Hobeleinstieg

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Jürgen Schmitt

Re: Hobeleinstieg

Beitrag von Jürgen Schmitt »

[In Antwort auf #101006]
Danke für die vielen Tipps!

Auf die Schärfe kommt es an, das habe ich schon vermutet, aber ihr habt es ja alle erwähnt. Ich habe mich wohl für die Veritas Schärfhilfe und entsprechende Wassersteine entschieden, denn was nützt einem der beste Hobel, wenn er nach kurzer Zeit keine zufriedenstellende Schärfe mehr aufweist.

Für den Anfang habe ich mir einen Cerax Kombinationsstein mit ausreichender Breite ausgesucht. Der war vom Preis-Leitungs-Verhältnis am günstigsten und die Cerax-Steine scheinen ja keine so große Abnutzung zu haben.

Na dann lege ich mal los, wenn das gute Teil eintrifft.


Friedrich Kollenrott
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3 meistbenutzte

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #101012]
Hallo Christof,
ich führ nicht Buch. Und es wechselt je nachdem ob ich nur gesägtes/ maschinengehobeltes weiterverarbeite oder auch abrichte. Du weißt ja, ich benutze eiserne Hobel. Ich glaube , am häufigsten arbeite ich mit der Raubank (und von meinen drei Raubänken am häufigsten mit dem 8er Stanley), dann ungefähr gleich häufig mit Putzhobel oder Einhandhobel. Alle anderen (Sims-, Nut-, Grund- Schiffs- Bestoß- Falz-, Grathobel)hängen meistens ziemlich lange nur rum.
Ich könnte mit vorstellen, dass ein 5 1/4 (ein schmaler Fünfer mit 44mm- Eisen) auch häufig gebraucht würde zum Abrichten kleiner schmaler Teile. Der Vorteil ist einfach, dass so ein kleinerer Hobel viel schneller geschärft ist als ein 8er mit einem dicken 67er Eisen. So einen werde ich mir wohl noch zulegen.
Dass ich unter meinen Raubänken nicht am häufigsten den Lie- Nielsen 7 1/2 benutze (trotz seiner überragenden Hobeleigenschaften), liegt an dem dicken Eisen. Da schärft man sich einen Wolf.

Friedrich

CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Re: Aber welcher ist denn nun der meistbenutzte

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »

[In Antwort auf #101012]
'Meistbenutzte' hobel (metall)... keine....
aber die kombi #40.5 scrub plane (Schrupphobel?) & #5 bench plane ('Jack' plane -- wie 'Jack of all trades, but master of none').

Alle andere Metallhobel sind 'spezialisten', und sind für bestimmte Anwendungen gedacht. Einige ergänzen die obige Kombination... wie z.B. #4.5 'smoother' (traumhafte Oberflächenmeister), oder #7 (oder #8) jointer (Rauhbank).

-g-



Thomas Sauer
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Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: Hobeleinstieg

Beitrag von Thomas Sauer »

[In Antwort auf #101006]
Hallo,

ich habe selbst erst vor ein paar Monaten zum Hobeln begonnen, angefangen habe ich mit einem Anant no. 4 und anschließend habe ich es mit einen Ece Doppelhobel versucht. Der Doppelhobel läuft sensibler, aber bei Ästen trotz kleinster Einstellung des Hobeleisens unruhig.

Fazit, ich mag sowohl die Hölzernen als auch die Eisenhobel. Bei der Raubank, versende ich mit Vorliebe die Holzhobel (Kurze und Standardraubank), wegen des geringeren Gewichts, und bei den Eisenen No. 4 und No. 5. Den normalen No. 7 vorwiegend bei astigem Holz.

Es ist eine Geschmackssache.

Probieren geht über Studieren.

Gruß,

Thomas

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Steileisenhobel

Beitrag von Philipp »


Zum Gruße!

Ich plädiere hier, was das Putzen von Oberflächen angeht, für einen Hobel mit wirklich steilem Eisen (60° Schnittwinkel). Ich habe mir kürzlich einmal - mehr so aus Spielerei - einen sehr kleinen chinesischen Blockhobel mit 60°-Schnittwinkel besorgt (generell muß ich dazu sagen, daß mir diese chinesischen Hobel von einer Firma im Niederbayerischen sehr gut gefallen).
Das kleine Teil gut geschärft und sehr fein eingestellt ist ein wahrer Glücksgriff gewesen! Mit der Folge, daß ich den größeren Brüder noch kaufen
oder etwas vergleichbares bauen werde.
Derzeit arbeite ich mit trockenem Kirschholz, das mich aufgrund der wirren Maserung schon fast zur Verzweiflung treiben wollte. Ausrisse in allen Richtungen, ohne klaren Bezug zum Maserungsverlauf. Ich bin förmlich im Quadrat gesprungen. Mit Steileisen keine Problem. Auch mit der Maserung gehobelt kein einziger Ausbruch! Die hauchfeinen Späne hatten die Haptik einer Plastikfolie, so glatt war der Schnitt. Ich kann dieses Gerät also nur wärmstens empfehlen, gerade bei schwierigen Hölzern.

Und sonst in Gebrauch? Zwei alte baugleiche Doppelhobel mit unterschiedlichem Fasenwinkel am Eisen, Kurzrauhbank 48 mm (herrlich!) und chinesischer Putzhobel (traumhaft). Mit den anderen Schlicht- und weiß-der-Geier-Hobeln bin ich noch am experimentieren.

Gruß, Philipp

ingolf surel

Hobeleinstieg - Hobelsucht

Beitrag von ingolf surel »

[In Antwort auf #101018]
hallo jürgen,

hab auch mit dem cerax-kombistein (1000/3000) angefangen, bin aber nicht so begeistert. beim schärfen (fase) - keine probleme, aber beim abrichten der spiegelseite schmiert der stein schnell zu, schneller und hartnäckiger als andere wassersteine.

bei den hobeln hab ich mit (gebrauchten) hölzernen europäischen angefangen (doppelhobel und kurzrauhbank), später kam ein japanischer kanna dazu (hier ist die ziehende führung gewöhnungsbedürftig und vielleicht nicht jedermanns sache, aber unglaubliche schärfe), mein erster "metaller" war ein #4 von anant (nicht viel erwartend war ich doch sehr positiv überrascht von der erreichbaren schärfe, standzeit und präzision, die schwere des hobels gefällt mir, der griff hinten ist vielleicht etwas zu zierlich - rein subjektiv! insgesamt ist er auch wegen des günstigen preises durchaus empfehlenswert. hatte allerdings noch keine vergleichsmöglichkeit mit den edlen unter den metallhobeln), dann hat christof mich zurecht von den qualitäten eines schrupphobels überzeugt (siehe seine brettbezähmung), die spezialisten für spezialangelegenheiten kamen zwischendurch bei gelegenheit(grund-, grat-, nut-, falz-, simshobel - nicht immer alle erforderlich, wenn auch hilfreich), als nächstes steht ein flachwinkelhobel an (zur hirnholzbearbeitung)...

soviel zur relativ kurzen geschichte einer "sucht"... - (angefangen hat alles mit dem wunsch meiner frau nach einem regal - gab 's zur sucht nicht auch 'mal einen thread ???!)

viele grüße
ingolf

Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: 3 meistbenutzte

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #101021]
Hallo Friedrich,

Ich kann Dir sagen, der 5 1/4 Junior Jack Plane von LN ist bei mir der meistbenutzte Hobel. Da das Eisen, wie Du sagst schmal ist und der ganze Hobelkörper kompakt und ausgewogen ist, nehm ich ihn nach dem Schrupphobel und auch zu vielen anderen Arbeiten wie z.B. Anpassen von Leisten und Abrichten. Das Teil hat für meine Hände, die nicht klein sind, optimale Griffe und trotzdem Länge, d.h. man kann sehr schnell ordentlich viel Fläche hobeln. Da er auch ein wenig länger ist als ein Putzhobel, fungiert er bei mir manchmal auch als "Raubank" für kleine Teile. Als Schrupphobel kann man ihn leicht missbrauchen, wenn man das Eisen mit dem Einstellhebel kippt. So kann man zügig die Späne fliegen lassen.

Gruß an alle Hobeler,

Marc W.



Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Steileisenhobel-danke

Beitrag von Thomas Jacobi »

[In Antwort auf #101036]
Sei bedankt, Philipp,

Ich habe schon circa 193 mal die niederbayrisch-chinesischen Huebschen sehnsuchtsvoll betrachtet, immer wieder verworfen, da kein Schwein sich je dazu geaeussert hat. Vielleicht ist das das Ultimative fuer meine hobelmaessig anspruchsvolle Zypressen-Dauerherausforderung.

Mit Gruss,
Thomas Jacobi

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Steileisenhobel-danke

Beitrag von Philipp »


Hallo Thomas,

ich bin wahrlich kein Profi, was Werkzeuge und deren Verwendung anbelangt, und sammle erst seit ein paar Monaten oder Jahren meine Erfahrungen. Diese basieren in erster Linie auf Versteigerungsbilligkäufen, die ich wieder herrichte, um damit zu arbeiten und daran zu lernen. Mit Nobelklassen wie Clifton oder Lie Nilsen habe ich (noch) keinen Kontakt.

Die Chinabayernhobel habe ich ausprobiert, weil sie vergleichsweise günstig sind und für meine Begriffe einfach interessant wirken. Und bislang habe ich keinen Kauf bereut: kleiner Putzhobel mit sehr engem Maul: herrlich. kleiner Hohlkehlhobel: sehr praktisch und gut zu bedienen. "Steileisen"hobel: für die letzten Züge perfekt, v.a. bei schwierigem Holz.

Da kannst du sicherlich nichts falsch machen. Auch die HSS-Eisen sprechen mich an. Ich bilde mir ein, sie recht scharf zu bekommen, trotz der ganzen HSS-Schärfproblematik, die oft durchdiskutiert wird.

Solltest du auch mit diesen Hobeln experimentieren wollen, dann laß uns deine Ergebnisse wissen.

Gruß, Philipp



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