Schleifstein
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Schleifstein
Hallo an alle Holzwerker,
Vor ein paar Wochen hab' ich mir einen japanischen Schruppstein 80er Körnung angeschafft und zwar hauptsächlich zum Abrichten anderer, feinerer Wassersteine. Das hat am Anfang sehr gut geklappt. Nachdem ich nun 2 Hobelmesser entschartet, geschärft und geschliffen hab', also oft abgerichtet hab', ist mein Stein glatt geworden. Ich hab' ihn sorgfältig ausgewaschen, nichts hat geändert. Ich frag' mich, ob ich den Stein geschliffen hab'.
Kann ich die Körnung wieder herstellen oder ist er verloren?
Für eine Erklärung wär' ich dankbar.
Marc
Re: Schleifstein
Hallo Marc , ich bin glücklicher Besitzer einer Kantenschleifmaschine und richte meine Wassersteine immer mit (stumpfen , alten) Schleifbändern ab . Ich benutze zum Abziehen von Drechseleisen "weiche" Steine , sie nutzen sich schnell ab sind aber immer scharf - es ist oft nötig sie abzurichten .
Das ist das Problem bei Abziehsteinen - entweder sie nutzen sich schnell ab oder sie werden "stumpf" - d.h. die oberste Schicht greift nicht mehr - der Stein ist von der Bindung her zu "hart" , und bricht nicht aus .
Versuche mal von Hand auf altem grobkörnigen Schleifpapier abzurichten .
Grüße
Andreas
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Re: Klinkerstein
Hallo Marc,
Versuch es mal mit einem Klinkerstein aus dem Baumarkt. Ich hatte mal die Idee dazu und Friedrich hat sie perfektioniert. Alles nähere dazu findest du in seinem Schärfbeitrag.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Schleifstein
[In Antwort auf #101983]
Hallo Marc,
Du hast mit einem groben (Schrupp-) Stein die feineren Steine abgerichtet. Das geht solange gut, wie die Körner des groben Steines scharf sind. Wenn sie stumpf werden, sollen sie eigentlich aus dem Stein herausbröckeln und neuen scharfen Platz machen. Das tun sie wahrscheinlich auch, wenn Du mit dem Schruppstein ein kleinflächiges Metallstück bearbeitest, dann ist der Druck (Kraft pro Fläche) nämlich groß. Beim Abrichten ist er dagegen gering, weil die ganze Fläche trägt, darum bleiben die stumpfen Körner an ihrem Platz, der Stein wird glatt und stumpf, wie ein altes Strück Schleifpapier.
Du kannst den Stein wahrscheinlich wieder schärfen, indem Du ihn hinreichend strapazierst, beispielsweise auf einem sehr groben Sandpapier oder einer Betonplatte (darauf kann man dann groben Sand dazugeben, dessen Rollen den Stein stark angreift).
Das Problem ist damit aber nicht beseitigt, wenn Du den Stein wieder zum Abrichten verwendest wiederholt sich das Ganze.
Christof Hartge hat schon auf das Abrichten mit Klinker hingewiesen. Das möchte ich Dir auch noch mal empfehlen, es funktioniert wirklich hervorragend und ich möchte es nicht mehr anders machen.
Weiter viel Spass!
Friedrich
Hallo Marc,
Du hast mit einem groben (Schrupp-) Stein die feineren Steine abgerichtet. Das geht solange gut, wie die Körner des groben Steines scharf sind. Wenn sie stumpf werden, sollen sie eigentlich aus dem Stein herausbröckeln und neuen scharfen Platz machen. Das tun sie wahrscheinlich auch, wenn Du mit dem Schruppstein ein kleinflächiges Metallstück bearbeitest, dann ist der Druck (Kraft pro Fläche) nämlich groß. Beim Abrichten ist er dagegen gering, weil die ganze Fläche trägt, darum bleiben die stumpfen Körner an ihrem Platz, der Stein wird glatt und stumpf, wie ein altes Strück Schleifpapier.
Du kannst den Stein wahrscheinlich wieder schärfen, indem Du ihn hinreichend strapazierst, beispielsweise auf einem sehr groben Sandpapier oder einer Betonplatte (darauf kann man dann groben Sand dazugeben, dessen Rollen den Stein stark angreift).
Das Problem ist damit aber nicht beseitigt, wenn Du den Stein wieder zum Abrichten verwendest wiederholt sich das Ganze.
Christof Hartge hat schon auf das Abrichten mit Klinker hingewiesen. Das möchte ich Dir auch noch mal empfehlen, es funktioniert wirklich hervorragend und ich möchte es nicht mehr anders machen.
Weiter viel Spass!
Friedrich
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Re: Schleifstein
Hallo Andreas, Christof und Friedrich,
Zuerst einmal danke für die vielen Tips, die sind mir wertvoll.
Andreas, eine Kantenschleifmaschine hab' ich nicht, könnte es auch mit einer Bandschleifmaschine klappen? Der Stein ist relativ klein und passt so gut auf das Band.
Christof und Friedrich, was ist ein Klinkerstein? Das ist mir kein geläufiger Begriff ( na ja, ich bin Luxemburger, die können zwar deutsch, aber eben immer ein bisschen anders als die Deutschen ) Ich kenn' das nur als eine Art Fliese.
Nimmt der Schruppstein nicht die unebene Form des Klinkersteins an, da er ja gezwungenermaßen härter ist?
Viele Grüße,
Marc
Re: Schleifstein
Hallo Marc , eine Bandschleifmaschine wird vom Vorgang her auch gehen du brauchst aber einen festen Hintergrund auf dem das Band abstützt . (Ich kenne Bandschleifer nur von weitem)
ABER NUR ALTE SCHLEIFBÄNDER NEHMEN ! Das Band ist danach hin - 80er Körnung oder so .
Grüße
Andreas
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Ein Luxemburger! Ja dann...
Hallo Marc,
das mit dem Luxemburger nimm nicht so ernst, wir pieksen uns hier gern ein wenig gegenseitig, meinen es aber nett.
Ein Klinkerstein oder Pflasterklinker ist ein Ziegelstein (also aus Ton gebacken), der aber normalerweise nicht zum Mauern verwendet wird, sondern als Pflaster, also als Belag für Wege und Ähnliches. Solche Pflasterklinker sind etwa so groß und dick wie normale Ziegelsteine (gängiges Format: 24 x 12 x 5 cm), härter als diese aber nicht so hart wie Fliesen. Es gibt sie bei uns (bei Dir sicher auch, so weit weg ist Luxemburg ja nicht) z. B. im Baumarkt. Wenn Du mich besuchen würdest, könntest Du Dir von den etwa 50, die vom letzten Terassenbau im Garten übrig sind, welche aussuchen.
Viele Grüße nach Luxemburg (ich war leider noch nie da)
Friedrich
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