Kress MPS 900

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Mirka Deros

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #88772]
Hallo Michael,

der Ersatzteil- u. Reparaturservice von Metabo gilt in der Branche als gutes Beispiel und ist glasklar geregelt, 8 Jahre nach Produktionsende gibt es fürs jeweilige Modell mindestens Ersatzteile und auch Reparaturen, bei einigen Maschinen auch sehr viel länger.
Bezüglich meiner Empfehlungen, nie würde ich eine Metabo empfehlen mit der ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, allerdings ist mir das bisher tatsächlich erspart geblieben, allerdings achte ich bei der Auswahl immer auf den Fertigungsstandort.

Gruß Dietrich

Michael W.
Beiträge: 40
Registriert: Mi 5. Aug 2020, 19:19

Re: Mirka Deros

Beitrag von Michael W. »


Nun, im Hobbybetrieb möchte ich meine Maschinen in der Regel dann doch länger wie 8Jahre Nutzen können..... Beide Maschinen waren Made in Germany. Beim Schrauber hat es eben die spezielle Konstruktion der Kohlen es mir unmöglich gemacht andere Kohlen passend zu machen, auch ein "Elektromotoreninstandsetzer" (der bislang alles wieder gerichtet hat) hat nur abgewunken. Empfohlen wurden die Geräte damals vom Fachhändler. Internet und die Woodworkerforen waren damals noch nicht so auf meinem Schirm. Nun, das sind meine Erfahrungen mit Metabo.... Ich habe mit Fein z.B. sehr gute Erfahrungen beim Service gemacht, da wurde mir selbst bei einem wesentlich älteren Gerät sehr kompetent und vor allem erfolgreich weitergeholfen. So macht eben jeder seine eigenen Erfahrungen, die sein Kaufverhalten in der Zukunft beeinflussen werden. Ich finde es nur bedenklich, wenn so etwas verallgemeinert wird, in welche Richtung auch immer.
Grüssle Micha

Alexander Kuenz
Beiträge: 8
Registriert: Di 27. Nov 2018, 09:47

Die ETS EC ist da...

Beitrag von Alexander Kuenz »

[In Antwort auf #88769]
Hallo,

der Nachfolger der defekten Deros ist jetzt da, und musste auch gleich zeigen, was er kann. Fast genauso klein, fast genauso leicht. Den ersten Eindruck gewinnt bei mir dennoch die Deros, etwas ergonomischer lag sie besser in der Hand.

Eine Wohltat ist dagegen der Taster. Muss man bei der Deros zum Schleifen den Taster stets gedrückt halten, wird bei der Festool per Tastendruck die Maschine ein- und ausgeschaltet. Das Schleiferlebnis ist recht ähnlich. Der Abtrag ist dank 5.0 recht ordentlich. Die Motorleistung ist gefühlt bei der ETS höher. Die Tellerbremse ist definitiv deutlich schneller. Musste man bei der Deros jeweils kurz warten, bis man sie absetzen konnte, steht die Festool nahezu instantan.

Der mitgelieferte Schleifteller ist sehr weich, da wird wohl noch mal ein etwas härterer folgen müssen. Empfehlen kann ich auch den GQ-Schlauch. Nicht ganz billig ist es einfach sehr bequem, Absaugung und Strom aus einem Zugang zu haben. Es veheddert sich etwas weniger in der kleinen Werkstatt. Das Ganze passt auch an die Handkreissäge.

Bzgl. des wichtigsten Umstiegsgrunds, dem viel zu frühen Totalschaden der Deros, muss die Festool sich natürlich erst noch beweisen...

Beste Grüße, Alex

Andreas W
Beiträge: 10
Registriert: Mo 2. Mai 2016, 20:50

Re: Mirka Deros

Beitrag von Andreas W »

[In Antwort auf #88769]
Hallo,
ich krame mal diesen alten Faden heraus, um evtl. etwas zur Ursache dieses Ausfalls beizutragen. Ich hatte genau den gleiche Fehler bei meinem Deros 650: Nach langjährigem höchstzufriedenem Einsatz (das Ding wiegt quasi nix, man hat auch bei längerem Einsatz keine Vibrationsprobleme in den Pfoten, leise, super Absaugung usw) plötzlich ein „Knall“, ein Blitz aus dem Gehäuse, FI ausgelöst. Da mein Schleifer schon älter war (Baujahr Dez. 2012 laut Gehäusestempel) einfach mal neugierig aufgeschraubt. Die ganze Elektronik ist in schwarzem Plastik vergossen, da sieht man nix. Von der Elektronik zum Motörchen eine 6adrige Leitung, die an dem mysteriösen Elektronik-Plastikblock aufgesteckt ist. Der Motor hat an der Oberseite hervorstehende scharfkantige Metall“Nasen“, und die Kabelführung geht genau über so eine scharfe Kante. Trotz der geringen Vibrationen in der Hand: prinzipbedingt vibriert eben doch immer etwas, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Kabel abisoliert ist -> klassischer Kurzschluss, der beschriebene Knall/Blitz Effekt. In meinen Augen: Nicht intelligent konstruiert (Kabelführung), oder beim Guss des Motorgehäuses an der Nacharbeit gespart (Nase entfernt), oder besonders raffiniert geplante Obsoleszenz. Der von qnc42 geschilderte Preis ist frech. Ich schwanke noch, ob ich mir nochmal einen Deros kaufe, da ich grundsätzlich sehr zufrieden war, so lange das Ding lief. Falls ja: als erstes aufschrauben und die Kabelführung/scharfe Kante entschärfen.
Viele Grüße
A.

MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Mirka Deros

Beitrag von MaxS »


Hallo Andreas,

hast du die Leiter mal nachisoliert und den Schleifer nochmal ausprobiert? Auch wenn die Chancen sicher gering sind - vielleicht geht er ja noch...

Gruß
Max

Andreas W
Beiträge: 10
Registriert: Mo 2. Mai 2016, 20:50

Re: Mirka Deros *MIT BILD*

Beitrag von Andreas W »


Hallo,
habe die durchgescheuerten Stellen mit Band isoliert, den Elektronikblock herausgeklappt zwecks Sicherheitsabstand zur Scheuerstelle, Netzstecker eingesteckt -> ein schöner Knallerbsen-Ton, kleines Wölkchen und „elektrischer“ Duft: Aus dem schwarzen vergossenen Elektronikblock hat es direkt unter einem Seriennr (o.Ä.)-Aufkleber ein Bauteil heraus“gesprengt“. Das wars dann wohl. Hätte mit dem Versuch noch die paar Tage bis 31.12./1.1. warten sollen, war vermutlich das teuerste Knallerbsen-Budget meines Lebens...
Da war wohl durch den Kurzschluss schon mehr kaputt als nur ein paar durchgescheuerte Kabel. Im Bild anbei sieht man die Scheuerstelle vor meiner Abklebeaktion, der Elektronikblock mit dem Stecker ist hier zur besseren Sicht um 180 Grad umgeklappt, normalerweise liegt der Stecker umgekehrt direkt am Motor, so dass die Kabel direkt über die scharfkantige und hier schön verkokelte Nase führen. Und ja, ich weiß, ganz schön viel Dreck überall.
Viele Grüße
Andreas


Andreas W
Beiträge: 10
Registriert: Mo 2. Mai 2016, 20:50

Mirka kann nichts dafür, hab's selber versaut

Beitrag von Andreas W »


Hallo,
ich muss meine bösen Worte gegen Mirka zurückziehen. Die Wahrheit ist: Mirka kann nichts dafür, ich habe meine Maschine durch Dummheit, Faulheit und Geiz selber versaut.
Nach etwas Abstand und Reflexion haben mich die Überlegungen
1. kein namhafter Hersteller verkauft zig Maschinen mit so einer Kabelführung, sowas muss auffallen
2. selbst wenn meine Maschine fehlerhaft hergestellt worden wäre, hätte sie mit dieser Kabelführung über die Kante _niemals_ sieben Jahre durchgehalten.
dazu bewogen, weiter nach der Ursache zu forschen.
Zufällig bin ich dabei über ein Video eines bekannten Youtube-Tischlers gestolpert, in dem er mit einem Glas Wasser die stärkere Maschinenvibration verschiedener Excenterschleifer mit Abranet+Pad gegenüber Schleifpapier nachweist. Seine Begründung: exzentrisch draufgeklatschtes Abranet mangels Lochung als Zentrierhilfe, außer mysteriöserweise beim Mafell-Schleifer, der mit Papier stärker vibriert. Da ist's mir wie Schuppen aus den Haaren gefallen:
Es liegt nicht daran, wie im Video behauptet, dass Herr R. mangels Lochung das Abranet nicht sauber zentriert draufklatscht, und man das Papier durch die Lochung viel genauer draufkletten kann. Sondern daran, dass ein Excenterschleifer ein Excenterschleifer ist, und eben einen Schleifteller exzentrisch rumeiern lässt. Dass bei der Unwucht dem Bediener dabei nicht die Hand wegfault und dem Maschinchen alle Lager sterben, gibt's eine genau ausgewuchtete Ausgleichsmasse. Abranet+Pad ist schwerer als nur Papier alleine -> Ausgleichsmasse stimmt nicht mehr genau -> Maschine vibriert stärker. Das erklärt auch den umgekehrten Effekt beim Mafell-Schleifer, der mit Abranet ausgeliefert wird und deshalb auf Abranet+Pad ausgewuchtet wurde, dafür mit Papier stärker vibriert. Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich, aber die Erklärung ist ganz einfach.
Was hat das jetzt mit meinem kaputten Deros zu tun? Hätte ich nur die Gebrauchsanleitung gelesen, aus der man entnehmen kann...
- wenn du nur Papier nimmst anstatt Abranet und Pad, musst du die Ausgleichsmasse anpassen
- wenn du einen kleineren Schleifteller nimmst (zB 125mm anstatt des mitgelieferten 150mm), musst du die Ausgleichsmasse anpassen
- wenn deine Schleifteller so verschlissen und ausgefranst daher kommen wie meine, dann nimm neue oder passe die Ausgleichsmasse an
Zum anpassen der Ausgleichsmasse kann man beim Deros in selbige an verschiedenen Stellen Schräubchen eindrehen bzw weglassen.
Macht man das nicht (Dummheit, Faulheit), dann kann das Plastikgehäuse dem eingepressten Motor auf Dauer nichts entgegen setzen. Die Metallnasen, die den Motor im Gehäuse festkrallen sollen, fressen sich ihren Weg frei, irgendwann hat sich der ganze Motorblock um 30 Grad im Gehäuse gedreht und die Metallnase löchert das Kabel -> Kurzschluss, Maschinentod.
Fazit: Selber schuld.
Was muss repariert werden: Das defekte Gehäuse (auch wenn es äußerlich unbeschädigt ist), Motor, Elektronik, Schleifteller, also fast alles. Dann ist der von Alex genannte Preis auch gerechtfertigt.
Viele Grüße
Andreas

Alexander Kuenz
Beiträge: 8
Registriert: Di 27. Nov 2018, 09:47

Re: Mirka kann nichts dafür, hab's selber versaut

Beitrag von Alexander Kuenz »


Hallo Andreas,

willkommen im Club, in den wohl keiner wirklich rein will.

Wenn der Grund für das frühzeitige Ausscheiden der Deros wirklich der Wechsel zwischen Abranet und Papierscheiben ohne Anpassung der Ausgleichsmasse ist, dann bin ich auch schuldig im Sinne der Anklage.

Allerdings will mir das nicht so recht in den Kopf. Ich könnte jetzt nicht mal fundiert sagen, welche der beiden Scheiben wohl schwerer ist (würde auf die Papierscheibe tippen). Ich hatte zumindest nur den 150er Teller drauf, der 125er lag unbenutzt im Systainer. Dass ich jetzt nur wegen eines anderen Schleifmittels das Ausgleichgewicht jedes Mal anpassen muss, kann ich bei dem geringen Gewichtsunterschied nicht verstehen, und ist zudem auch praxisfern. Erstens läuft der Exzenter tendenziell nicht frei bei hoher Drehzahl, und zweitens sind die durch Materialberührung induzierten Unwuchten sicherlich deutlich größer.

Leider habe ich meinen kaputten Deros schon entsorgt, sonst hätte ich auch noch nach der Lage der scharfen Kante schauen können.

Dann mache ich mit dem ETS 150 wohl zur Zeit den gleichen Fehler. Der macht sich im Übrigen gut, hat allerdings die Lebensdauer der Deros auch noch nicht erreicht.

VG, Alex

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Mirka kann nichts dafür, hab's selber versaut

Beitrag von Georg »


dann kann das Plastikgehäuse dem eingepressten Motor auf Dauer nichts entgegen setzen. Die Metallnasen, die den Motor im Gehäuse festkrallen sollen, fressen sich ihren Weg frei, irgendwann hat sich der ganze Motorblock um 30 Grad im Gehäuse gedreht und die Metallnase löchert das Kabel -> Kurzschluss, Maschinentod.

Also mal ehrlich. Ein Schleifer der auf so geringe Massenänderungen beim Schleifmittel so zickig, bis quasi zur Selbstzerstörung, reagiert, ist in meinen Augen kein Profigerät, vor allem nicht zu diesem Preis. Ein gewerblich eingesetzter Schleifer muss so etwas abkönnen, denn nicht zentrisch aufgesetzte Schleifblätter generieren unabhängig davon ob Papier oder Abranet eine mehr oder weniger starke Unwucht, die je nach Exzentrität ebenfalls in dem Bereich liegt wie sie durch den Unterschied zwischen Papier und Abranet ebenfalls entsteht. Und wenn dem wirklich so wäre, würde das bedeuten, dass bei jedem Schleifpapierwechsel der Schleifer neu gewuchtet werden muss, eine Vorgehensweise bei der einem zurecht jeder Profi den Vogel zeigt.
Auf der anderen Seite gibt es schon seit Jahrzehnten Exzenterschleifer aller möglichen Hersteller, die im Normalbetrieb viel größere Unwuchten und Vibrationen erzeugen, ohne dass es den Motor aus der Verankerung reisst. In meinen Augen wurde hier die Motorbefestigung, wahrscheinlich zugunsten des Gewichts, einfach unterdimensioniert. Für den Preis den Mirka für den Deros aufruft eigentlich eine Frechheit, da andere Hersteller selbst bei ihren Billigmodellen besseres hinbekommen. Sowohl mein ca 15 Jahre alter Metabo, der schon ziemlich stark vibriert als auch mein 10 Jahre alter Festool ETS 150 zeigen nach intensiver Nutzung keine derartigen Probleme.


Andreas W
Beiträge: 10
Registriert: Mo 2. Mai 2016, 20:50

Re: Mirka kann nichts dafür, hab's selber versaut

Beitrag von Andreas W »


Hallo Alex,

> willkommen im Club, in den wohl keiner wirklich rein will.
Der Mitgliedsbeitrag zum "Club der toten Deros" ist … nun, etwas exclusiv

Was das "selber schuld" angeht, bitte nur auf meinen Fall beziehen. Das habe ich sehr unglücklich im Kontext mit deinem Kostenvoranschlag genannt, war aber bitte nicht als Vorwurf an Dich oder andere mit defekten Maschinen gedacht.
Deinen Kostenvoranschlag habe ich genannt, weil ich selber keinen habe, und meine Maschine wohl auch nicht einschicken werde, da mir klar ist, dass ich einen Totalschaden habe (neuer Deros 650 nackig ist schon fast zu dem von Dir genannten Preis zu bekommen).

Den Festool werde ich mir wohl auch noch ansehen, ich wünsche Dir auf jeden Fall lange Freude damit. Von Rupes gabs mal sowas ähnliches, den Skorpio E, der ist aber derzeit nirgends erhältlich und auf der Rupes-Homepage gabs eine Rückruf-Meldung für alle Maschinen seit Baujahr 2018.

Viele Grüße

Andreas

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