Holzkauf

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Thomas Dörr

Holzkauf

Beitrag von Thomas Dörr »


Hallo,

ich habe mit grossem Interesse den Kasten in der neuen Lignum zum Thema Holzkauf gelesen. Da werden einige Dinge angesprochen die man beim Holzkauf beachten sollte. Unter anderem wurde gesagt man solle die Holzfeuchte messen lassen.

Also ich weiss ja nicht wie es euch so geht, aber wenn ich zu meinem Holzhändler fahre und zu ihm sage: "Könnten Sie mal eben die Holzfeuchte messen" werde ich höchstens komisch angeschaut.

Und überhaupt ist es gar nicht so einfach überhaupt an Laubschnittholz zu kommen. Die Auswahl der Händler bei mir in der Region ist nicht gerade gross. Oft wird zwar auf Grosshändler wie Nagel usw. verwiesen, aber mal eben 400 Kilometer fahren für zwei Bohlen?

Welche Erfahrungen habt ihr denn so beim Holzkauf gemacht? Oder kauft ihr auch, so wie ich, beim "Holzhändler ihrers Vertrauens"?

Mfg Thomas Dörr

Putmans, Jean

Re: Holzkauf

Beitrag von Putmans, Jean »


Hallo,

tatsächlich kaufe ich beim Holzhändler, ob er mein Vertrauen geniesst? Ich bestelle nur ein- oder zweimal im Jahr und dann meistens für meine Hobby-Verhältnisse grössere Mengen (etwa 1 m³), und bitte dann, mir "gutes" Holz zu liefern, bestimmt für den Möbelbau. Ich habe Schwierigkeiten im Holzhandel unter dem nicht-gehobelten Holz selbst "gutes" und "weniger gutes" Holz zu unterscheiden, da hoffe ich lieber, dass der Händler mir nichts unterjubelt. Bislang hat's immer noch gut gegangen!
Weiter beschränke ich mich mittlerweile auf zwei Holzarten: Lärche und Buche, ich hoffe dann im Laufe der Zeit besser erkennen zü können, welches gutes und weniger gutes Holz ist.
Gruss aus Heerlen (Niederlande, in der nähe von Aachen),
Jean Putmans


CONGER - The Irish diaspora in Munich
Beiträge: 458
Registriert: Mo 2. Feb 2015, 16:15

Re: Holzkauf

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »


Thomas,

Schau die Posting ' http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/1368 '...
ab abschnitt 'Viele haben auch das gleiche Problem wie ich, geeignetes Holz (ausser Fichte und Kiefer vom Baumarkt) in kleinen oder mittleren Mengen zubekommen.' ...
und die folge Postings an.

Ich selbe war vor kurzem in Kanada und habe dort beim Händler Ahorn (hard 'rock' maple Bretter - besäumt, sägerauh geschnitten) aus dem Regal selbe gewählt... was für ein Genuss!

Hier in BRD habe ich schlechte Erfahrungen beim Händler gehabt... desinteresse wegen zu kleine Menge und schlechte Qualität.

Ich habe vor kürzem von ein Forum 'Genosse' gekauft.... wass für ein Unterschied!

-g-

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Holzkauf

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Jean,
wie wäre es wir würden die Mwerkmale von erfahrungsgemäß gutem Holz shier mal benennen.

Buche kenn ich nicht genug, aber zur Lärche:

Jahresringe: lieber eng als weit
keine oder wenig Äste, wenig Verwirbelungen in der Maserung
keine Blaufäule, oder wenn nur am Splint
Das Holz stammt aus dem unteren Teil des Stammes
Keine sichtbaren Risse (manchmal schält sich Lärche entlang es Jahresringes, obwohl der Riß äußerlich nur klein sein kann, macht er das Brett unter Umständen völlig unbrauchbar.
Keine tiefen Risse im Hirnholz.
Wenig/keine Harzblasen sichtbar.

Kannst du die Liste noch fortsetzen, ergänzen, korrigieren ?

Viele Grüße, Christof.

Michel Siegrist

Re: Holzkauf

Beitrag von Michel Siegrist »


Hallo liebe Holzgemeinde,

warum bezieht ihr euer Holz nicht direkt bei einer Schreinerei in eurer näheren Umgebung.

Fogende Vorteile:

- die "normalen" Holzarten sind meisten vorrätig: (Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Kirsche, Linde, Ulme, Lärche, Fichte, Tanne, Föhre,)

- Sollte es einmal etwas ausgefallerenes sein, haben diese die nötigen Lieferanten dazu. (in der Regel haben die Betriebe sowieso die besseren Konditionen, als ihr; evtl. geben sie euch diese sogar weiter?)

- Ihr könnt das Holz vor Ort begutachten, auswählen, evtl. grob zuschneiden lassen. (Sicher könnt ihr auch die schönere Partiene aus einem Laden rausschneiden lassen, insofern man nicht für ein paar klein Teile den ganzen Laden zersägen muss; eben mit gesundem Menschenverstand)

- Ihr müsst nicht gleich einen ganzen Laden kaufen, wenn man nur wenig davon braucht.

- Ich weis nicht wie das dei Euch ist, aber wenn ich Latten aus dem Baumarkt kaufen würde, könnt ich diese mit Gold aufwägen lassen!!!!

freundliche Grüsse aus der Schweiz

Michel

Thomas Dörr

Re: Holzkauf

Beitrag von Thomas Dörr »


Hallo Michel,

auf die Idee Holz bei einem Schreiner zu kaufen bin ich auch schon mal gekommen. Nicht weit von uns ist eine Schreinerei. Leider bin ich dort nicht gerade auf offene Ohren gestossen. Zugegeben das ist alles schon einige Jahre her, allerdings hat sich bei mir das Gefühl festgesetzt gehabt, die "Profis" möchten mit den "Armaturen" wenig zu tun haben. Konkurenzgeist wird es ja wohl nicht gewesen sein.

Aber wie schon gesagt lang ist es her und ich werde es noch einmal in einer anderen Schreinerei versuchen.

Was das aufwiegen mit Gold angeht, das kann ich nur bestätigen. Wenn man sich anschaut was ein qm Bauholz kostet und welche Meterpreise dann im Baumarkt genommen werden, da kann einem schon Schwindelig werden.

Insgesamt ist man meiner Meinung nach in Baumärkten eher fehl am Platze. Im guten Baustofffachhandel gibt es oft eine erheblich bessere Beratung und wenn man ein wenig Handelt häufig auch die besseren Preise. Aber ich schweife ab.

Daher mit freundliche Grüssen

Thomas Dörr

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Holzkauf

Beitrag von Dietrich »


Hallo Holzwerker
Zum Thema Holzkauf kann ich sagen seit meinem ersten Möbelstück 12 Jahre her kaufe ich beim selben Händler.Am liebsten Samstag Morgen wenn die "Bürofraktion" einkauft. Dann ist der Händler etwas generft und bittet mich, mir das passende rauszusuchen. Das Standardsortiment Buche ,Eiche, Erle und Lärche kammergetrocknet in 26, 46 bzw. 50 mm auch schöne Qualitäten sind immer vorrätig. Obsthölzer wie Kirsche ,Apfel, Birne und Nuß gibt es bei uns in der Gegend viel im Feld. Da wird öfters mal was gefällt,dann gibts für kleines Geld ganze Stämme ,die man preiswert im Sägewerk geschnitten bekommt.
Gruß und Gut Holz
Dietrich

Sven Jurisch

Re: Holzkauf

Beitrag von Sven Jurisch »


Hallo Holzsuch-und kaufgemeinde,
hier mal ein paar Erfahrungen von einer Firma. Das es nicht einfach ist immeran das passende Holz zu kommen mußte ich auch schon machen obwohl ich einen eignen Firma besitzte.(Drechslerei)
Das Problem was sich bei vielen Händlern stellt ,ist das Sie nur auf Masse verkaufen können oder meistens wollen ,um einen gewissen Absatz zu sichern.
Aus meinem Kenntnisstand und auch Erfahrungen muss man sehr gefühlvoll an die Sache ran gehen.Lieber ein bißchen Pokern und erst einmal bei der Anfrage auf
einen eventuell größere Mengenabnahme spekulieren. ( min. 0,5qm )
bei der Derzeitigen wirtschaftslage sind auch die Händeler bereit Kompromisse zu machen.
Größte Vorteil ist immer mit Barzahlung zu verhandeln.Vorallem nicht gleich aufgegeben, wenn einer abblockt.ganz wichtig ist so wie es herreinschreit wird es auch herraus schreien. Immer etwas zurückgesetzt oder verhalten .
Man muss dem Händler natürlich das Gefühl geben das man wirklich interessiert ist seine ware zu einem bestimmten Preis zu erwerben.(Dies sollte sich natürlich auf realistischen Preisnivau bewegen.)
Das Hauptproblem was ich selber habe ist die Menge eines bestimmten Holzes.
Da ich selber nur die Mengen kaufe die ich verarbeite. Manchmal benötige ich aber auch nur mal eine oder zwei Bohlen , wenn gerade diese Sorte nicht da ist
kann man es bestellen .Dann ist man aber gezwungen eine Mindestmenge abzunehmen.
Da es in der Regel Hölzer sind die kein Standardmaß haben , wird es für den Händler somit schwierig es zu verkaufen .
Damit schließt sich der Kreis warum viele Händler bei Privatleuten die Hände sprichwortlich übern Kopf zusammenschlagen.( bloß nicht )
Mit Engelszungen verhandeln und mit der Besten Waffe ( Bargeld) verhandeln.
dann hat man die größten Chanchen.
Mit freundlichen Gruß
Sven Jurisch
Drechslermeister

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