlich weniger Spiel als meine Record-Hobel.
Fazit : um dieses Geld kein Fehlkauf, aber auch nicht unbedingt ein Schnäppchen.
Gruss
reinhold
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Re: Ecken/"Bullnose" Simshobel *MIT BILD*
Reinhold,
stimmt, das Vorderteil ist abnehmbar. Ich hatte den erst vor kurzem auf die Schnelle beschrieben, auch fotografiert und sah wohl die Schraube und nebenbei: ich hatte auch noch keine Erfahrung mit dem No. 77. Die Überlackierung der Schnittstellen lassen dies als reichlich verstecktes Leistungsmerkmal erscheinen, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Viele Grüße
Dieter