Bogen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sperrholz

Beitrag von Christian Aufreiter »


Mit meinen "Woodies" habe ich mich auch noch nie an Sperrholz gewagt. Dafür verwende ich Papas simplen Metallhobel. (Ich kenne weder Firma noch habe ich andere Infos dazu, ich weiß nur dass der Hobel keinen "Blechkörper" hat, wie die Dinger, die man mittlerweile in Baumärkten antrifft.)
Für Allroundanwendungen könnte ein Rali ganz gut geeigent sein. Gibt es auch mit HM Eisen.

Herzliche Grüße

Christian

Raphael Cremer
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Re: Sperrholz

Beitrag von Raphael Cremer »


Hallo,

ich habe schon Sperrholz mit meinem Holzhobel gehobelt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass es sich negativ auf die Pockholzsohle oder das Messer auswirkt.

Was man allerdings nicht machen sollte, ist OSB-Platten zu hobeln, denn davon bekommt das Messer Scharten, aber auch hier konnte ich der Sohle nichts ansehen.

Viel Spaß beim Hobeln
Raphael

Wolfgang Jordan
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Schellack

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #95013]
Hallo Christian,

warum sollte man den Schellack schützen wollen, der ist sich selbst Schutz genug. Ich glaube auch nicht, daß er sich schneller abnutzt als synthetischer Lack. Aber er hat den Vorteil, daß man ihn leicht ausbessern kann, indem man einfach eine neue Schicht aufbringt. Die verbindet sich unsichtbar mit der alten Lackierung, das funktioniert bei Acryllack nicht.

Gruß, Wolfgang

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schellack

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo Wolfgang,

danke für den Hinweis.
Schellack soll (ich habe keine Erfahrung) ziemlich empfindlich sein, speziell was Wasser und Alkohol angeht. Auch wenn man Lacke nicht solchen "Substanzen" aussetzen soll, sollen sie trotzdem widerstandsfähiger sein als Schellack.

Wenn es auch nicht sehr schön ist, würde ich in Erwägung ziehen, für stark beanspruchte Flächen (Küchenarbeitsplatte, Kinderschreibtisch, ...) Resopal oder ähnliche Werkstoffe zu verwenden, aber das nur nebenbei bemerkt.

Herzliche Grüße

Christian

Oliver Montue
Beiträge: 124
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Schellack

Beitrag von Oliver Montue »

[In Antwort auf #95013]
Ich habe bisher unseren Couchtisch mit Schellack behandelt (Ballenauftrag), einen Messergriff (Ballenauftrag) und die Bettumrandung (Schnellschliffgrund und gestrichener Schellack).

Schellack ist empfindlicher als ein normaler Lack was Kratzer und Hitzeschäden angeht. Dafür läßt er sich aber hervorragend reparieren. Wasser ist zumindest für wachsfreien Schellack nicht soo problematisch, wie oft dargestellt. Sofern man es nicht auf der Fläche stehen läßt, ist das kein Problem. Das Messer habe ich sogar schon gespült, ohne irgendwelche Probleme mit dem Schellack zu haben.

Der Couchtisch hatte schon ein paar böse Kratzer und einmal einen Hitzeschaden. Die Reparatur war problemlos und schnell. Das ist halt das tolle daran, und zudem gehts auch recht zügig. Bei der Bettumrandung habe ich nur gestrichen ohne Zwischenschliff. Das Ergebnis gefällt mir gut ich habe nur einen Tag dafür gebraucht. Bei Öl brauchst Du mindestens drei Schichten und mindestens drei Tage. Auch Öl will von Zeit zu Zeit erneuert werden. Schellack ist da in der Anwendung schneller. Keiner sollte glauben, daß Schellack zu kompliziert wäre. 24gr. Schellack auf 100ml Spiritus geben, das Ganze gelegentlich durchschütteln und innerhalb eines Monats aufbrauchen. Also nur soviel wie nötig ansetzen. Beim Streichen muß man sich beeilen und Läufer schnell verstreichen. Wer will kann mit 600er oder 1000er Papier naß schleifen (bei wachsfreiem Schellack ruhig mit Wasser) und zum Schluß mit dem Ballen die letzte Schicht auftragen. Dann hat man eine hochglänzende Oberfläche.

Bis dann,
Oliver

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sperrholz

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #95016]
Hallo Raphael,

danke für den Hinweis!
Werde ich bei nächster Gelgenheit probieren!

Viel Spaß beim Werken!

Christian

Bernhard Dirr
Beiträge: 91
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schellack / Hobel

Beitrag von Bernhard Dirr »


Hallo Oliver,
warum sollte man den Schellack in kurzer Zeit aufbrauchen? Gibt es dafür eine triftigen Grund? Und kann man irdendwie den Schellackplättchen ansehen, ob es sich um entwachsten oder nicht entwachsten Schellack handelt? Und wie kritisch ist das richtige Mischungsverhältnis? Ich vermute mal: lieber zu dünn ansetzen als zu dick.

Was anderes: ich habe mir mal von einem Möbelrestaurator erklären lassen, dass man alte (abgebeizte) Weichholzmöbel unbedingt vor dem Wachsen ein bis zweimal dünn mit Schellack grundieren und zwischenschleifen sollte. Und ich muss zugeben, dass die Oberflächen dieser Möbel ausgezeichnet waren. Schellack ist wohl auch sowas wie ein altmodischer Porenfüller oder Schnellschliffgrund. Entsprechensd kann ich mir das gut auch generell vorstellen, das Holz vor dem Wachsen mit Schellack zu grundieren.

Und noch was ganz anderes, weil's mir gerade einfällt: Ich habe einen Eisenhobel, ähnlich einem englischen Infill-Plane, aber eher neueren Datums, keine echte Schönheit, verkloppe ich auch gerade wieder bei ebay (soll keine Werbung sein, will den Hobel hier auch nicht empfehlen). Was mich interessiern würde, ist der Hersteller. An zwei Stellen steht EVOS (und einmal D.R.G.M). Kennt jemand aus dieser Runde diesen Hersteller? Das muss doch was deutsches sein oder?

Frohes Werken!
Bernhard



Oliver Montue
Beiträge: 124
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schellack / Hobel

Beitrag von Oliver Montue »


Hallo Bernhard,

angesetzter Schellack kann das Problem haben, daß er nach langer Lagerung nicht mehr trocknet. Wenn man Möbel vor dem Wachsen mit Schellack behandelt, kann das Wachs nicht so tief eindringen und man benötigt weniger Wachs und die Oberfläche glänzt schneller. Zudem kann kein Schmutz durch das Wachs hindurch ins Holz eindringen. Für diese Zwecke kann man auch wachshaltigen Schellack verwenden. Beim Ansetzen sieht man ob Schellack wachshaltig ist, da dieser als trübe Schicht sichtbar ist. Bei wachsfreiem Schellack ist die Flüssigkeit gleibleibend klar. Ich würde zu wachsfreiem Schellack raten, da dieser weniger wasserempfindlich sein soll. Schellack kann auch als Zwischenschicht verwendet werden z.B. zwischen Öl und Lack. Normaler Lack würde nicht auf Öl halten, Schellack hat damit keine Probleme. Flecken an Wänden, die immer wieder durchkommen sollten mit Schellack grundiert werden und danach erst gestrichen. Wenn man dann noch bedenkt, daß Schellack absolut ungiftig ist und sogar im Lebensmittelbereich und in der Pharmazie eingesetzt wird, man ihn färben kann, er schon in verschiedenen Tönungen vorhanden ist, man die Pinsel nicht auswaschen muß ....und .....und ....und...kann man vielleicht verstehen, warum ich das Zeug so mag :-).

Zu dem Hobel kann ich leider nichts sagen.

Bis dann,
Oliver

Bernhard Dirr
Beiträge: 91
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schellack / Hobel

Beitrag von Bernhard Dirr »


Danke für die Info! Schade eigentlich, dass ich gerade eine größere Menge Schellack angesetzt habe (reicht mir bis ins nächste Jahrhundert....). Scheint sich übrigens um nicht entwachsten Schellack zu handeln.

Ich habe irgendwo bei Krenov gelesen, dass man eben die klare Schicht abgiesen sollte und dann nur diese klare Schicht verwenden soll. Macht also Sinn.

Grüße,
Bernhard

Klaus Pogadl

Re: Schellack / Hobel

Beitrag von Klaus Pogadl »

[In Antwort auf #95021]
Hallo Bernhard!

Ich hebe meinen Schellack auch längere Zeit auf und habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Schellack ist für sich allein kein Porenfüller sondern sinkt bei Poren ab. Macht sich besonders deutlich bei Eiche und Nuss bemerkbar. Deshalb werden die ersten Politurschichten traditionell mit Schellack und Bimsmehl (oder Wiener Kalk) fest in die Oberfläche verrieben um die Poren zu schliesen. Erst so ist es möglich bei grobporigem Holz die eigentliche Politur aufzubauen.

Frohes Werken
Klaus

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