Malheur beim kopierfräsen

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Frank K.
Beiträge: 155
Registriert: Di 6. Nov 2012, 23:45

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Frank K. »

[In Antwort auf #66456]
ich meinte mich!!! das weihnachtsessen war etwas zu schwer oder wars der französische rotwein????



Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »

[In Antwort auf #66467]
Hallo Sepp,
Anker ca. 70€ plus Monteurstunde da sind wir gleich bei 120-150€uros?!

Verratet mir doch bitte wie Ihr nach Schablonen fräst. Mit Kopierring oder Fräser mit Anlauflager, benutzt Ihr auf dem Frästisch eine Zuführhilfe....

Aus Fehlern muß man lernen sonst bleibt man dumm.

Manfred


Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Olli Trappe »

[In Antwort auf #66445]
Hallo Manfred,

leider hast Du nicht beschrieben, wie genau es zu dem Malheur gekommen ist. War das mitten im Fräsvorgang oder beim Anfahren der Schablone? Ging es geradeaus oder musstest Du eine enge Kurve umrunden? Hast Du einen Markenfräser eingesetzt oder ein stumpfes Ding? Wie verbindest Du Schablone und Werkstück miteinander? Hast Du eine Fräshilfe am Tisch montiert, die Dir ein sanftes Anfahren an den Fräser ermöglicht?

Ich hatte erst einmal Probleme beim Kopierfräsen. Das war aber beim Fräsen von 50mm Buche Hirnholz als ich eine 90° Ecke umrunden musste. Passiert ist aber nichts. 18mm MPX halte ich jetzt für keine große Herausforderung für den Fräser.

Viele Grüße

Olli



Manfredo
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Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »


Hallo Olli,
Die Schablone habe ich aus 6mm MDF gemacht und mit mehreren Spax auf das Werkstück festgeschraubt. (Die Schraubenlöcher geben später Bohrungen.) Als Fräser habe ich einen (Trend?) Kopierfräser mit 12mm Durchmesser und Anlauflager benutzt. Zunächst gings geradeaus, dann kam eine 90°Ecke und dann ging alles sehr schnell. Durch die Unwucht hat die Maschine gebrummt, dass mir vor Schreck fast das Herz stehenblieb. Hab jetzt nochmals mit einer guten Meßuhr von einem Nachbar so gut es geht nachgemessen. In der Spindel (Spannfläche) habe ich etwa 0,05mm Unwucht. (Ist das noch in der Toleranz?) Die Spindelverlängerung die ich beim Frästisch brauche hat aber ca. 0,15mm Unwucht. Da könnte ich versuchen einen Passstift einzuspannen und den Schaft ganz leicht überdrehen.

Fräshilfe ??? Nein hatte ich nicht. Bislang ist ja nie was passiert! Hab aber zwischenzeitlich mit dem Bau eines sog. "Bogenfräsanschlages mit Zuführhilfe" nach Guido Henn angefangen, d.h. der ist fast fertig. Fehlt nur noch eine Plexiglasabdeckung. Aber mal ehrlich glaubt Ihr, dass ein Zuführhölzchen mit ca. 8x10mm ausreichend stabil ist? (Ich weiß, besser als nix ist das allemal !!!)

wäre es da nicht besser wie beim Aigner Bogenfräsmaster eine Aluleiste z.B.5x25mm aus dem Baumarkt zu verwenden?
Wie macht Ihr das?

schöne Grüße
Manfred



martin

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #66465]
Hallo Manfred,
die Suche bei WMV ist manchmal etwas schwierig, dafür aber manchmal unerklärlich genial. Oft hilft es, nur die Typenbezeichnung (mit Leertaste) oder Ersatzteilnummer ohne Herstellerbezeichnung einzugeben.
In Deinem Fall führt die Suche nach 869074-05 zu einer geänderten Ersatzteilnummer 869367-00 mit der Wartungseinheit, die aus Anker, Lüfterrad, Sicherungsring und Scheibe besteht. Preis 208,00€ ;-(
Gruß
martin
@Frank: so ähnlich habe ich mir das schon gedacht, zumal an Weihnachten ;-)



Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Olli Trappe »

[In Antwort auf #66473]
Hallo Manfred,

also hast Du alles richtig gemacht und es war genau wie bei mir das Umrunden der 90° Ecke. Mit Fräshilfe meinte ich eine Zuführhilfe, wei Du sie gerade baust.

Eine Erklärung, warum gerade diese Ecken so problematisch sind, habe ich nicht. Ich versuche aber nach Möglichkeit weniger als 2mm Material zum Zerspanen stehen zu lassen. Du kannst auch noch gezielt von Hand die Ecken von dem Fräsen abtragen. Dazu empfehle ich Dir die Bildhauerfeilen von Dieter. Die Dinger sind einfach nur klasse. Dann fräse ich zunächst den geraden Bereich auf beiden Seiten der Ecke. Erst zuletzt wird die Ecke angegangen. Das dauert vielleicht einen Tick länger. Aber die OF und das Werkstück bleiben heil. Ich verwende bei kleineren Werkstücken auch gern eine größere Schablone, auf der das Werkstück dann mit Niederspannhebeln fixiert wird. Dann sind die Hände in sicherer Entfernung vom Fräser.

Viele Erfolg

Olli



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #66473]
Hallo Manfred,

an Deiner Stelle würde ich die Sache zum Anlass nehmen, die Spindelverlängerung für immer zu entsorgen. Du verwendest eine OF mit einer sehr steifen Werkzeugaufnahme. Das ist ein Garant für saubere Fräsergebnisse. Die Spindelverlängerung macht diesen Vorteil zunichte, und sicher hat der lange Hebel Deinem Fall beim Verhaken des Fäsers zur Vernichtung der Spindel beigetragen.
Ich verwende eine alte Elu, die vom Aufbau her der Dewalt sehr ähnlich istt. Mit der komme ich immer ohne Verlängerung aus. Könntest Du mal schreiben warum Du Verlängerungen benötigtst?

Ich hoffe Du kannst die Maschine schon bald repariert wieder einsetzen. Ich würde nach so einem "Crash" auch das vordere Spindellager mit austauschen.

Gruß, Ralf



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #66473]
Hallo Manfred,

ich kann mich Ralf nur anschließen, lass besser die Fräserverlängerung weg. Ich halte von allem was man zusätzlich - außer Fräser - sonst noch in die Spannzange stecken kann überhaupt nix (Reduzierhülsen, Schaftverlängerung).

Was den Bogenfräsanschlag angeht, hat dieses kleine Zuführteil nur die Aufgabe das Werkstück sicher in der Vorwärtbewegung auf das Kugellager zu führen. Es liegt dazu auch nur am Kugellager an und wird ja nicht vom Fräser berührt (sonst würde es einem auch um die Ohren fliegen!).

Wie das Teil sinnvoll Rückschläge verhindern kann siehst du z. B. in diesem Video auf HolzWerken.net:

http://www.holzwerken.net/index.cfm#1

Dort fräse ich sogar mit einem 86 er Abplattfräser eine geschwungene Füllung.

Wichtig beim beim Fräsen mit einem Bündigfräser ist 1. nur in der Vorwärtsbewegung etwas wegfräsen und niemals versuchen, wenn man etwas stehen gelassen hat, mal so eben kurz zurück zu ziehen, denn dabei entsteht ein Rückschlag weil nicht mehr im Gegenlauf sondern im Gleichlauf gefräst wird. Und 2. entweder mithilfe eines Freifräsanschlagstift (runder Stift in der Aluplatte) in den Fräser einschwenken und ganz wichtig!!!! gleichzeitig nach vorne am Fräser vorbei schieben oder noch besser halt mit dem Bogenfräsanschlag, weil man sich dabei bereits in der Vorwärtbewegung befindet.

Rückschläge gibt es nur dann wenn man im Gleichlauf fräst und das passiert leider sehr oft beim Kopierfräsen wenn man nicht höllisch aufpasst. Leider ist der Bündigfräser die einzige Methode eine genaue 1:1 Kopie der Schablone zu bekommen, wenn du das nicht unbedingt benötigst, dann nimm lieber die Kopierhülse und führe die Fräse von Hand, das ist sicherer!!!

Im Übrigen glaube ich nicht, dass deine Oberfräse dadurch Schaden genommen hat, sondern eher, dass die Schaftverlängerung einen abbekommen hat bzw. schon vorher nicht so prickelnd war.

Schöne Grüße

Guido



Manfredo
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Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »


Hallo Guido, hallo Ralf, hallo Forum,

da es genau an einer 90° Aussenecke passiert ist frage ich mich natürlich ob der Bogenfräsanschlag das Malheur hätte verhindern können. Möchte ausdrücklich betonen, dass ich nicht die Absicht hatte, den Bogenfräsanschlag zu kritisieren. Bis jetzt haben sich ja alle Vorrichtungen und Hilfswerkzeuge aus dem "Handbuch Oberfräse" bestens bewährt. Hat auch meinen Nachbarn begeistert, dass er sich vor kurzem das Buch besorgt hat und seither eifrig am basteln ist.

Zur Fräsverlängerung muß ich euch sagen, dass ich mir den Unilift von Woodpecker in meinem Frästisch eingebaut habe. Wenn ich die OF (DW625)auf volle Frästiefe stelle und den Lift bis zum Anschlag nach oben fahre habe ich immer noch einen Abstand von 20mm zwischen Spannzange und Frästischoberseite. Wenn man die volle Fräserlänge nutzen möchte und berücksichtigt, dass die Fräser eine durchschnittliche Schaftlänge von 28-30mm haben (es gibt teilweise auch längere aber auch welche mit nur 25mm Schaft!) bleiben da nur 8mm zum einspannen! Also nach meinem Gefühl eindeutig zu wenig.

Die Fräsverlängerung die man bei Sauter, Axminster usw. bekommt haben einen 1/2" Schaft und ergeben eine zusätzliche Nutzlänge von ca. 40mm. Außerdem gibts dazu Spannzangen für Schaftdurchmesser von 1 bis 13mm, sodass man ggf. auch exotische Fräser aus dem Metallbau verwenden kann. Dass dadurch die Hebelwirkung und der Druck auf die OF-Spinder und Lager deutlich höher wird war mir von Anfang an schon klar. Aus diesem Grund habe ich auch nie irgendwelche Gewaltakte auf dem Frästisch gemacht. Überwiegend nuten und abrunden.

Das grobe mache ich auf der Hammer F3. Habe bei ##### u.a. gesehen, dass es für die 30mm Spindel auch einen Aufsatz für Spannzangen gibt. Benutzt das jemand von euch und kann mir dazu was sagen? Denn dann könnte ich den Frästisch wirklich nur noch für Feinarbeiten benutzen und alles andere auf der F3. Hat auch den Vorteil, dass ich dort die Spindel schwenken kann.

Erste Antwort auf meine Reparaturanfragen - 260€ !!!!
Für 350,-€ gibts ne neue.

schöne Grüße
Manfred

Das Video runterladen dauert ewig bei 386kbit!!!



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Manfred,

deine Sorgen bzgl. des Bogenfräsanschlags sind doch völlig berechtigt und wenn ich es nicht besser wüsste, weil ich es mal ausprobiert habe, würde ich doch auch zunächst einmal zweifeln. Deshalb darfst und sollst du so etwas auch hier mitteilen, sonst kann man dir ja nicht weiter helfen. Ich glaube es ist sicher immer von Vorteil, wenn man erst mal hinterfragt und dann loslegt, als umgekehrt.

So ein Rückschlag, wie du ihn erlebt hast, geht schneller als man denkt und so etwas kann selbst erfahrenen Anwendern passieren, wenn sie nicht penibel genau auf den Vorwärtsschub des Werkstücks achten. Und gerade an den Ecken wird es nun mal gerne vergessen bzw. falsch gemacht - man liegt nicht mehr dicht am Kugellager an und befindet sich nicht in der Vorwärtsbewegung - je kleiner das Werkstück um so eher kann so etwas vorkommen.

Man muss versuchen immer einen beherzten, flüssigen, nicht stockenden Vorschub gegen die Laufrichtung des Fräsers zu gewährleisten und dabei mit der Schablone immer fest am Kugellager anliegen. Wenns um die Ecke geht, gerät diese flüssige Bewegung oft ins Stocken, weil man sich jetzt auch noch gleichzeitig darauf konzentrieren muss das Werkstück samt Schablone in einer gleichmäßigen Drehung um die Ecke am Kugellager vorbei zu führen.

Es ist aber kein Problem dort wo du schon alles an Überstand weggefräst hast, noch mal erneut das Werkstück samt Schablone gegen das Kugellager anzulegen. Da ja alles bereits weggefräst wurde gibt es dort auch keinen Rückschläge. Du musst ja nicht alles in einem Arbeitsgang rundum fräsen: "sammel dich", sorge für einen guten Stand, dreh das Werkstück so, dass du die Ecke flüssig am Kugellager abfahren kannst und führe es dort wo schon alles weggefräst wurde wieder ans Kugellager heran.

Hört sich alles komplizierter an als es in Wirklichkeit ist und da wäre ein Video für dich jetzt am besten geeignet, weil man da nun mal auch den gesamten Bewegungsablauf verfolgen kann. Aber bei einer langsamen Internetverbindung macht das natürlich keinen Spaß.

Was die Aufsätze für die 30er Spindel angeht, solltest du das nur machen, wenn du auch über eine ausreichende Drehzahl ab 16.000 U/Min an deiner Tischfräse verfügst. Das ist normalerweise nur mit einer entsprechenden Hochgeschwidigkeitsspindel der Fall (hast du eine solche für die Hammer?). Normale Tischfräsen machen nur bis max. 10.000 U/min - das ist definitiv zu wenig für die kleinen Schaftfräser!

Ist deine Oberfräsenspindel wirklich defekt, hast du damit noch mal gefräst, wie macht sich das denn bemerkbar?

Schöne Grüße

Guido



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