Frage an die Festool MFT Besitzer / Genauigkeit?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jürgen zur Horst

Re: Frage an MFT Besitzer / CS70 oder Erika?

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo Björn,

wo muß ich mich hinstellen damit Festool mich mit Führungsschienen zuschüttet? Ich habe bislang alle kaufen müssen :)

Du brauchst eine platzsparende Säge, aber Du hast sehr hohe Ansprüche an Genauigkeit und Verarbeitung. Ob sie Deinen Ansprüchen genügen, wage ich zu bezweifeln. Brauchst Du wirklich die genannten Toleranzen? Die Dicke und Breite eines Werkstücks erzeuge ich meistens mit der ADH. Bei den Längen und Winkeln finde ich eine KGS hilfreicher und zum Anpassen nutze ich Handhobel und eine Stoßlade. Mit den Handhobeln erzeuge ich auch gleich die gewünschte glatte Oberfläche. Sägerauhe Flächen bearbeitest Du doch sowieso noch nach. Anders sieht es bei Plattenmaterial aus, da säge ich paßgenau.

Ich bin auf Deine Wahl gespannt.

Tschüß Jürgen



Björn
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Re: Frage an MFT Besitzer / CS70 oder Erika?

Beitrag von Björn »


Hallo Jürgen,

es ist natürlich auch immer die Frage, auf welche Länge sich die Toleranzen beziehen. Bei einem 30 cm x 30 cm Stück (ich arbeite hauptsächlich mit Plattenmaterial - Leimholz) erwarte ich von einer Tischkreissäge schon, daß die Toleranz unter 0,5 Millimter (5 Schnitt-Methode) liegt. Ich denke das sollte (richtige Einstellung vorausgesetzt) mit den o.g. Modellen möglich sein.

Bis dann
Björn


Björn
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Re: Bilder vom Parallelanschlag Erika 85

Beitrag von Björn »

[In Antwort auf #47597]
Hallo Heinz,

vielen Dank. Der Parallelanschlag sieht wirklich stabil aus - fände es aber schöner wenn er durchgehend wäre - mit Klemmung hinten. Mafell "rulez" jedenfalls nicht bei der Internetseite - sonst hätte ich das Foto auch dort gefunden. ;-)

Weiß Du warum die Milimeterskala bei Dir eine andere ist als bei "Mr. Mafell"? Hängt das mit den Halteschienen des zusätzlich montierten Frästisches zusammen?

Danke und Schöne Grüße
Björn


Björn
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Re: Lowtech Lösung

Beitrag von Björn »

[In Antwort auf #47464]
Das Zuschnittbrett ist wirklich eine kleine, geniale Idee.

Was ich auf jeden Fall nachbauen werde, ist der Frästisch. Ich bin mir nur noch nicht sicher wann und ob er auch Bohrungen für die OF2200 bekommt. ;-)


Heinz Roesch
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Re: Bilder vom Parallelanschlag Erika 85

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Björn!

Zur Länge des Parallelanschlags kann ich Dir nur aus der
Praxis sagen: So ist er gerade richtig. Das Bild zeigt ja
nicht die fixe Sägestellung, bei der ist das Sägeblatt noch
20 cm weiter vorne. Auf meiner Kity habe ich zusätzlich einen
langen Parallelanschlag der mir im wesentlichen nur rabiate
Klemmer beschert hat, er steht schon seit Jahren nur in der
Ecke und ich arbeite mit einem Erika-ähnlich kurzen Anschlag.
Die zweite Klemmung muss zusätzlich bedient werden und das ist
für naturfaule wie mich natürlich ein weiteres Problem. :-)

Für ganz schweres Plattenmaterial ist die Erika natürlich eh
nicht gerade ideal, aber auch für die Kity lasse ich mir Platten
auf ein handlicheres Maß vorschneiden.

Die Skalen bei Mr. Mafell kommen vermutlich von der Tischverlängerung.
Zudem ist seine Erika aber auch jünger, vielleicht sagt er noch was dazu.

Die Website von Mafell taugt in der Tat nicht viel, aber damit sind
sie ja in bester Gesellschaft, denn bei Bosch, Metabo und Festo sieht
es doch genauso bescheiden aus. :-))

Viele Grüße

Heinz



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Andreas S.
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Re: Frage an MFT Besitzer / CS70 oder Erika?

Beitrag von Andreas S. »

[In Antwort auf #47584]
Hallo Björn,

nach ähnlichem "Entscheidungsnotstand", der hier auch noch irgendwo dokumentiert ist, habe ich mich nach reiflicher Überlegung für die Erika 85 entschieden. Das Modell vor dem aktuellen - erkennbar an der Drehzahlregelung, die noch an der Maschine ist (im Ggs. zu vorne).

Trotz Affinität zu Festool habe ich mich gegen das CMS-Modul entschieden. Erschien mir aufgrund der Filigranität zu klöterig.

Hammer war und ist ebenfalls eine Option - nur will ich zunächst sehen, wie sich das Ganze entwickelt und abwarten, bis ich einen größeren Raum verfügbar habe.

Insofern kann ich Deine Situation sehr gut nachvollziehen.

Nachgerüstet habe ich zwischenzeitlich den Schiebetisch. Der läuft super.

Die Genauigkeit der Maschine entspricht noch nicht ganz meinen Vorstellungen. Die liegt zwar unter 1 mm auf 1 m - ich bin aber der Auffassung, das müsste bei einer Maschine der (Preis-)Klasse korrigierbar sein. Mir fehlt's aktuell noch an der Zeit, mich dranzumachen. Steht aber auf dem Programm.

Da ich (momentan) auch vorwiegend mit Plattenmaterial arbeite, mache ich lange Schnitte momentan mit TS75 auf Führungsschiene bzw. mit Sägebrett à la Guido. Hervorragende Ergebnisse.
Kleiner Längen, Wiederholungen oder die Balken (bis zu 135 x 85) für das begonnene Baumhaus habe ich alle auf der Erika gemacht. Leistungsmäßig keine Beanstandungen, Schnittqualität (Wiederhol-)Genauigkeit in diesem Falle völlig ausreichend.

Ein Viertelmilimeter ist schon verdammt wenig. Als ursprünglicher Metaller würde ich das eher dort als im Holzbereich anstreben.

Der Frästisch von Guido steht auch auf dem Programm - aktuell warte ich nur auf einen neuen Termin für das nächste "Wellness-"Wochenende in der Eifel ;-)

Ich würde die Kombi Erika / TS75 jederzeit wieder entscheiden. Und kommt Zeit, Raum und Geld besteht immer noch die Möglichkeit einer Hammer-Lösung.

Viel Erfolg und den Mut zur "richtigen" Entscheidung wünscht

Andreas



Björn
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Re: Frage an MFT Besitzer / CS70 oder Erika?

Beitrag von Björn »


Hallo Andreas,

ich habe mir zu dem Thema inzwischen auch schon zahlreiche Forumsbeiträge durchgelesen. Zumindest fällt mir danach die Entscheidung zwischen stationärer und halb-stationärer Lösung leicher. Es wird definitiv erstmal keine Hammer/Felder sondern es soll etwas mobiles bleiben. Also Erika 85EC oder Previsio CS70.

Ich zähle mich normalerweise auch eher zu den "Festool-Gläubigen" (meine Werkstatt umfaßt CTL22, TS55, MFT, Rotex, RTS400, PS300, OF1010). Allerdings hat das auch Grenzen - die Lamellofräse ist eine Mafell/Kress. Einiges andere auch von Bosch, Metabo, Makita - die üblichen "Verdächtigen" halt.

Aber die Entscheidung zwischen CS70 und Erika85EC fällt mir wirklich schwer. Das wichtigste Kriterium wäre für mich die Genauigkeit. Auf die Schnitthöhe und das Leistungsplus der Erika bin ich nicht wirklich angewiesen. Es gibt einige Dinge die mir aber an der Erika besser gefallen (Tischverbreiterung/Frästisch!!, Queranschlag, MFA, Zugweg) und einige Dinge die für die CS70 sprechen (der gut laufende Schiebetisch, der Parallelanschlag, die Zwingenführungen auf der Sägefläche / Schiebetisch, Bedienung).

Was mir bei der Erika halt noch unklar ist: Wie genau konntet Ihr den Schiebeschlitten justieren? Und wie kann ich das Ding mit meinem Festool Absaugmobil absaugen? Die Schlauchanschlüsse sind ja andere. Außerdem hat die Erika mehr "Dampf" - mit 2500 Watt übertrifft sie die den max. Anschlußwert meines CTL22 (max. 2400 Watt). Hat schon mal jemand ausprobiert ob das dennoch hinhaut?

Schöne Grüße
Björn



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Andreas S.
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Re: CS70 oder Erika?

Beitrag von Andreas S. »


Hallo Björn,

Deine Argumente für die Erica kann ich gut nachvollziehen - ging mir genauso. Obwohl im Sinne von Kompatibilität zu anderen CMS-Modulen einiges für Festool gesprochen hätte.

Ausschlaggebend für die Erica waren: Stabilität des Gesamtsystems, Genauigkeit (ist wie gesagt noch in der "Mache") - wobei sicher Abstriche gegenüber Stationärmaschinen zu machen sind, Multifunktionsanschlag, Erweiterbarkeit (auch mit Option, die OF2200 in den Frästisch zu integrieren), Leistung, Wiederverkaufbarkeit/Werterhalt (bei Umrüsten auf ...).

Der Schiebeschlitten ist für meine Anwendungen gut und läuft super. Bedienung, Einstellmöglichkeiten etc. einfach klasse. Zwingenführung auf dem Sägetisch habe ich bisher nicht benötigt - sehe ich auch nicht das Problem.

Zu Deinen Fragen:
>Wie genau konntet Ihr den Schiebeschlitten justieren?
Siehe oben - Montage etc. Klasse. Erstjustierung gut - Feinjustierung steht noch an.

> Und wie kann ich das Ding mit meinem Festool Absaugmobil absaugen?
Ich habe einen BOSCH-Sauger dran. Ging mit einem entsprechenden Adapter problemlos. Über Y-Stück (Di= 36mm) sauge ich die Abdeckung oben und die Führung unten ab. Geht gut.

Wenn's Dich mal in den Norden verschlägt, komm längsseits zu Probieren.
Sieh' ansonsten mal, ob Du in Deiner Nähe (woimmer das ist) beide Maschinen "live" testen kannst.

Gruß aus HH

Andreas



Robert Hickman
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Re: Bilder vom Parallelanschlag Erika 85

Beitrag von Robert Hickman »

[In Antwort auf #47597]
Hallo Björn,

Heinz hat es schon gesagt: die unterschiedlichen Skalen an meiner Erika auf dem Bild in Heinz' Beitrag stammen lediglich von den Aufnahmeschienen für die Tischverbreiterung. Zwei Dinge will ich noch ergänzen. Der von Heinz gezeigte Parallelanschlag kann noch um das lange Anschlaglineal erweitert werden. Dann läuft der Anschlag über die gesamte Tischlänge und könnte hinten sogar noch zusätzlich festgeklemmt werden, wenn es sein muss. Die Tischverbreiterung eignet sich zur Aufnahme einer Oberfräse. Ich habe mir dazu einen Fräsanschlag gebaut, den Du unten im Bild mit LO65E sehen kannst:



Die Qualität des Sägetisches ist übrigens erstklassig. Es ist ein extrem stabiles Wabenprofil, auf dem man locker mit zwei Mann herumhüpfen kann, ohne dass es sich verformt. Das hat man am Messestand von Mafell auf der Messe 'Dach und Holz' dieses Jahr vorgeführt. Übrigens nicht ohne amüsierten den Hinweis, das gleiche doch mal bei den Wendlingern zu versuchen....

Viele Grüße

Robert



Björn
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Registriert: Di 21. Apr 2015, 15:02
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Re: CS70 oder Erika?

Beitrag von Björn »


Hallo,

erstmal möchte ich mich bei allen für die rege Diskussion und auch die Mails bedanken. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es eine Erika 85EC mit Schiebeschlitten und Frästischerweiterung wird. Nachträglich wird dann noch der Parallelanschlag mit Feineinstellung dazukommen.

Es sind letztendlich viele "kleine" Dinge gewesen, die zur Entscheidung für die Erika geführt haben. Das war zum Einen der Aktionspreis den es zur Zeit gibt. Außerdem spricht einfach die größere Leistung (Schnitthöhe, Zuglänge, Schiebetischlänge) für die Erika. Auch der MFA und der vernünftige Queranschlag. Festool sah sich hier außerstande, die CS70 gegen Aufpreis mit dem langen Schiebetisch zu liefern. Schade... Außerdem finde ich die Tischverbreiterung mit der Möglichkeit eine Oberfräse einzubauen (und so auch die Führungsmöglichkeiten der Erika zu nutzen) erstaunlich. Das war's letztendlich..

Die Erika ist außerdem Holzstaubgeprüft - das ist die CS70 nicht. Ich denke da sollte man das Engagement von Mafell entspr. würdigen. *eg*

Schön wäre es, wenn es eine Kombination beider Maschienen gäbe (die Festool gefällt mir von Äußeren und von der Bedienung her einfach besser - z.B. der Sägeblattwechsel !!!) - aber eierlegende Wollmilchsäue gibt's nun mal nicht. Und außerdem ist es eine TKS - und sowas muß nicht umbedingt hübsch sein. ;-)

Bis dann
Björn


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