Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
David
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von David »

[In Antwort auf #155149]
Hallo Uli,

90° sind schon erstrebenswert, wenn man Zapfenlöcher stemmt; ich meine das erleichtert merklich, senkrecht zu stemmen.

VG,
David

Andreas Ranogajec
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #155150]
Hallo Pedder,...
"verrundete Spiegelseiten" ist ein großes Wort, wenn es darum geht, Stemmeisen zu benennen, beschreiben, oder
wie auch immer...
Die Japaner sind aus der Nummer fein raus, denn die haben einen Hohlschliff im Spiegel, der sowohl die Reibung bei der Arbeit
verringert, alsauch die Kontaktfläche beim Abziehen minimal hält. Aber es zählt auch nur der Schneidenbereich...
Wir haben mit dem Abziehen des schneidennahen Spiegels, der eigentlich die Schneide mit der Fase definiert auch ein
optimumnahes Finish, das für die Aufgaben der Stechbeitel oder Stemmeisen völlig ausreichend ist.
Es ist illusorisch und arbeitsfremd zu glauben, dass die Spiegelseite bis zur Angel völlig plan sein muß, um den Anfordernissen
eines solchen Werkzeugs zu genügen.
Anbei stelle ich ein Bild einer Auswahl von gebrauchten (teils restaurierten)Stechbeiteln.
Von li nach re:
Ulmia/Spannsäge/Stanley/Kirschen/MHG



Hab die mal alle an der Spiegelseite auf einer Diamantplatte mit 1200er Körnung abgezogen und wie
zu sehen ist an der Reflexion, sind die Unterschiede minimalst...und die "Verrundungen" nicht der Rede wert!

Gruß

Pedder
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von Pedder »


Hallo Aadreas,

in der Tat ist bei den gezeigten Eisen eine etwaige Verrundung das kleinste Problem. ;o)

hier mal ein Spannsäge Eisen aus einem Werkzeugschrabk,m den ich verwahren darf, im vergleich mkit einem Veritas:



Bild vom Heft

Bild vpm Spannsäge Eisen. Das problem mit diesen Verrudungen vom Polieren_: Das Eisen wird nicht bis zur Ecke scharf.

Das Veritas sieht ganz anders aus. Kostete aber auch das dreifache oder so


Liebe Grüße
Pedder

Friedrich Kollenrott
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Andreas,

da muss ich Pedder mal zur Seite springen.

Die Standardeisen von Kirschen werden nach dem Schleifen poliert, und zwar rundum, wohl weil es so gut aussieht.
Beim Polieren werden unvermeidbar die Kanten der Flächen verrundet , weil mit weichen Polierwerkzeugen gearbeitet wird.

Und das passiert eben auch mit der Spiegelseite, vorn an der Schneide.

Das heißt, ein Schleufen oder Abziehen der Spiegelseite in diesem Zustand erreicht die Schneide gar nicht.

Zeitaufwand, um die Spiegelseite eines solchen Eisens mittlerer Breite mit einem guten Bankstein bis zur Schneide plan (und damit überhaupt schärfbar!) zu bekommen: Nach meiner Erinnerung etwa eine Stunde.

Das Schlimme ist: Da werden mit einem zusätztlichen Arbeitsgang, der Geld kostet, die Werkzeuge verschlechtert, es ist unfassbar.
,
Also: Wenn Kirschen, dann unbedingt die Ausführung ohne Politur!

Grüße, Friedrich



Andreas Ranogajec
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo zusammen,...
ich hab mir auch mal das Stemmeisenvergleichs-Video von Heiko Rech angesehen und mitunter registriert, dass er bei
Kirscheneisen von "Verrundung" am Spiegel durch Polieren spricht und vom Kauf abrät!
Vll sollte sich mal ein verantwortlicher Mitarbeiter der Kirschenwerke dazu äußern, um zu erklären, was da
wirklich dran ist.
Zitat im Blog. "Der Verzicht auf die Politur hat nämlich den Vorteil, dass die Kanten der Spiegelseite nicht verrundet
werden und beim Stemmen ein wenig mitschneiden." Was heißt denn "EINWENIG"....???
Ich lasse dass mal als These einfach mal so stehen,...wäre es wirklich so gravierend, ließe sich ein einfacher praktischer
Vergleichstest durchführen, der gegebenenfalls seine Behauptung stützt oder auch nicht...

LG
A.

Konrad Holzkopp
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Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Moin,

wenn ein freundlicher Mitmensch einem Holzwerker etwas Schönes schenken will,
soll es blink blink sein, ist ja gut gemeint.
Warum soll nun ein Hersteller Kunden an Mitbewerber verlieren, weil er kein blink blink anbietet?
Außerdem gibt's mehr Geld dafür. Die Wissenden können auf die "Normalen" Eisen zugreifen.

Gut Holz! Justus.

Pedder
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Re: Kirschen Eisen

Beitrag von Pedder »


Hallo Andreas,

Lies mal, was bei der Hausherrin zu den Kirchen Beiteln steht:

https://www.feinewerkzeuge.de/stemmb.html

Warum geschliffene Ausführung?

Bekanntlich kommen Kirschen-Stemmeisen in polierter Ausführung. Das Polierverfahren führt zu einer hochglänzenden Ausführung der Stahloberfläche, wodurch neben einem guten Aussehen auch eine geringere Reibung bei der Arbeit im Holz erzeugt wird. Der Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, daß an den Kanten stets eine kleine Verrundung stattfindet. Insbesondere ist die Spiegelseite dann nicht mehr ganz plan. Über die Bedeutung einer planen Spiegelseite können Sie hier nachlesen. Für alle, die es schätzen, hochpräzise arbeiten zu können, gibt es jetzt diesen Satz mit lediglich geschliffener und nicht polierter Oberfläche!


Ich poliere einen Kirschenbeitel in der geschliffnene Ausführung schneller, als ich bei einem polierten die Spiegelseite plan bekomme.

Warum die das immer noch machen? Kirschen verpennt die Entwicklung seit 20 Jahren.
Die geschliffenen Ausführung gibt es nach meiner Erinnerung auch erst, seit das hier im Forum theamtisiert wurde.
Entweder verdienen sie noch zu gut mit ihren polierten Beiteln, oder haben kein Geld für Innovation.

Firmen wie Narex oder MHG entwickeln neue Beitelformenoder übernehmen Beitelformen anderer Hersteller.
Und Friedrichs Isy Sharp werden allem Anschein nach auch nicht von Kirschen gebaut.

Liebe Grüße
Pedder

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
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Re: Kirschen Eisen

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Pedder,...
alles, alles graue Theorie....sag ich etz ma so.
Und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich jemals ein poliertes Eisen von Kirschen in der Hand hatte,...
weil ich schon lange keine neuen Eisen gekauft hab.
Mir sind die gebrauchten old school Eisen, wie z.B. von Spannsäge eh lieber und mein alter
Satz Stemmeisen ist vom MHG ist über 20 Jahre alt...18 Eisen von 2mmm-35mm.
Daneben hab ich nochmal soviele second hand Eisen, die ich aufgearbeitet oder getuned hab.
Die Spiegelseite ist nach dem ruler-Prinzip freihängig abgezogen und ich tendiere eindeutig
zur Theorie, dass die Schneide durch den unteren Teile des Spiegels und die Fase definiert ist.
Und nur dieser Teil ist m.M. nach für das korrekte Schneiden von Holzfasern notwendig.
Den Holzarbeiter will ich sehn, der mit einer super planen Spiegelseite 5 cm auf einen Schlag
ausstemmt,...von daher ist es unrelevant, wieviel 10/ mm nicht schneiden oder "die Fasern nur
quetschen".
Eine "Verrundung " ist daher für mich eine zu vernachlässigende Größe, weil in der praktischen
Arbeit nicht sichtbar.
Fußball ist am Start,...
Schönen Fußballabend allen, die mitlesen...
A.


Pedder
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Re: Kirschen Eisen

Beitrag von Pedder »


Hallo Andreas,

bei meinen - ja wirklich sehr spärlichen - Arbeiten mit Beiteln kommt es immer darauf an,
dass die auch bis in die Ecke ausstechen. Wenn das bei Dir nicht so ist, passen Deine Beitel doch für Dich.
Für mich würden sie nicht passen.

Liebe Grüße
Pedder



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Thomas.M
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Registriert: So 3. Jan 2021, 20:57

Re: Japanische Standard Stemmeisen Schneide schief

Beitrag von Thomas.M »

[In Antwort auf #155144]
Hallo P.,

es gibt auch eine Schleifführung, die das Eisen von oben und unten klemmt. Da ist es egal, ob die Schneide gerade ist oder wie breit das Eisen ist. Gibt es aber glaube ich nicht beim Hausherren. Damit habe ich eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht, wenn man mal den Winkel umschleifen oder wirklich auf 90° schleifen muss.
Ansonsten würde ich das Eisen vielleicht nicht extra vor dem ersten Benutzen auf genau 90° umschleifen, sondern erstmal arbeiten bis du eh schleifen musst. Wenn man dann eh dran ist, kann man sich ja auch die Mühe machen und versuchen, die 90° zu treffen. Aber auch da würde ich es nicht so übertreiben, weil die meisten Anwendungen wahrscheinlich keine exakten 90° erfordern. Wenn es die ersten Male etwas schief ist, ist das halb so wild. Mit der Zeit kommt dann die Übung und es wird genauer. So schnell schleift sich das Eisen meiner Meinung nach ja auch nicht herunter, dass man nicht auch ein paar mehr Versuche hat.

Besten Gruß
Thomas

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