Holzböden schleifen. Gerät kaufen oder leihen?

[olarf]

Hallo zusammen,
Wir renovieren sehr umfangreich ein altes Haus. Mittlerweile sind wir ziemlich weit und nun steht es an die Wände zu schleifen und anschließend die Holzböden zu schleifen und teilweise noch zu verlegen.

Für Wände schleifen würde mir so eine Schleifgiraffe oder ein anderer größerer Schleifer helfen und jetzt würde ich gerne etwas kaufen, was ich danach auch nochmal benutzen kann. Wir haben einige alte Holzböden, die wir bereits händisch von alter Ausgleichsmasse befreit haben und der nun abgeschliffen und lackiert werden soll. Außerdem werde ich unbehandeltes Vollholz-Parket verlegen.

Aktuell habe ich einen kleinen Exzenterschleifer, ein Multitool (für kleine ecken und so) und einen Winkelschleifer (ist ja eigentlich nicht unbedingt für holz).

Theoretisch könnte ich alles was ich machen muss mit dem Exzenter machen aber ich glaube, wenn der Teller größer wäre, dann wird das Ergebnis etwas besser. Ich leihe mir nur so ungern diese Geräte im Baumarkt und bin dafür auch gern bereit etwas "länger" mit der Arbeit beschäftigt zu sein.

Ich bin hier die ganze zeit am Schwanken zwischen billigen Schleifgiraffen, irgendwelche Aufsätze für die Flex, kleiner Bandschleifer oder "Wand und Bodenschleifer" (Was aber auch nur das gleiche wie eine Schleifgiraffe zu sein scheint).

Was für eine Schleifmaschine würdet ihr für größere Holzflächen empfehlen? Ich bin nur ein kleiner Hobby Heimwerker und kaufe mir natürlich keine Parketschleifmaschine, aber wenn es irgendwie ein sinnvolles cooles Werkzeug für 300€ oder so gibt mit dem ich vieles machen kann, dann würde ich mir das holen.

Vielen Dank

Olaf

[Pedder]

Hallo Olaf,

und herzlich willkommen auf woodworking.de

Ich habe schon Wände und Fußböden geschliffen, bin aber kein Profi.
Wände: ICh finde den Handschliff überraschend effektiv, wenn man gut gespachtelt hat.
Ansonsten Schleifgiraffe mit guter absaugung. Weil man sowas ja nicht wiederkehrend macht,
neige ich dazu, mir eher ein Profigerät zu mieten, als ein schlechtes zu kaufen.

Für Vollholzparkett und sogar Dioelen nutzt meine Frau eine Einscheibenschleifmaschine,
die uns der Öllieferrant leiht. ich hau mit dem Ding immer gegen sdie Wände, aber M. kann das sehr gut.

Handmaschinen würde ich nur bei klein flächen unter 5m² verwenden.
Ich habe die alle (also fast alle), aber das wäre mir zu lästig.
Zumal man nicht weit genug weg vom Werkstück steht, um Fehler zu sehen.

Liebe Grüße
Pedder

[MaxS]

Hallo Olaf,

für Wand und Decke sind eine Giraffe oder ein ähnliches Modell eines anderen Herstellers zu empfehlen. Leihen oder gebraucht kaufen und dann ggf. wieder verkaufen. Bei kleineren Flächen oder mehr Abtrag ist auch ein Exzenter effektiv, immer mit leistungsfähiger Staubabsaugung. Einen guten Sauger kann man immer brauchen, auch nach dem Umbau.

Respekt für die Aktion mit der Ausgleichsmasse, das kann wirklich anstrengend werden. Das Zeug kann man auch abfräsen, PKD macht es möglich.
Bei den Exzentern gibt es sehr große Unterschiede, auch innerhalb einer Tellergröße. Wenn viel Abtrag gefragt ist, dann sind die alten Fein Exzenter oder die Flex X1107VE gute Kandidaten, aber auch wirklich kein Spielzeug. Spar nicht am Papier, das kostet unterm Strich nur Geld und Nerven.

Den Flächenschliff würde ich mir nur (!) mit einer entsprechenden Maschine antun. Je nach Ebenheit und Zustand des Bodens : Zuerst Bandschliff, dann Plan- und Feinschliff mit Planeten- oder Tellerschleifmaschine. Es bleibt noch genügend Rand für den Exzenter und ggf. einen Rotations- oder Randschleifer übrig. Mit der Bandschleifmaschine kann man auch Rillen in den Boden schleifen, bei den anderen Maschinen (z.B. Lägler Trio, Frank/Pallmann Spider, usw.) passiert das eher weniger. Dafür ist der Abtrag deutlich geringer. Die Einscheibenmaschinen sind dann optimal zum Ölen und für einen Zwischenschliff. Lack auf Parkett finde ich eigentlich eher fehl am Platz, aber darüber kann man lange und ausführlich diskutieren.

Ich rate Dir hier eindeutig zum Leihen der Maschinen, Deine Knie und Deine Familie werden es Dir danken. Neben Baumärkten verleihen auch einige Parkettverleger und -händler solche Geräte, teils dann auch inkl. fachkundiger Beratung.

Falls Du zufällig in meiner Nähe (BY-Schwaben) wärst, konnte ich Dir vlt. ein paar Adresse empfehlen.

Gruß und viel Erfolg
Max

[Thomas.M]

Hallo Olaf,

ich würde mich den Vorrednern anschließen. Je nachdem wie viel vom Boden runter muss, kommst du nicht um einen Bandschleifer herum. Mit Teller, geschweigedenn Exzenterschleifer kannst du das vergessen. Wir haben das kürzlich gemacht und hatten ein bisschen Respekt vor der großen Parkettschleifmaschine. War aber dann halb so wild. Nur darauf achten, dass du alle Körnungen durchgehst. Mit den 120er kriegst du die 36er Schleifspuren kaum noch raus und siehst es schlimmstenfalls erst beim ölen. Das hatten wir an einigen Stellen. Wenn du nicht viele Unebenheiten hast, kommst du evtl. mit einem Tellerschleifer aus.
Mit dem Exzenterschleifer würde ich nicht mal die Ränder machen. Mit 40er Papier hat das bei unserem Bucheparkett unfassbar lang gedauert. Vielleicht auch wegen dem Holz.

Beim Boden hat uns der Parkettleger, der uns das Öl etc. verkauft hat sehr gut beraten. Das hat sehr geholfen. Wir hatten am Ende Maschinen vom Baumarkt, da der Verleiher den wir über die Kleinanzeigen gefunden hatten die Maschine gerade nicht verfügbar hatte. Die verdienen aber das Geld über das Schleifpapier!!! Das Papier vom Parketthändler (der leider keine Maschine verliehen hat) hat höchstens die Hälfte oder noch weniger gekostet und war sehr gut.

Bei den Wänden gibt's für's Grobe auch Diamantfrässchreiben für den Winkelschleifer. Ansonsten habe ich da wenig Erfahrung mit den Zootieren mit langem Hals.

Ich wünsche dir gutes Gelingen.
Besten Gruß
Thomas

[HeinzMan]

Hallo Olaf,

bist du schon weiter gekommen?

Zum Thema Wände abschleifen kann ich nur raten, den besten Staubsauger zu kaufen, den es gibt, und den du dir leisten kannst. Wie sehen die Wände aus, die du abschleifen möchtest?

Ich habe schon manche Maschinen benutzt und bei der Arbeit gesehen. Man kann Wände auch abschaben. Es kommt immer auf die Beschaffenheit an. Immer gibt es immens Dreck und Staub.

Herzliche Grüße
Heinz