Verzug bei Hobelbank

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Holger
Beiträge: 60
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Verzug bei Hobelbank

Beitrag von Holger »


Guten Morgen zusammen,
ich habe seit ein paar Wochen eine neue Anke 166 Hobelbank.
Die Hobelbank ist ordentlich aufgestellt bei einer rel. Luftfeuchte von 50 - 60 %.
Trotzdem arbeitet die Bank relativ stark. Die Vorderzange spannt nicht mehr parallel (auf der einen Seite ein freier Spalt von ca. 1,5 mm) die Hinterzange ist leicht verkantet, auch hier ein Spalt an der Paßfläche von ca. 1 mm und ein Versatz von knapp einem mm bezüglich der Bankoberfläche.

Meine Frage: Die letzten Wochen waren witterungsbedingt recht schwül. Ist das ein "normales" Arbeiten von Rotbuche oder sollte man in diesem Fall reklamieren.
Anke hat sehr kundenfreundlich reagiert und ist bereit, die Bank im Werk zu überprüfen und ggfs. zu tauschen. Allerdings habe ich keine große Lust das 120 kg-Monstrum wieder aus der Werkstatt zu wuchten.
Deshalb wäre ich für Erfahrungswerte sehr dankbar, ob der bei mir aufgetretene Verzug bei ungünstigen Witterungsbedingungen hinzunehmen ist oder ob man die Bank doch besser einsenden sollte.
Vielen Dank, Holger


Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verzug bei Hobelbank

Beitrag von Thomas Jacobi »


Sag mal Kinders,

Ihr mit der Vorderzange die 'schliesst wie eine Tresortuer' und 1,5 mm Spalt an der Zange und so.. Spannt Ihr Eure Taschenuhren zum Ueberholen in die Vorderzangen Eurer Hobelbaenke ein?

Ich kann verstehen dass eine Zange die grossen Kraftaufwand braucht um zuzugehen oder die ein Werkstueck nicht sauber spannt unzulaessig sind, doch das scheint hier nicht der Fall zu sein, oder ich verstehe was falsch.
Treibt Ihr es nicht etwas auf die Spitze? Im franzoesischen gibt es einen sehr niedlichen Ausdruck der besagt (enculer des mouches) Fliegen ars.. fi.... (Pardon, es geht nur um das etymologisch Pittoreske, ich will nicht vulgaer sein)

Bitte nichts fuer ungut, ich will absolut nicht ueber jemandes Schaden Spott treiben, es scheint mir einfach als nehmt Ihr das etwas allzu ernst.
Sollte ich jemand zu nahe getreten zu sein bitte ich im Vorhinein um Entschuldigung.
Thomas Jacobi

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verzug bei Hobelbank

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Thomas, Fragen und Probleme unserer Freunde im Forum sollten schon ernst genommen werden. Das war bisher immer so und sollte auch so bleiben. Die Wichtigkeit kann ja jeder selbst bestimmen.
Hallo Holger,
Holz arbeitet und eine Hobelbank ist kein Feinmechanikerschraubstock. Trotzdem ist es schon ärgerlich wenn sich in einer Hobelbank für 1000€ zwar 10er Kanthölzer fest spannt, kurze Leisten aber beim Ablängen vibrieren da die vorderen 2cm Leiste in der Luft hängen. Diese Problem tauchte nach dem letztem Winter an meiner Hobelbank auf. Das ist halt Holz.
Allerdings schließt eine gute Vorderzange zuerst rechts und beim festziehen auch links.

Gruß Volker



Holger
Beiträge: 60
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Verzug bei Hobelbank

Beitrag von Holger »


Hallo Thomas,
das Problem an der Vorderzange ist nicht der Spalt an sich. Es ist mir schon klar daß Holz kein Metall ist und somit Toleranzen zu erwarten sind.
Bei der Anke 166 ist jedoch eine sehr präzise, absolut spielfreie Flacheisenführung eingebaut. Beim Spannen bleibt deshalb die Zange auch bei einseitiger Belastung absolut parallel.
Das führt dann leider dazu, daß Leisten beim Ablängen 5 cm vom Rand her nicht mehr gespannt werden und vibrieren, so wie auch im Beitrag von Volker beschrieben.
Das stört schon sehr.
Bei einer einfacher konstruierten Führung würde dagegen die Backe irgendwie ans Werkstück herangezogen werden und dann doch noch spannen.

Ich hoffe daß der Verzug bei veränderten klimatischen Bedingungen reversibel ist.

Viele Grüße, Holger

Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verzug bei Hobelbank

Beitrag von Thomas Jacobi »


Hallo Holger,

Danke dass Du mir das nicht krumm genommen hast vorhin, sondern geduldig erklaerst wie Du das meinst. Was mir ueberspitzt vorgekommen war leuchtet mir nun deutlich besser ein. Ich wiederhole dass meine Absicht nicht gewesen war jemanden durch den Kakau zu ziehen, ich rede nur Klartext ohne jeden Anspruch unanfechtbarer Weisheit, bitte auch jeden um das Gleiche im Umgang mit mir.

Viele Gruesse noch und ich hoffe auf baldige klimatische Besserung
Thomas Jacobi



Antworten