Re: Oberflächenbehandlung Leinöl + Shellack
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 01:05
Hallo Päddy,
bei der Holzkombination würde ich versuchen, die z.B. von Leinöl bekannte starke Gelbtönung des Ahorns möglichst zu minimieren. Außerdem sollte das Öl idealerweise eher dünnflüssig sein und gutmütig abtrocknen/aushärten.
Ich würde dafür https://www.complex-farben.at/produkte/ ... en/hartoel (farblos) testen. Nachteil ist dabei der relativ hohe Anteil an Lösemittel, die in dem Fall aber recht mild sind und meines Wissens eher unproblematisch. Eine Volldeklaration ist leider nicht erhältlich.
Die damit erzielbaren Oberflächen sind sehr hochwertig und bei vielfachem dünnem Auftrag bis zu einem Seidenglanz steigerbar. Die Verarbeitung ist sehr einfach; gerade bei vielen (Innen)Ecken und Kanten macht sich die niedrige Viskosität positiv bemerkbar.
Falls die Gelbtönung des Ahorns erwünscht ist, wird die Auswahl größer, weil Leinöl häufig Grundzutat ist:
https://shop.naturhaus.net/innenbereich ... 0214_M0750 oder andere Hartöle des Herstellers
https://www.kreidezeit.de/produkt/harto ... ittelfrei/ oder eines des lösemittelhaltigen (bei diesem Hersteller Balsamterpentin)
Leinos hat auch verschiedene Hartöle im Programm; ich hatte nur mal das LF248 getestet. Das war auch in Ordnung, hat aber mein lokaler Händler nicht im Programm.
https://shop.natural-farben.de/Oele-fue ... kjjc3n9mf4 - recht harzhaltig und deshalb relativ hoher Gehalt an Lösemitteln
Ich würde abraten von eher viskosen Hartwachsölen, weil ich da von größeren Problemen beim Auftrag ausgehe. Außerdem überzeugen mich die HWÖ von Osmo, Saicos und diversen weiteren Herstellern nicht wirklich in Bezug auf Transparenz in Bezug auf Inhaltsstoffe (also Volldeklaration) und ökologische Belange sowie die Verarbeitung, die teils schon denen von Lack gleicht. Das hat meines Erachtens mit "Öl" nur noch wenig zu tun, das ist eher ein Öl-Lack.
Auch eher schnelltrocknende, sehr harzige Öle für den Fußbodenbereich könnten da Probleme machen. Die würde ich hier meiden.
Als natürliches Öl für diese Hölzer bietet sich Walnuss- oder Färberdistelöl an, aber deren Trocknungszeiten sind leider sehr lang.
Ich kann Dir nur empfehlen, einige Materialproben zu ordern (wo erhältlich) und einige Probestücke anzulegen.
Was den Auftrag von Schellack angeht: Pinselspuren werden weniger, je hochwertiger/feiner der Pinsel besetzt ist und je besser man damit umgehen kann. Geübte Anwender tragen Schellack so wohl auch auf Schnitzereien in sehr sauberer Weise auf - ich kann das (noch?) nicht. Die Variante mit dem Ballen ist meiner Erfahrung und Meinung nach nur auf halbwegs ebenen Flächen vorteilhaft und zielführend, besonders als wenig geübter Anwender.
Für den Stuhl würde ich wohl mal das Complex Hartöl ins Auge fassen; das sollte nach 2-3 Aufträgen mit feinem Zwischenschliff recht schön sein. Alternativ dürfte Zweihorn NPO auch eine schöne Oberfläche erzeugen, aber das könnte noch etwas weiter von der gewünschten Naturvariante weg sein.
Auftragen würde ich nach sorgfältiger Entstaubung der Oberfläche per Pinsel, ggf. stark saugende Stellen im gleichen Durchgang nochmal nachölen, um dann nach einer gewissen Zeit eventuelle Überstände mit einem Lappen, ggf. auch Küchenpapier/Toilettenpapier, abzunehmen. Die Oberfläche darf noch leicht feucht sein, aber keinesfalls speckig-nass glänzend.
Viel Erfolg!
Max
bei der Holzkombination würde ich versuchen, die z.B. von Leinöl bekannte starke Gelbtönung des Ahorns möglichst zu minimieren. Außerdem sollte das Öl idealerweise eher dünnflüssig sein und gutmütig abtrocknen/aushärten.
Ich würde dafür https://www.complex-farben.at/produkte/ ... en/hartoel (farblos) testen. Nachteil ist dabei der relativ hohe Anteil an Lösemittel, die in dem Fall aber recht mild sind und meines Wissens eher unproblematisch. Eine Volldeklaration ist leider nicht erhältlich.
Die damit erzielbaren Oberflächen sind sehr hochwertig und bei vielfachem dünnem Auftrag bis zu einem Seidenglanz steigerbar. Die Verarbeitung ist sehr einfach; gerade bei vielen (Innen)Ecken und Kanten macht sich die niedrige Viskosität positiv bemerkbar.
Falls die Gelbtönung des Ahorns erwünscht ist, wird die Auswahl größer, weil Leinöl häufig Grundzutat ist:
https://shop.naturhaus.net/innenbereich ... 0214_M0750 oder andere Hartöle des Herstellers
https://www.kreidezeit.de/produkt/harto ... ittelfrei/ oder eines des lösemittelhaltigen (bei diesem Hersteller Balsamterpentin)
Leinos hat auch verschiedene Hartöle im Programm; ich hatte nur mal das LF248 getestet. Das war auch in Ordnung, hat aber mein lokaler Händler nicht im Programm.
https://shop.natural-farben.de/Oele-fue ... kjjc3n9mf4 - recht harzhaltig und deshalb relativ hoher Gehalt an Lösemitteln
Ich würde abraten von eher viskosen Hartwachsölen, weil ich da von größeren Problemen beim Auftrag ausgehe. Außerdem überzeugen mich die HWÖ von Osmo, Saicos und diversen weiteren Herstellern nicht wirklich in Bezug auf Transparenz in Bezug auf Inhaltsstoffe (also Volldeklaration) und ökologische Belange sowie die Verarbeitung, die teils schon denen von Lack gleicht. Das hat meines Erachtens mit "Öl" nur noch wenig zu tun, das ist eher ein Öl-Lack.
Auch eher schnelltrocknende, sehr harzige Öle für den Fußbodenbereich könnten da Probleme machen. Die würde ich hier meiden.
Als natürliches Öl für diese Hölzer bietet sich Walnuss- oder Färberdistelöl an, aber deren Trocknungszeiten sind leider sehr lang.
Ich kann Dir nur empfehlen, einige Materialproben zu ordern (wo erhältlich) und einige Probestücke anzulegen.
Was den Auftrag von Schellack angeht: Pinselspuren werden weniger, je hochwertiger/feiner der Pinsel besetzt ist und je besser man damit umgehen kann. Geübte Anwender tragen Schellack so wohl auch auf Schnitzereien in sehr sauberer Weise auf - ich kann das (noch?) nicht. Die Variante mit dem Ballen ist meiner Erfahrung und Meinung nach nur auf halbwegs ebenen Flächen vorteilhaft und zielführend, besonders als wenig geübter Anwender.
Für den Stuhl würde ich wohl mal das Complex Hartöl ins Auge fassen; das sollte nach 2-3 Aufträgen mit feinem Zwischenschliff recht schön sein. Alternativ dürfte Zweihorn NPO auch eine schöne Oberfläche erzeugen, aber das könnte noch etwas weiter von der gewünschten Naturvariante weg sein.
Auftragen würde ich nach sorgfältiger Entstaubung der Oberfläche per Pinsel, ggf. stark saugende Stellen im gleichen Durchgang nochmal nachölen, um dann nach einer gewissen Zeit eventuelle Überstände mit einem Lappen, ggf. auch Küchenpapier/Toilettenpapier, abzunehmen. Die Oberfläche darf noch leicht feucht sein, aber keinesfalls speckig-nass glänzend.
Viel Erfolg!
Max