Schrank unter Hobelbank

[Andreas S.]

Moin, moin,

ich hab' überlegt, ob ich das angesichts der hier sonst zu bestaunenden Projekte vorstelle, aber mehr als "zerreißen" kann man's ja nicht - und das passiert hier ja nun eher selten.

Es sollte ein Schrank her, der in mehreren Schubladen diverse Werkzeuge und Zubehör aufnimmt.
Dabei sollten die Reste aus Buche Patchwork verwendet werden, der Korpus aus MPX.
Das Ganze bündig zur Vorderkante der Hobelbank, ohne vorstehende Griffe (Beulen an den Schienbeinen) und so, dass kein Staub in die Schubladen rieselt.

Herausgekommen ist:



Schubladen (von oben nach unten) 75 - 75 - 100 - 150 - 150 mm hoch.

Blende aufgedoppelt mit Griffleistenfräser profiliert, Schubladenseiten gezinkt bzw. die 75er gedübelt.



Vom Platzangebot bin ich ganz zufrieden.

Eher weniger bzw. unter "gelernt" abzuspeichern:
- einige Zinken sind nicht ganz dicht, wohlmöglich, da beim Verleimen keine Druck von oben draufgegeben.
- Maserung nach dem Ölen sieht völlig anders aus als vorher (Schubladenblenden passen eigentlich so wie eingebaut)
- zwei Auszüge (Hettich FR6142 550) laufen etwas schwer, wobei ich noch nicht raus hab' warum.

Insofern: Feuer frei und herzlichen Dank für konstruktive Kritik

Gruß aus HH

Andreas

[Markus]

Servus Andreas,

ich finde da gar nichts zu bemängeln oder zum zerreissen! Du hast den Platz optimal genutzt, die Schubladen lassen sich ganz ausziehen (hab die genau allergleichen Auszüge in meinen Werkzeugschrank) und ich finde Multiplex für solche Sachen als ideales Material.
Wenn die Schubladen mit diesen Auszügen etwas schwer laufen, dann stimmt irgendetwas nicht mit dem Abstand Schubkastenseite - Korpuswand. Entweder bist du etwas knapp, dann etwas von der Schublade im Bereich des Auszugs weghobeln, wenn du zu weit bist hilft ein Furnierstreifen seitlich zwischen Schub und dem daran befestigten Auszug.

Trotzdem tolle Arbeit!

gruß
Markus

[Klaus Kretschmar]

Schöne Arbeit, Andreas!

Zweckmässig und stabil das Ergebnis und handwerklich schön gemacht. Besonders gefallen mir die Schlichtheit und das verwendete Material.

An der Bank wirst du nun noch mehr Freude haben. Das Holzwerken macht einfach mehr Spass, wenn die Werkzeuge top untergebracht und sofort zur Hand sind.

Meine Gratulation.

Klaus

[Pedder]

[In Antwort auf #126700]
Hallo Andreas,

an dem Schrank habe ich nichts auszusetzen, er gefällt mir gut. Nur damit Du Dich später nicht ärgerst: Nach meiner Erfahrung ist es aber so, dass immer das Werkzeug, dass man gerde dringend braucht, in einer Schublade liegt, die von dem gerade zu bearbeitenden Werkstück versperrt wird. Aber das hast Du bestimmt besser gelöst. :o)

Die Notfallsachen würde ich dort nicht unterbringen.

Liebe Grüße
Pedder

[Dirk Boehmer]

[In Antwort auf #126700]
Hallo Andreas,

schön, dass Du ein Werkstattprojekt vorstellst. Das wird hier sicher
genauso gern gesehen wie ein Möbel o.ä. Das war sicherlich eine Menge
Arbeit. Und dann noch alles gezinkt. Alles Handarbeit? Mir gefällt es
sehr gut.

Allerdings eine Sache fällt mir auf. Wo sind denn die Querstreben der
Hobelbank geblieben? Die Vorderseite des Schranks wird die Streben vorn nicht
ersetzen können. Eine geschlossene dicke Schrankrückwand die Hinteren schon.

--
Dirk

[Andreas S.]

Moin, moin,

herzlichen Dank für das Feedback und die guten Tipps.
Angesichts der hier sonst so vorgestellten Projekte traut man sich ja kaum - aber vielleicht sehe ich das auch zu (selbst-)kritisch.

Alleine das Einräumen machte schon Spaß und der Blick in die Schublade, wo jetzt alles seinen Platz hat und nicht mehr so zustaubt ist schon klasse.

@ Markus: Dank Dir für den Tipp. Ich hab' zwar schon mal geguckt - aber wahrscheinlich noch nicht gründlich genug.

@ Pedder: In der Tat ein bekanntes Problem, dass man immer gerade das braucht, wo das zu bearbeitende Werkstück vorgespannt ist. Aber wie Dirk schon in einem anderen Beitrag mal schrieb: Kleine Werkstätten zwingen zu strukturierter Arbeit :-)

@ Dirk: Nein - der geringere Teil ist Handarbeit. Der Beitrag ist im Eifer des Gefechtes im verkehrte Forum gelandet.
Die Querstreben liegen jetzt warm und trocken im Holzlager. Ich hab' da auch drüber nachgedacht, baue aber auf den 21mm dicken Deckel / Boden und die 10 mm Rückwand. Nötigenfalls müsste ich zwischen die einschlagenden Schubladen noch eine Querstrebe einziehen.

Euch einen guten Start in die Woche.

Gruß aus dem Norden

Andreas

[Helle]

Hallo Andreas,

ein schöner solider Schrank - aber ich habe unter meiner Hobelbank Elektrowerkzeuge geparkt, welche ich hauptsächlich auf dem Bau brauche. Neben über der Hobelbank habe ich in Sicht- und Greifhöhe meinen Hobelschrank (siehe Werkstattbilder in meinem Profil).

Damit überschneiden sich nicht die "Gewerke" und ich habe den Platz sinnvoll genutzt. Ich denke schon, das du das ein oder andere mal dich Ärgern wirst, da du nicht an die Schubladen kommst - und was wachst du, wenn du die Bank als Verleimhilfe nutzt - falls die Vorderzange hochkant belegt ist, kannst du auf deinem Werktisch daneben nicht mehr mit Werkzeugen aus der Schublade weiterarbeiten.

Die Zeit wird es zeigen ...

Trotzdem oder gerade deshalb viel Spaß beim Arbeiten ...

Viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle

[Andreas S.]

Moin, moin Helle,

Pedder vermutete ja auch schon, dass diese Problem auf mich zukommt.
Vorher hatte ich auch die Elektrogeräte und anderes Werkzeug unter der Bank liegen - mit dem Erfolg, dass alles zustaubt und durcheinanderfliegt.
Die Elektrogeräte anderweitig unterzubringen hat den Vorteil, dass man an die Stichsäge drankommt, wenn ein hochkant in die Vorderzange eingespanntes Werkstück den Zugriff auf die Schubladen versperrt - dann kommt man auch wieder an die Schubladen ;-)
Nee, im Ernst: bess jetz' iss et imme' joot jejange! Ich bin mir des Problems durchaus bewußt (und natürlich ist mir das auch schon passiert, bevor die Schubladen da waren) - aber ich denke, es ist ein kalkulierbares Risiko. Und wie schreibst Du so schön und zutreffend auf Deinem Profil: "... nach mehrfachem Umbau ..." Wenn's mir irgendwann zu bunt wird, mach' ich's anders.

Mir ging's bei der ganzen Übung unter anderem darum, mich an den Zinken zu versuchen und das Ganze mit der nötigen Präzision so hinzukriegen, dass ich mich mit meinen Projekten langsam mal ans Tageslicht trauen kann ;-) Schließlich will der Kurze ja irgendwann mal seinen Kleiderschrank haben.

Aktuell plane ich, die Elektrogeräte in einem Systainerrack bzw. unter der Werkbank unterzubringen. Ideen dazu sehen momentan so aus:



Der mittlere Bock unter der Werkbank ist noch verschiebbar, da kann ich noch mir der Breite der Unterbauten spielen. Ggf. könnten da auch die diversen Systainer rein, die sich so angesammelt haben.

Alternativ das Ganze in einen Systainerrack, fahrbar und von der Höhe so, dass ich ihn als Verlängerung für KS oder ADH verwenden kann.



Auf der Rückseite ggf. Sägeblätter unterzubringen.
Der Systeinerrolli wäre auch so machbar, dass er unter die Werkbank geparkt werden könnte - ich hab' ja nicht so füchterlich viel Platz.

Alternativ wäre alles, was mit Fräsen zu tun hat in dem noch zu bauenden Frästisch à la Guido unterzubringen. Die Idee dazu sieht so aus:


Es gibt also ein paar Ideen zum Thema - aber wie sagten schon die ollen Griechen: alles fließt! Mal sehen, wann ich dazu komme. An Projekten wird es also kaum mangeln.

Was macht denn Dein "Dauerprojekt"?

Gruß aus dem dunklen Norden

Andreas

[Rainer Zinserling]

[In Antwort auf #126700]
Hallo,

erst einmal mein Kompliment für dieses schöne Stück Arbeit (ich habe selbst gerade um vorhandene Massivholz-Schubladen vom Sperrmüll "einen Kasten drum gebaut für unter die Werkbank", weit entfernt von Deinem Schubladenblock - deshalb auch meine entsprechende Formulierung ;-).

Leider zu spät für diese Mal, aber vielleicht eine Anregung fürs nächste Mal oder für Nachahmer, eine Kleinigkeit:

Der Staub wird sich schön in die obere Mulde der Griffe legen. Noch besser wären m.E. schräg nach hinten oben zurückfallende Fronten - wenn man's denn ästethisch so mag. Die vorstehende obere Front-Unterseite überlappt jeweils die unten folgende, verhindert Eindringen UND Ablagern von Staub.

Viele Grüße
Rainer Zinserling