Roubo-Hobelbank *LINK* *MIT BILD*
Re: Roubo-Hobelbank
[In Antwort auf #137398]
Hallo Dieter,
hallo Guido,
eine sehr schöne Bank habt Ihr / Du da gebaut! Respekt.
Einige Dinge habe ich beim Bau meiner Hobelbank (allerdings "klassisch") ähnlich, wenn nicht gar gleich gemacht
- verwendete Holz (kanadischer Ahorn)
- Bankplatte verleimen
- Zapfen an der Tischfräse
- Gewinde schneiden mit Schrauber
- Quermutterbolzen
Schmunzeln mußte ich, als ich die Ironie wg. evtl. Fehler gelesen habe (das beschäftigt mich derzeit ziemlich...) - lassen Sie das Brett ruhig 10 cm länger, so können Sie das 2 oder gar 3 mal wiederholen". Schön zu sehen, dass es nicht nur mir so geht. Ganz im Sinne von "emotionaler Unterstützung" :-)
Bisher hatte ich es noch nicht gesehen, dass ein Dübel durch Schwalbenschwanz Verbindung getrieben wird, um diese zu sichern. Eigentlich sollte das doch schon durch das Prinzip der Schwalbenschwänze ausreichend fest sein. Schön aber, dass diese Verbindung gemacht worden ist. Ich habe mich das bei meiner damals "nicht getraut", weil ich's nicht versauen wollte und kein weiteres "Opferholz" mehr hatte.
Gewundert habe ich mich, dass die Dübel im Zapfen nicht "versetzt" angebracht worden sind. Dadurch könnte man die Verbindung - durch den Dübel - noch mal zusätzlich zusammenziehen. So (senkrecht durchgehend) halten sie den Zapfen "nur".
Noch nicht ganz verstanden habe ich die Konstruktion der Platte in Verbindung mit dem Gestell.
- Wie kann die Platte da in der Breite arbeiten, wenn sie doch letztendlich am Gestell fixiert ist?
- Wie wird die Platte am Werfen gehindert (es sind ja nicht an allen Seiten Hirnleisten)?
Sehr schöne Baudokumentation - herzlichen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Tom
PS: die Bank werde ich mir dann in Nürnberg sehr gerne live anschauen - ich freue mich schon drauf; der Termin ist schon seit langem im Kalender geblockt; sehr zum Leid meiner Frau, aber da muß sie jetzt durch :-)
Hallo Dieter,
hallo Guido,
eine sehr schöne Bank habt Ihr / Du da gebaut! Respekt.
Einige Dinge habe ich beim Bau meiner Hobelbank (allerdings "klassisch") ähnlich, wenn nicht gar gleich gemacht
- verwendete Holz (kanadischer Ahorn)
- Bankplatte verleimen
- Zapfen an der Tischfräse
- Gewinde schneiden mit Schrauber
- Quermutterbolzen
Schmunzeln mußte ich, als ich die Ironie wg. evtl. Fehler gelesen habe (das beschäftigt mich derzeit ziemlich...) - lassen Sie das Brett ruhig 10 cm länger, so können Sie das 2 oder gar 3 mal wiederholen". Schön zu sehen, dass es nicht nur mir so geht. Ganz im Sinne von "emotionaler Unterstützung" :-)
Bisher hatte ich es noch nicht gesehen, dass ein Dübel durch Schwalbenschwanz Verbindung getrieben wird, um diese zu sichern. Eigentlich sollte das doch schon durch das Prinzip der Schwalbenschwänze ausreichend fest sein. Schön aber, dass diese Verbindung gemacht worden ist. Ich habe mich das bei meiner damals "nicht getraut", weil ich's nicht versauen wollte und kein weiteres "Opferholz" mehr hatte.
Gewundert habe ich mich, dass die Dübel im Zapfen nicht "versetzt" angebracht worden sind. Dadurch könnte man die Verbindung - durch den Dübel - noch mal zusätzlich zusammenziehen. So (senkrecht durchgehend) halten sie den Zapfen "nur".
Noch nicht ganz verstanden habe ich die Konstruktion der Platte in Verbindung mit dem Gestell.
- Wie kann die Platte da in der Breite arbeiten, wenn sie doch letztendlich am Gestell fixiert ist?
- Wie wird die Platte am Werfen gehindert (es sind ja nicht an allen Seiten Hirnleisten)?
Sehr schöne Baudokumentation - herzlichen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Tom
PS: die Bank werde ich mir dann in Nürnberg sehr gerne live anschauen - ich freue mich schon drauf; der Termin ist schon seit langem im Kalender geblockt; sehr zum Leid meiner Frau, aber da muß sie jetzt durch :-)
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Re: Guido-Roubo
[In Antwort auf #137400]
Hallo Pedder,
freut mich, dass dir die Hobelbank gefällt.
Die Roubo-Diskussion hatte ich verfolgt, als ich gerade dabei war das Holz für unsere Hobelbänke auszuhobeln (ich habe nämlich zwei Bänke für Dieter gebaut). Da dachte ich zuerst, oh Gott, ob sich der Aufwand wirklich lohnt, wo bereits so viele kritische Anmerkungen zu diesem Hobelbanktyp auftauchen. Dieses recht ungute Gefühl hat mich dann auch beim Bau der Bänke etwas verfolgt. Als ich jedoch das erste Mal die Vorderzange montiert und mit dem massiven Handrad den ersten Testlauf gestartet hatte, war jede anfängliche Skepsis wie weggeflogen. Wahnsinn , super, phänomenal, das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf gingen und ich war schon kurz davor Dieter anzurufen und ihm zu sagen, dass ich die Bänke selbst behalte ;-). Normal macht es mir nix aus, wenn ein fertiges Werkstück zum Kunden geht, aber bei den Hobelbänken war es das erste Mal, dass ich etwas "Trennungsschmerz" verspürte ;-)
Es war eines meiner schönsten Projekte bisher und ich hoffe, dass viele den Weg nach Nürnberg zur Holzhandwerk finden und die Hobelbank einmal live erleben. Oder man macht einen Städtetrip in die Bundeshauptstadt zu Dieters Shop, dort kann er dann gleich beide Bänke begutachten.
Schöne Grüße
Guido
Hallo Pedder,
freut mich, dass dir die Hobelbank gefällt.
Die Roubo-Diskussion hatte ich verfolgt, als ich gerade dabei war das Holz für unsere Hobelbänke auszuhobeln (ich habe nämlich zwei Bänke für Dieter gebaut). Da dachte ich zuerst, oh Gott, ob sich der Aufwand wirklich lohnt, wo bereits so viele kritische Anmerkungen zu diesem Hobelbanktyp auftauchen. Dieses recht ungute Gefühl hat mich dann auch beim Bau der Bänke etwas verfolgt. Als ich jedoch das erste Mal die Vorderzange montiert und mit dem massiven Handrad den ersten Testlauf gestartet hatte, war jede anfängliche Skepsis wie weggeflogen. Wahnsinn , super, phänomenal, das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf gingen und ich war schon kurz davor Dieter anzurufen und ihm zu sagen, dass ich die Bänke selbst behalte ;-). Normal macht es mir nix aus, wenn ein fertiges Werkstück zum Kunden geht, aber bei den Hobelbänken war es das erste Mal, dass ich etwas "Trennungsschmerz" verspürte ;-)
Es war eines meiner schönsten Projekte bisher und ich hoffe, dass viele den Weg nach Nürnberg zur Holzhandwerk finden und die Hobelbank einmal live erleben. Oder man macht einen Städtetrip in die Bundeshauptstadt zu Dieters Shop, dort kann er dann gleich beide Bänke begutachten.
Schöne Grüße
Guido
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Re: Roubo-Hobelbank
[In Antwort auf #137405]
Hallo Jonas,
bei dem Falzfräser handelt es sich um den Festool Falzkopf FK D 50x30 mit der passenden Frässpindel ASL20/OF1400-OF2000. Diese Spindel soll laut einem Kursteilnehmer auch auf die Casals FT3000 passen und möglicherweise auch auf andere große Fräsen mit 12er Schaftaufname. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht, daher keine Gewähr dafür, dass es funktioniert. Ich habe den Fräskopf zusammen mit einer Festool OF2200 benutzt und auch schon auf der OF1400 eingesetzt, beides funktioniert tadellos.
Schöne Grüße
Guido
Hallo Jonas,
bei dem Falzfräser handelt es sich um den Festool Falzkopf FK D 50x30 mit der passenden Frässpindel ASL20/OF1400-OF2000. Diese Spindel soll laut einem Kursteilnehmer auch auf die Casals FT3000 passen und möglicherweise auch auf andere große Fräsen mit 12er Schaftaufname. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht, daher keine Gewähr dafür, dass es funktioniert. Ich habe den Fräskopf zusammen mit einer Festool OF2200 benutzt und auch schon auf der OF1400 eingesetzt, beides funktioniert tadellos.
Schöne Grüße
Guido
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Re: Guido-Roubo
[In Antwort auf #137404]
Hallo Pedder
ja, nach der Messe steht sie - voraussichtlich dauerhaft - in unserem Ausstellungsraum in der Wilhelm-von-Siemens-Str. 23 in Berlin.
Gruß
Dieter
Hallo Pedder
ja, nach der Messe steht sie - voraussichtlich dauerhaft - in unserem Ausstellungsraum in der Wilhelm-von-Siemens-Str. 23 in Berlin.
Gruß
Dieter
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Re: Roubo-Hobelbank
[In Antwort auf #137410]
Hallo Tom,
du hast natürlich Recht, ein versetzter Dübel hätte noch mehr Zugkraft auf die Brüstung bedeutet, aber der Aufwand war mir einfach zu hoch. Auch ohne Versatz sorgen die Dübel jedoch dafür, dass der Zapfen dauerhaft im Schlitz bleibt. Obwohl ich ehrlich gesagt bei unseren modernen Holzleimen keine Angst habe, dass sich da etwas tut. Aber sicher ist sicher, belastbarer ist es bestimmt mit Dübeln und schöner aussehen tuts auch ;-)
Die Schwalbenschwänze sind ja nur in einer Richtung formschlüssig und könnten sich ohne Leim (oder bei mir dem Dübel) aus der Verbindung heraus lockern. Die Folge wäre, dass sich der Schlitz, in dem die Spannbacke der Hinterzange läuft verändert. In diesem speziellen Fall hätte ich auch zusätzlich zum Leim auf jeden Fall noch einen Dübel eingeschlagen. Den halte ich bei dieser speziellen Hobelbank-Eckverbindung für unverzichtbar, da er sowohl Frontbrett als auch Hirnliste dauerhaft und zuverlässig in Position hält.
Der Zapfen sitzt ja nur mit einer Dicke von 50 mm an der Vorder- bzw. Rückkante der Bankplatten, der restliche Teil der Platten kann sich problemlos zur Mitte hin (dort wo der Sägestopp ist) ausdehnen. Dabei hilft der Zapfen, dass die Bankplattenkanten immer schön bündig zu den Pfosten bleiben. In den beiden kurzen oberen Seitenzargen befinden sich noch je eine 13er Bohrung (s. Bauanleitung S. 11 Bild u. re), durch die die Platte mit einer großen Spaxschraube auf der Zarge verschraubt wird. Das Loch ist größer als die Schraube und hindert dadurch auch die Platte nicht am Arbeiten.
Es gibt keine zusätzlichen konstruktiven Mittel, das muss in erster Linie durch eine sorgfältige Holzauswahl gewährleistet werden. Allerdings glaube ich nicht an nennenswerten Verzug, aber ganz ausschließen kann man ihn nicht. Aber wer da Angst hat, kann ja an alle Plattenenden solche Hirnleisten einsetzen. Mir wäre der Aufwand für eine Hobelbank zu groß und Benchcrafted sieht in ihrem Bauplan auch keine weiteren Maßnahmen dafür vor.
Schöne Grüße
Guido
Hallo Tom,
du hast natürlich Recht, ein versetzter Dübel hätte noch mehr Zugkraft auf die Brüstung bedeutet, aber der Aufwand war mir einfach zu hoch. Auch ohne Versatz sorgen die Dübel jedoch dafür, dass der Zapfen dauerhaft im Schlitz bleibt. Obwohl ich ehrlich gesagt bei unseren modernen Holzleimen keine Angst habe, dass sich da etwas tut. Aber sicher ist sicher, belastbarer ist es bestimmt mit Dübeln und schöner aussehen tuts auch ;-)
Bisher hatte ich es noch nicht gesehen, dass ein Dübel durch Schwalbenschwanz Verbindung getrieben wird, um diese zu sichern. Eigentlich sollte das doch schon durch das Prinzip der Schwalbenschwänze ausreichend fest sein.
Die Schwalbenschwänze sind ja nur in einer Richtung formschlüssig und könnten sich ohne Leim (oder bei mir dem Dübel) aus der Verbindung heraus lockern. Die Folge wäre, dass sich der Schlitz, in dem die Spannbacke der Hinterzange läuft verändert. In diesem speziellen Fall hätte ich auch zusätzlich zum Leim auf jeden Fall noch einen Dübel eingeschlagen. Den halte ich bei dieser speziellen Hobelbank-Eckverbindung für unverzichtbar, da er sowohl Frontbrett als auch Hirnliste dauerhaft und zuverlässig in Position hält.
- Wie kann die Platte da in der Breite arbeiten, wenn sie doch letztendlich am Gestell fixiert ist?
Der Zapfen sitzt ja nur mit einer Dicke von 50 mm an der Vorder- bzw. Rückkante der Bankplatten, der restliche Teil der Platten kann sich problemlos zur Mitte hin (dort wo der Sägestopp ist) ausdehnen. Dabei hilft der Zapfen, dass die Bankplattenkanten immer schön bündig zu den Pfosten bleiben. In den beiden kurzen oberen Seitenzargen befinden sich noch je eine 13er Bohrung (s. Bauanleitung S. 11 Bild u. re), durch die die Platte mit einer großen Spaxschraube auf der Zarge verschraubt wird. Das Loch ist größer als die Schraube und hindert dadurch auch die Platte nicht am Arbeiten.
- Wie wird die Platte am Werfen gehindert (es sind ja nicht an allen Seiten Hirnleisten)?
Es gibt keine zusätzlichen konstruktiven Mittel, das muss in erster Linie durch eine sorgfältige Holzauswahl gewährleistet werden. Allerdings glaube ich nicht an nennenswerten Verzug, aber ganz ausschließen kann man ihn nicht. Aber wer da Angst hat, kann ja an alle Plattenenden solche Hirnleisten einsetzen. Mir wäre der Aufwand für eine Hobelbank zu groß und Benchcrafted sieht in ihrem Bauplan auch keine weiteren Maßnahmen dafür vor.
Schöne Grüße
Guido
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- Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Roubo-Hobelbank
[In Antwort auf #137398]
Respekt!
Die Bank gefällt mir gut und besonders bei der Vorderzange könnte ich schwach werden.
Gruss
Rolf
Respekt!
Die Bank gefällt mir gut und besonders bei der Vorderzange könnte ich schwach werden.
Gruss
Rolf
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- Beiträge: 528
- Registriert: Mo 3. Jun 2019, 15:49
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Eine Frage habe ich
[In Antwort auf #137398]
Hallo,
die Bank sieht wirklich toll aus. Erstklassig verarbeitet, schöne Holzwahl. Danke Dieter und Guido, dass und wie Ihr das hier auf die Beine - im sprichwörtlichen Sinne - gestellt habt.
Meine Frage:
Sehe ich das richtig, dass man keine durchgehende Bankoberfläche hat? Oder kann man die 'Werkzeugeablage' herausnehmen?
Liebe Grüße aus dem schönen Cronenberg,
Thomas
Hallo,
die Bank sieht wirklich toll aus. Erstklassig verarbeitet, schöne Holzwahl. Danke Dieter und Guido, dass und wie Ihr das hier auf die Beine - im sprichwörtlichen Sinne - gestellt habt.
Meine Frage:
Sehe ich das richtig, dass man keine durchgehende Bankoberfläche hat? Oder kann man die 'Werkzeugeablage' herausnehmen?
Liebe Grüße aus dem schönen Cronenberg,
Thomas
Re: Eine Frage habe ich
Hallo Thomas,
das sieht man doch im Video, das Einsteckbrett läßt sich um die Längsachse wenden. Auf der einen Seite flächenbündig, auf der Anderen als Sägeanschlag,
Und wer beim Schlafen auf der Bank die Besucherritze vermißt, läßt dann das Brett weg.
Gruß
martin
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Re: Eine Frage habe ich
Hallo Martin,
Danke. Aber das Video hatte ich mir noch nicht angesehen.
Gruß Thomas