Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmaschinen

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Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmaschinen

Beitrag von Till »


Hallo,

In Ermangelung der Stellfläche für eine echte Breitbandschleifmaschine liebäugele ich damit mir irgendwann eine gebrauchte Leisten- oder Einzelholzschleifmaschine zu beschaffen.

Ich denke an 300 bis 400mm Bandbreite, z.b. zum Schleifen von Sägefurnieren, Kassetten oder Schubladenböden. Ich habe nun noch nie mit einer derartigen Maschine gearbeitet, zumal sie wohl eher nur im profesionellen Bereich zu finden sind.

Interessant finde ich z.b. die etwa 10 Jahre alten Löwer LS300. Hat hier im Forum jemand Erfahrungen mit derartigen Maschinen? Welche Hersteller gibt es noch? Diese Maschinen sind scheins einseitig offen, bedeutet das das Werkststücke bis zur doppelten breite des Bandes geschliffen werden können? Bildet sich dann in der Mitte ein Versatz?

vielen Dank, Till



Hauke Schmidt
Beiträge: 407
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Hauke Schmidt »


Hallo Till,

ich habe gerade ein Bild von der Löwer gefunden. Die sieht ganz ordentlich aus und ist wohl für den professionellen Bereich gedacht. Ich selber kenne die Maschine nicht "persönlich". Da die Maschine offen ist, kannst Du die doppelte Breite schleifen, wenn du das Werkstück umdrehst. Aber auch diese Maschine braucht platz. Bedenke das Du die Materiallänge doppelt nehmen musst beim Platz. Einmal vor der Maschine und einmal hinter der Maschine.

Was mich schon fast erschrocken hat, sind die 7,5 KW. Meine Langbandschleifmaschine hat 4 KW und bringt mein Zähler ordentlich in wallung. Gerade beim einschalten. An Kraftstrom von 16 Ampere und einem 5 x 1,5 Quadrat Kabel kannst pro Phase 3000 Watt anklemmen. Einige Baumärkte sagen 3500 Watt. Mehrere Elektriker haben mir aber gesagt, 3000 Watt wäre oben im grünen Bereich.

Alao wenn nur eine 5 x 1,5 Quadrat Zuleitung zur Werkstatt hast, wird das kritisch, dann hast nur noch 500 Watt Reserve pro Phase. Wenn dein Lichtstrom von nur einer Phase abgenommen wird, kommst schon in den kritischen Berech (mit Werkstattlicht, Aussenlicht und ähnlichem).

Ich hätte eine grosse Altendorf TKS bekommen können, aber 5,5 Ps sind mir wahrlich zuviel des guten.

Gruss
Hauke



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Till »


Hallo,

Vor den elektrischen Werten habe ich am wenigsten Angst. Ein 7,5kW Motor sollte den selben Stromverbrauch wie ein 4 kW Motor zur folge haben, wenn beide identisch z.B. 3kW Leistung abgeben. Nur der Einschaltstrom unterscheidet sich halt.

Eine Maschine ggf. auf einen kleineren Motor umrüsten sollte auch kein Problem sein. Meine Fräse mit 11kW funktioniert aber bisher auch problemlos, auch wenn die Häfte mehr als ausreichen würde.

Die Altendorf hätte ich denn wohl genommen, wenn sie denn bezahlbar wäre....

Interessant finde ich ja das die Bearbeitung der doppelten Schleifbandbreite möglich ist, ich frage mich nur inwieweit leidet darunter die Genauigkeit? mit wieviel Nacharbeit ist zu rechnen?

Und, taugt die Maschine für das was ich vorhabe?



Hauke Schmidt
Beiträge: 407
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Hauke Schmidt »


Hallo Till,

ich habe Dir wegen der Altendorf eine Mail gesendet.

Gruss
Hauke


Max Schreiegg

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Max Schreiegg »

[In Antwort auf #29653]
Hallo Till,

Gearbeitet habe ich noch nie mit einer, aber gefallen würde mir so eine Maschine auch, deshlab habe ich mir sie auch schon ein paar mal genauer angeschaut. Die Maschinen sind ausschließlich im professionellen Bereich zu finden, daher sind sie auch recht genau und müssen Langzeitbetrieb problemlos verkraften. Mit 7,5kW auf 400mm Bandbreite bist du auch Leistungsmäßig sehr gut versorgt, eine mir bekannte Bütfering AWS-Combi mit 1350mm Bandbreite hat 15kW Antriebsleistung und die reichen satt. Umgerechnet auf Leistung pro Bandbreite hättest du mit der Löwer noch erheblich mehr zur Verfügung. Nachdem die Maschinen auch als Rahmenschleifmaschinen angeboten werden, sollte auch ein versatzfreies Schleifen von breiten Werkstücken möglich sein.

Löwer ist wohl auch der absolut führende Hersteller gewesen und ist es immer noch, in einem Katalog aus dem Jahre 1995 habe ich noch zwei weitere Hersteller mit drei Maschinen gefunden: Vertongen (S320, 320mm, 5,5kW) und Vamac (F-650-COMBI, 650mm, 11kW | M-300-COMBI, 300mm, 5,5kW). Von Löwer gab es neben der einfacheren LS auch noch die schwerere und umfangreicher ausgestattete ESM - Reihe, die zB eine dreifach verstellbare Vorschubgeschwindigkeit hat, was durchaus sinnvoll ist.

Ich würde dir empfehlen, auch mal schmale Breitbandschleifmaschinen anzuschauen, wie die SCM Sandya WIN CS 63 oder die tschechischen Houfek Pony, Buldog. Bei diesen Maschinen ist mir jedoch aufgefallen, dass sie recht leichte Motoren haben und auch von der Konstruktion nicht überschwer sind. Wenn du den Platz hättest, würde ich dir dringendst zu einer Bütfering AWS-Combi aus den späten 80ern raten, die kenne ich aus eigener Erfahrung. Gut über 2000kg Gewicht, Scheibenbremse, digitale Höhenanzeige, automatische Bandoszillation und keinerlei störungsanfällige Elektronik. Dafür braucht es auch ein beeindruckendes 250er Absaugrohr mit passendem Gebläse, um den Staub zu entfernen. Ich weis, dass das alles Spinnerei ist für deine Platverhältnisse, aber träumen darf man ja noch...

Die Herstellerseiten finden sich unter:
http://www.loewer-maschinen.de/
http://www.scmgroup.de
http://www.houfek.com

Falls du noch Fragen hast: Her damit!

Grüße,
Max



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Till »


Hallo Max,

Vielen Dank für die ausführliche Reaktion. Besonders Houfek Cindy finde ich von der größe her sehr interessant. Ich denke langsam füllt sich mein Plan für die kommende Ligna.

Till



Andreas U

Re: Erfahrungen mit Einzelholz/Leistenschleifmasch

Beitrag von Andreas U »


Also ich kenne die etwas neuere Maschiene von Löwer die nennt sich HBS 300.
Und hab das mal versucht ein Breiteres Stück zur häfte zu schleifen und dann die andere Seite und ich kann dir sagen das gibt einen ganz schönen versatz ausserdem Brandspuren weil das Schleifband oszilliert das heist es Pendelt als hin und her und hinterlässt Brandspuren.
Das ist aber auch gut wegen höher Standzeit der Bänder.
Aber die Maschiene ist nichts für Teile über 290mm breite.

Aber trotzdem eine sehr schöne Maschiene sind in dem Bereich Marktführer.
Ich bin auch gerad auf der Suche nach so einer Maschiene für meine Werkstadt aber will damit überwiegend Leimbinder 12/12cm schleifen



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