Stanley-Dilemma

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
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Stanley-Dilemma

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Hobelsammler,

Folgendes ist mir passiert: Ich war auf eine Anzeige hin zu einer Privatperson, die sich allerdings als Antiquitätenhändler im nachhinein entpuppt hat. Sie hatte viel Werkzeug zu verkaufen und wollte alles zusammen los werden. Allerdings war das meiste Zeug - tut mir leid, ich muss es so nennen - nur noch Schrott (Der liebe Werkzeuggott möge mir verzeihen). Die große Ausnahme waren ein Stanleyhobel, ich kann nicht sagen, ob es sich um einen Nummer 2 oder 3 gehandelt hat, der Zustand: Flugrost, Eisen mehr oder weniger okay, Sohle plan (ich schätze so 5 bis 8 Stunden Arbeit); dazu gab es einen Goldenberg-Hobel mit deutlich dickerem Eisen und Kunststoffgriffen (igitt) , der Länge nach wahrscheinlich ein Nummer 5, sowie ein Ulmia-Simshobel mit verstellbarem Maul und eine Furniersäge.

Ich habe dem Geschäft-Witternden 30 Euro angeboten, er wollte allerdings nur unter der Bedingung verkaufen, dass ich alles nehme und zwar für wenigstens 150 €.

Meine Frage an Euch, liebe Hobelsammler, ist ein Stanley Nummer 2 oder 3 dies wert heute unter euch Sammlern oder sollte man die Finger weglassen bei solchen Preisen? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, da die Geschichte mich gar nicht los lassen will.

Gruß,

Marc

Friedrich Kollenrott
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Re: Stanley-Dilemma

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Marc,
wenn der Stanley - Hobel ein (guterhaltener!) No. 2 ist (Eisenbreite 1 5/8 Zoll = 41 mm), dann ist der relativ selten und wir bei ebay durchaus um die 100 Dollar gehandelt. Ein No.3 (Eisenbreite 1 3/4 = 44,5 mm) ist Schüttgut, kaum mehr als 20 Dollar wert, auch in gutem Zustand.

Für den ernsthaften Gebrauch wäre der 2er normalerweise zu klein, der 3er braucht auch noch kleine Hände. Unter einem 4er würde ich nicht arbeiten mögen.

Friedrich

Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
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Re: Danke

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Friedrich,

Zum Arbeiten hatte ich den Hobel auch nicht ins Auge gefasst, ich hab mal im "Handplane Book" von G.Hack gelesen, dass ein Nummer 1 ziemlich hohe Preise erzielt auf Auktionen und so hab ich mir gedacht, ein Nummer 2 oder 3 würde auch Wert haben, da es seltene Stücke sind, wegen der engen Ergonomie und daher nicht oft verkauft.

Danke, du hast mich von dieser Geschichte befreit.

Eckhard Pohlmann
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Re: Stanley-Dilemma

Beitrag von Eckhard Pohlmann »

[In Antwort auf #102704]
Hallo Marc,

wenn es wirklich No 2 oder 3 ist, kann es ein Schnäppchen sein.
Im J. Walter Stanley Tools wird der No 2 je nach Typ zwischen 250 und 1.500 USD und der No 3 zwischen 50 und 800 USD bewertet.

Prüfen und ggf. kaufen

Gruß, Eckhard

Wolfgang Jordan
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Re: Stanley-Dilemma

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Marc,

das Prüfen würde ich sehr genau nehmen, da können Kleinigkeiten entscheidend sein. Ich habe letztes Jahr einen Sargent Transitional gefunden, zu dem ich ähnliche Auskünfte bekam. Schließlich hat sich herausgestellt, daß der (bei meinem Hobel) vierfach höhere Preis nur für sehr frühe Modelle in einwandfreiem Zustand gilt. Mein Hobel dagegen war neuer, hatte ein Ersatzeisen und der Lateralhebel fehlte. Für mich trotzdem ein schöner Fund, aber er würde den Kaufpreis in deinem Fall nicht rechtfertigen.

Gruß, Wolfgang

Marc Waldbillig
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Re: Stanley-Dilemma

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Eckhard, Hallo Wolfgang,

Danke für eure Antworten. Mein Interesse ist wieder entflammt. Was mir bei Stanley Schwierigkeiten macht, ist die zeitliche Einstufung. Vom Zustand her ist der Hobel nicht okay, ich denke, man müsste so um die 10 Stunden Arbeit investieren und dann sähe er sehr gut aus. Das Eisen scheint original zu sein. Es handelt sich um ein Bailey-Patent (ich bin auch nicht sicher ob Nr. 2 und 3 in BedRock-Bauweise hergestellt wurden).

Sollte jemand ein Merkmal kennen, an dem man das Werkzeug zeitlich einordnen könnte, wäre ich dankbar.

Grüße,

Marc



Wolfgang Jordan
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Re: Stanley-Dilemma

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Marc,

selbst kenne ich mich damit nicht aus, aber es gibt eine Reihe von Internetseiten zu diesem Thema, die ich hier aufgelistet habe:
http://www.holzwerken.de/museum/links.phtml#info
Am wichtigsten davon ist wohl Patrick Leach's Seite mit sehr umfangreichen Informationen über alle jemals hergestellten Stanley-Hobel:
http://www.supertool.com/StanleyBG/stan0.htm
Etwas weiter unten auf meiner Seite stehen mehrere Links, die dir beim Datieren helfen können.

Gruß, Wolfgang

Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
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Danke Wolfgang *NM - Ohne Text*

Beitrag von Marc Waldbillig »




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