Nass- oder Doppelschleifer?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Wolfgang Kasper
Beiträge: 115
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Denke über eine Anschaffung nach. Habe keine nennenswerte Erfahrung mit der Werkzeugpflege. Will in erster Linie Werkzeug (auch Hand-) nachschärfen. Ab und zu kommen grobere Schleifarbeiten vor, die ich bisher mit der Flex gemacht habe, aber wohl war's mir nie dabei. Welcher Maschinentyp ist universeller einsetzbar?



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von reinhold »


hallo Wolfgang,

der universellste Schleifer dürfte der Doppelschleifer sein. Wichtig ist ein vernünftiger Scheibendurchmesser von 150 bis 200 mm. Und sehr wichtig ist die richtige Scheibenzusammensetzung. Für HSS solltest Du eine andere Scheibe nehmen als für Baustahl. Lass Dich vom Händler oder Hersteller beraten.
Apropos Händler : Es ist durchaus sinnvoll um Billigläden einen grossen Bogen zu machen.
Ich selbst verwende eine Creusen 7500 mit nur 1500 Umdrehungen und weissen Scheiben für HSS. Seither ist mir keine Schneide mehr ausgeglüht.

Erfahrungen mit Nass-Schleifmaschinen habe ich auch : es dauert ewig, wenn eine Schneide gründlich geschliffen werden soll. Obwohl ich sagen muss, dass für feine Klingen, wie Schnitzmesser oder ähnliches, das System durchaus geeignet ist. Für HSS-Drechselstähle oder kräftige Stemmeisen würde ich sie nicht empfehlen.

Äxte oder ähnlich Grobes, auch schwere Schaber zum Drechseln, schleife ich gerne mit einem Schleifbandschleifer. Dabei lassen sich auch ballige Schneiden herstellen.

Gruss
reinhold



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von sepp schick »


Hallo wen mit einem Einhand Winkelschleifer (Flex) geschärft wird dann nur mit einer Lamellenscheibe welche eine feine Körnung haben muss . Wen auch Hartmetallwerkzeuge geschärft werden, dann reicht meist ein Schleifbock nicht da hierfür eie spezielle Scheiben benötigt werden .Ein Scheibenwechsel ist nicht sinnvol weil die Scheibe nach dem Wechsel meist nicht rund läuft und folgedessen abgerichtet werden müsste, macht man das ohne abrichten dann läuft diese nach einiger Zeit zwar wieder rund das dauert aber meist so lange bis er nächste Scheibenwechsel wieder ansteht .Zudemhat man dann ständig meist einen vibrierenden Schleifbock!
mfg sepp


Michael Abraham
Beiträge: 262
Registriert: So 6. Jan 2019, 11:57

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Michael Abraham »

[In Antwort auf #60542]
Hallo Wolfgang,

ich habe auch seit 25 Jahren einen Doppelschleifer. Für die ganz feinen Schneiden Nassschl. ok. Wichtig ist nur die Grundregel: harter Stahl weiche Scheibe und umgekehrt. Ein ordendlichen Hohlschlif auf Stecheisen oder Hobelklinge und die eigentliche Schärfe macht man sowieso mit dem Abziehstein, nass.

Gruß Michi vom Schreiner die könnens feiner


Wolfgang Kasper
Beiträge: 115
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Herzlichen Dank für Eure Tipps!

Werde mich nach einem Doppelschleifer umsehen. Könnte eine Optimum SM 200 für 125 Euro kriegen. Allerdings in der Grundausstattung mit Normalkorund K36/80. Die 40 mm breite Edelkorundscheibe der Creusen müsste ich extra kaufen. Sind die "Bohrungen" in den Scheiben genormt oder hat jeder Hersteller seine eigene Norm?

Gruß in die Runde
Wolfgang



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von sepp schick »


Hallo mit Normen sieht es schlecht aus dafür gibt es aber Reduziereringe. Von breiten Scheiben halte ich nicht viel sehr schnell hat man da in der Mitte eine tiefe Rille in der Scheibe besonders dann wen man oft Bohrer schärft.so weit ich weis werden bei Schleifböcken mit einer Drehzahl von 3000 Umdrehungen max 200 mm Scheiben verwendet. Kleine Schleifböcke haben meist "dünne" Wellen so das man oft Reduzierringe benötigt.

mfg sepp


Michael Abraham
Beiträge: 262
Registriert: So 6. Jan 2019, 11:57

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Michael Abraham »


Hallo,

ist so ne Sache mit Bohrungen, habe mir für meinen Doppelschleifer (Hanning) den ich 25Jahre die Hacken ab(gesucht)gelaufen. Bin dann auf einen gestoßen derhatte die scheibe,musste er bestellen und die Bohrung wurde angepasst. Scheint nicht dasProblem zu sein. Aber mach dich mal schlau was die Körnung betrifft. Wenn du den Endschliff (Bohrer herstellen willst brauchst du eine absolut feine Körnung. Wg. breite Scheibe: Ist bei Klingen absolut von Vorteil, und auch eine schmale Scheibe kriegt Rillen, also hat keine innere Logik, außerdem gibt es Abzieh(steine)werkzeuge für Schleifscheiben!!!

Gruß Michi den die Schreiner machen alles feiner


MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #60573]
Hallo,

tu dir einen Gefallen und kauf dir um das Geld was Ordentliches, Es gibt gebrauchte Greif, Rema immer wieder zu solchen Kursen. Die Optimum sind oft miserabel gewuchtet.

Grüße
Max


Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Markus »

[In Antwort auf #60542]
Hallo Wolfgang,

anfangs hatte ich meine paar Stechbeitel mit der Hand auf Wassersteinen geschärft. Da mit der Zeit aber auch einige Handhobel und Drechseleisen dazu gekommen sind, hab ich mir eine Nassschleifmaschine gekauft. Natürlich geht die nicht so schnell wie eine Doppelschleifmaschine, aber so langsam ist sie auch nicht! Vor allem, wenn man die Winkel nicht neu anschleifen muß, sind Werkzeuge in kürzester Zeit wieder rasiermesserscharf. Es verteilen sich zwar im Betrieb einige Tropfen Wasser neben der Maschine und der Tank ist immer wieder zu reinigen, aber dafür absolut kein Funkenflug in der Werkstatt.
Auch als Anfänger kommt man sehr schnell damit zurecht, die Ergebnisse sprechen für sich. Geschliffen bekommt man damit so ziemlich alles, dazu gibt es die Schleifhilfen.

gruß
Markus



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nass- oder Doppelschleifer?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #60542]
Hallo,

Dewalt hat noch immer die Doppelschleifer im Programm, die man in der ELU Variante in vielen Schreinereien findet. Dann hast du auch eine ordentliche Schleifführung für Stemm und Hobeleisen mit dabei.

Gruß

Heiko


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