Empfehlung Fuchsschwanz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von Pedder »

flüsterholz hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 07:44 Nur habe ich dann gestern bei den Probeschnitten bemerkt, dass ich durch den Einsatz von 2 Knieprothesen im letzten Jahr, nicht mehr in der Lage bin, das Brett mit dem Knie zu fixieren. 3 bis 4 min, dann ist Schluss. Hab es dann noch mit draufsetzen, festklemmen mit Zwingen probiert, war alles nur suboptimal. Hat jemand für dieses Problem noch einen Lösungsvorschlag. Senkrecht ginge bis zu einer gewissen Höhe natürlich auch.
Gruß Michael
Hallo Michael,

es geht ja nicht nur um das Fixieren, das wäre ja mit ein, zwei Niederhaltern oder zwingen schnell gelöst, sondern um die Arbeitsposition, oder?

Stichworte zum Suchen:
Fausten: Werkstück hängt über die Hobelbank über, die Gestellsäge wird mit zwei Händen an einem Arm senkrecht geführt. (Hier von Caspar Labarre https://www.youtube.com/watch?v=8uyixNJ3Ofc)
Ähnlich kann man auch in afrikanischer Manier den Fuchsschwanz führen. (Das ist überhaupt nicht meins. Videos finde ich grad nicht.)

Brett leicht schräg in der Vorderzange spannen. Ich finde das ideal für Auftrenneschnitte, weil die Faser perfekt zur Zahnbrust stehen, wenn man die Säge waagerecht führt. Fuchsschwanz Rahmensäge?

Oder mal mit einem Kniepolster und Niederhaltern/Zwingen probieren?
(oder mit der Tauchsäge und Schiene)

Liebe Grüße
Peedder
flüsterholz
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von flüsterholz »

Hallo Pedder
Es ging mir um eine praktikable Führung des Fuchsschwanzes, um Bohlen zuzusägen. Knieend auf der Bohle schien mir da die beste Möglichkeit. Andere Möglichkeiten zum Zusägen hätte ich eigentlich genug. Es hätte mich einfach nur mal gereizt, es mit einem Fuchsschwanz zu probieren. Überlege jetzt, ob es auch stehend ginge, wenn ich die Bohle etwas höher lagere. Knieschoner wären vielleicht auch noch eine Option. Ich werde mal noch mit dem kleinen Fuchsschwanz etwas rumprobieren, ob ich da was praktikables für mich finde.
Beim Auftrennen bin ich ganz bei deinem Vorschlag. Das dürfte gut funktionieren.
Fuchsschwanz mit beiden Händen führen wäre, glaube ich, auch nicht meins, obwohl das mit Japansägen gut funktioniert. Aber da ist der Griff ja auch ein ganz anderer. Jedenfalls erst mal danke für deine Vorschläge.
Gruß Michael
Fabi
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von Fabi »

Moinsen zusammen :-)
Womöglich habe ich zu Pedders vorgeschlagenem noch zwei ergänzende Filmchen, beides sägen im Stehen:
https://www.youtube.com/watch?v=38nfp7fSJTE
Ab Minute 4:30. Holz ist in die Hinterzange eingespannt, wie von Pedder beschrieben. Das geht mit meiner Roubo ganz gut, aber mit einer 'Deutschen Bank' wohl noch besser, da die Dicke nicht begrenzt ist und somit auch der Winkel sehr frei wählbar ist. Im Einsatz ist das Absetzblatt von E.C.E., funktioniert für mich auch sehr gut für Längsschnitte in dünnerem und trockenem (!) Holz.
Eine andere Einspannmethode um selbst Bretter zu sägen findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ikseNeMddyE
Hier ist die Greaves 660 mm mit 4,5 TPI im Einsatz

Wie Du, Michael, schreibst, auch ich komme mit beiden Händen am Sägegriff nicht klar (es scheint aber möglich zu sein, meine Freundin kann jedenfalls wunderbar). Was mir bei solchen Projekten daher unheimlich geholfen hat, ist zu lernen auch mit Links zu sägen. Abwechselnd geht es nun recht flott von der Hand... äh, ne, von den Händen ;-)

Vielleicht ist da ja was hilfreiches dabei.
flüsterholz
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von flüsterholz »

Hallo Fabien
Danke für die Videos. Kannte ich zwar schon ( bist schon länger abonniert) hätte ich mir in dem Zusammenhang aber dann wahrscheinlich doch nicht angesehen.
Gruß Michael
Fabi
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Re: schärf die unschärfbare

Beitrag von Fabi »

Moin zusammen!

Vielleicht weicht dies nun immer mehr vom Thema ab, aber ich glaube Michael hat seine Sägen nun eh schon bestellt... ;-)

Seit Deinem Beitrag Pedder ist mir die Schärferei der Unschärfbaren im Hinterkopf hängengeblieben. Ich habe davon noch so viele rumliegen, vielleicht komme ich ja mal wieder in Versuchung - und eine Frage stellt sich mir noch.

So wie ich es verstanden habe sind Sägeblätter (egal ob Baumarkt billig oder die edlen vom Hausherrn) immer durchgehärtet, auf irgendwas, knapp unter Feilenhärte. Dann gibt es die 'gehärteten' Sägen, bei denen dann die Zahnspitzen zusätzlich auf unfeilbare Werte gehärtet wurden.
Ist das so richtig?

Egal, ob ich nun mit Deiner vorgeschlagenen Wärmebehandlung mit dem Phön arbeite, oder mit der Winkelschleifer Methode, ich möchte ja nur die zweite Härtung an den Zähnen entfernen.
Laufe ich mit dem Phön nicht Gefahr, auch die erstere Härtung in Mitleidenschaft zu ziehen?

Was meinst Du / Ihr?

Habt einen gemütlichen Sonntag,
Fabien
Pedder
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von Pedder »

Wenn du nur bis blau anlässt, was soll passieren?
Von unterwegs liebe Grüße Pedder
Pedder
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von Pedder »

Hallo Fabi,

noch mal ausführlicher, aber immer Vorsicht, ich bin ja kein Metaller.

Härte herstellen: Stahl zur Glut (Rot oder weiß, das weiß ich nicht) bringen und abschrecken,
je nach Material in Öl, Luft, Wasser... und Anlassen, also wieder auf Temperatur bringen.
Der Stahl verfärbt sich zur Anlassfarbe. Für Sägeblätter ist ein helles Blau ok.

Gehen wir einfach davon aus, dass bei zB eine Stanley Jet Cut das Blatte auf etwa 45 HRC gehärtet ist.
Dann werden die Zähne gefeilt (eher geschliffen) und dann bekommen die Zahnspitzen einen Laserstrahl, der sie sehr hart macht.
Wie sie da abgeschreckt werden, weiß ich nicht. ICh nehme an einfach durch Lasern an der Luft.
Angelassen werden diei dann nicht nochmal.

Und da kann man ansetzen: man kann einfach das Blatt und damit die überharten Zähne anlassen.
Also im Backofen immer weiter erwärmen, bis sich das Blatt verfärbt. Muss gar nicht bis Blau, feilen kann man schon ab Orange.

Das hat den Vorteil, dass das Überharte jetzt nicht so weich ist wie der Grundkörper.

Was beim Trennschleifer passiert, weiß ich nicht, aber angeblich kann es passieren, dass das Blatt zu weich wird.
(Ausglühen) Was das genau bedeutet weiß ich nicht. Glühen ohne Abschrecken halt.

Liebe Grüße
Pedder
Fabi
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Re: Empfehlung Fuchsschwanz

Beitrag von Fabi »

Hallo Pedder,

hab Dank für Deine ausführliche Beschreibung.
Metaller bin ich auch (eher gar) nicht. Umso schöner was dazu zu lernen.
So wie Du es beschreibst klingt es jedenfalls ziemlich einleuchtend - und da bisher auch kein Metaller widersprochen hat - es juckt mir in den Fingern und ich werde es wohl einfach mal ausprobieren. Fragt sich nur wann ich daz komme :roll:
Die Schleifbock-Methode scheint mir von Vorteil zu sein, wenn die Zahngeometrie verändert werden soll.
Soll sie beibehalten werden so scheint die Anlass-Methode praktischer.

Sodenn, ein angenehmes Wochenende allerseits!
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