Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Daniel s

Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Daniel s »


Hallo zusammen,

Ich wollt mal fragen zu welchen plattenwerkstoffen ihr tendiert wenn's um billig, haltbar und nicht wirklich schön geht?

Dacht beim Holzhandel mal ein paar Platten zu kaufen und schauen wieweit es hält. Geplant sind unterschränke für maschinchen, Hängeschränke, regalbretter.. Usw

Welche dicken würdet ihr mir auch empfehlen?

Lieben Gruß
Daniel

C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von C. Grefe »


Hallo Daniel,

ich bevorzuge für diesen Zweck Sperrholzplatten aus Seekiefer. Die laufen beim Holzhändler auch unter Verpackungssperrholz bzw. Eliottis Pine. Sie sind sehr stabil, besitzen eine homogenere und auch optisch ruhigere Oberfläche als z.B. OSB und preiswert sind sie auch. Für meine Maschinenunterschränke habe ich die Platten in einer Stärke von 22 mm verwendet, das hält ausgezeichnet.

Viele Grüße, Christopher

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,


Ich wollt mal fragen zu welchen plattenwerkstoffen ihr tendiert wenn's um billig, haltbar und nicht wirklich schön geht?

Welche dicken würdet ihr mir auch empfehlen?


18 mm OSB-Platte sollte tun, der Quadratmeter von sowas kostet ca. 8 EUR. Ist im Vergleich zu Sperrholz (die erwähnte Seekiefer) allerdings recht schwer. 22 mm oder noch dicker muss nicht sein.

Wolfgang

Rolf Richard
Beiträge: 3390
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Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #82750]
Hallo Daniel,

die Frage kann man nicht generell beantworten. Zum Beispiel wäre das Gewicht der aufzubauenden Maschinen wichtig.

Daher versuche ich es mal anders:

Für Unterschränke, Werkbänke - keine Hobelbank! - baue ich erst mal ein Gestell aus Nadelholzlatten. 4 x 6 cm ist eine gute Stärke, die schon eine Menge aushält. Für eine Werkbank kamen dann oben drauf 18 mm starke Siebdruckplatten, als unterster Boden 8mm starkes Buchensperrholz. Auf so einem Gestell steht z.B. auch die ca. 130 kg schwere Drechselbank meiner Frau. Hat man ein stabiles Gestell dürfen die Wände von Unterschränken dünner ausfallen.

Schubladen bekommen je nach Grösse einen Boden aus 6 bis 10mm Buchensperrholz, für Werkstattschubladen gibts Fronten aus 18mm starkem Leimholz. (Vorsicht vor Billigware!) Damit habe ich vor einiger Zeit Schubladen der Grösse 70 x 50 cm gebaut.

Generell ist Multiplex eine gute Wahl, wenn die Dinge formstabil sein sollen. Ich verwende im Allgemeinen welches von 15 mm Stärke, das ich auch für Vorrichtungen einsetze. Solls auch noch glatt sein: Siebdruckplatte!

Braucht man mal als Trennung z.B. nur einen Staubschutz, dann darfs auch Hartfaser sein.

Nicht verwenden würde ich: Spanplatten, OSB und MDF.

Damit Du eine Idee bekommst, was daraus so entstanden ist hänge ich ein paar Bilder an:


4,5 Meter lange Werkbank für verschiedene Aufgaben

So beganns vor ein paar Jahren. Die Bank dient als Schärfplatz, für den Bohrständer, als Oberfräsentisch und jetzt auch für die Drechselbank. Dafür ist die (zu billige) Kappsäge verschwunden.


Hier sieht man ganz gut die Rahmenkonstruktion


Schubladeneinbau, rechts Staubschutzplatte aus Hartfaser


Schubladenboden aus Buchensperrholz, Front aus Leimholz, mit dünnem Sperrholz kaschiert

Die Kaschierung ist technisch nicht nötig!


Der fertige Schubladenblock


Auch die recht schwere Maschine steht fest!

OSB: Der Boden meiner Werkstatt ist damit ausgelegt. Geht schnell und ist recht preiswert. Recht fusswarm. Nachteil: Wenn ein Kleinteil runterfällt ist es optisch kaum zu entdecken. (Man kann auch sehen, dass der Boden ein deutliches Gefälle hat, was auszugleichen war.)

Gruss
Rolf

Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #82750]
Hallo Daniel,

für solche Zwecke bevorzuge ich Wiederverwertung.
Also Schränke von Bekannten oder Sperrmüll oder Kleinanzeigen. Für den Bau spezieller Schränke verbaue ich gerne Platten von Kleiderschränken, die ja oft recht größe glatte Flächen liefern. Aber auch bei Büroauflösungen kann man gut fündig werden. Das spart Entsorgungskosten und es wird weniger Holz verbraucht.

Es grüßt Johannes

Daniel s

Vielen dank für die vielen tollen Ideen!

Beitrag von Daniel s »


Mal schauen was es wird, aber vermutlich ein Mix aus allem :)

Lieben Gruß
Daniel

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
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Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #82753]
Von OSB-Platten kann ich nur abraten:
Hatte mir gestern zwei 15 mm dicke Platten gekauft. Schon nach dem Einladen ins Auto hatte ich 2 Holzsplitter in der Hand.
Heute habe ich aus den Platten 2 Türen gebaut für Schränkchen auf Rollen mit schrägem Dach, die man passend unter die Dachschräge schieben kann. Beim Schleifen der Kanten von Hand gab es immer wieder Splitter und kleine Ausrisse. Wirklich saubere Kanten bekommst du nicht mit OSB-Platten. Und beim Schleifen von Hand musst du höllisch aufpassen, dass du dir keine Holzsplitter in die Hände rammst.

C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von C. Grefe »


Hallo Ernst,

Deine Erfahrungen mit OSB decken sich mit meinen, was die Eignung zum Möbelbau angeht. Man verletzt sich schnell und die Kanten brauchen in jedem Fall einen Anleimer - das macht zusätzlich Arbeit. Und von der Stabilität her ist die Sperrholzplatte aus Kiefer überlegen. Preislich nimmt es sich ohnehin nichts. Die Seekiefer kostet auch nur ca. 5 Euro / qm. Das machte mir jedenfalls die Entscheidung leicht. Sehr gutes P/L-Verhältnis für diese Zwecke.

Grüße, Christopher

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Von OSB-Platten kann ich nur abraten: .[...] Holzsplitter in der Hand.


Splitter hatte ich auch schon mehrfach beim Transport von Massivholz, weshalb ich beim Bewegen von Holz jeglicher Art inzwischen darauf achte, dicke Arbeitshandschuhe zu tragen. Und ob man Kanten solcher Platten von Hand schleifen muss, sei dahingestellt ...

Sicher, die Kanten sehen nicht schön aus, Anleimer sind daher sinnvoll, aber es geht hier um einfache Werkstattmöbel, damit muss man keine Schönheitspreise gewinnen ...

Wolfgang



Rolf Richard
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Re: Welche plattenwerkstoffe für werkstattmöbel

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #82758]
OSB und Kanten sind ein Thema für sich.

Obwohl mein Fussboden aus Markenware (Krono Swiss) besteht, sind weder die Kanten noch die Oberfläche 100% stabil. Es kommt zu Ausbrüchen.

Andererseits muss man bedenken, wofür das Material überhaupt entwickelt wurde, nämlich, um in den USA Häuser zu bauen. Als Wände bzw. Fussböden, die noch überdeckt werden ist es preiswert und warm. Da stört auch die farblich sehr unruhige Oberfläche nicht.

Gruss
Rolf

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