Leimholzherstellung (halbhändisch)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Helle

Re: so- das war es denn wohl.

Beitrag von Helle »

[In Antwort auf #132377]
Hallo Friedrich,

das tut mir leid für dich - ich kann dich verstehen - bei mir geht seit Dezember das WOODWORKING nicht mehr unter Windows. So bin ich gezwungen auf Linux extra mich ein zu logen, um mich mit euch aus zu tauschen.

Ich wollte nach 7 Jahren schon das Ganze hin werfen, doch dann kam das Treffen in Darmstadt und ich habe so viel tolle Einzel- und Gruppengespräche geführt, so das ich für mich entschieden habe, hier kann ich nicht weg, ich gehöre hier her - ich bleibe bei euch und mache weiter.

Wenn ich nur an das überaus herzliche Drücken von Klaus Kretschmar als Willkommensgruß denke, das mehr als freundliche Hallo und feste Handschütteln des Nordlichtes Pedder (der mir später einfach seinen Gewinn 8er DuoDübler Fräser in die Hand drückte, zusätzlich zu seinem "Tom Fidgen - Made by Hand" Buch - mit einem Augenzwinkern und der Bedingung, das ich ihm was drechseln muß ;-)), Gero der sich wie ein kleines Kind über uns alle freute, Roland Heilmann im Austausch über den DuoDübler und dem ultimativen Angebot, wenn mir je mal was spanisch kommt, soll ich mich ja melden - und last not least -- Jockel, der mir tatsächlich in einer guten Stunde die Grundregeln des Drechseln beigebracht hat --- so weiß ich, ich bin hier, und genau hier, richtig ... und ich wäre heute nicht da, wo ich jetzt bin, ohne dich und deine Schärfanleitungen und Hilfen.

Ich gehe immer mehr den Weg zur richtigen "Handarbeit" - uns das ist eine schöne und befriedigende Erfahrung. Meine Hobeleisen und Stecheisen sind richtig scharf - ich weiß gar nicht, wie ich vorher arbeiten konnte. Auch hätte ich mir wohl nie einen Handhobel für 200€ gekauft - und ein Ende ist nicht absehbar ...

Ich benutze übrigens PHOTOBUCKET, dort kann man alle Bilder auf einen Rutsch hochladen und es läuft dort alles sehr stabil. Es gibt dort Möglichkeiten per Passwort Ordner an zu legen, zwecks direkten Austausch von Daten mit anderen (da gehen auch Filme und PDF's - so richtige große Sachen, welche nicht über Mail gehen).

Wir waren halt alle von Heinz Server zu sehr verwöhnt, das ist wie "Essen bei Muttern" ... ;-)

In diesem Sinne, Kopf hoch und voller Trotz - jetzt erst recht - man lernt nie aus - zeig's uns ...

Viele, viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle



Steffen Schulze
Beiträge: 9
Registriert: Mo 6. Aug 2012, 08:59

Re: Leimholzherstellung (halbhändisch)

Beitrag von Steffen Schulze »


Hallo Friedrich,

ich habe gestern deine Bilder noch gesehen und ärgere mich gerade, dass ich mir die Sache nicht ausgedruckt habe.
Du hattest alles so schön zusammengefasst, sodass ich mich vielleicht auch mal an so eine Leimholzplatte trauen würde. Ich hoffe mal das die Bilder wieder auftauchen.

Ist vielleicht dein Downloadlimit bei web.de überschritten, dass könnte nämlich sein wenn zuviele den Beitrag gelesen haben.

Gruß
Steffen



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: so- das war es denn wohl.

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #132377]
Hallo Friedrich,

was war das denn für eine Ablage? Ich habge gesehen daß ein HTTP Errorcode 401 zurückkommt. "Unauthorized". Sieht aus als hätte der Link einen Zugangsschlüssel enthalten der jetzt abgelaufen ist. Mußt Du um an dein Webdrive bei web.de zu kommen ein Paßwort eingeben? Vermutlich schon.

Was da in der URL hinter "token=" steht ist wohl der Schlüssel der nun nicht mehr gültig ist. Ich befürchte Du hast da eine Ablage erwischt die für den persönlichen Zugriff gedacht war.

Viele Grüße,
Gerhard



Michael Hild

Re: Leimholzherstellung (halbhändisch)

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #132369]
Hallo Friedrich,

zum Glück konnte ich Deinen Beitrag gestern noch mit Bildern bewundern.

Vorschlag von mir, schick mit die Bilder des Beitrages per Mail, ich lade sie bei mir hoch und stell Deinen Beitrag dann nochmal mit Bildern neu ein.

LIegt an Dir. Mußt Dich nur melden.
Weil so wäre die Arbeit ja völlig für die Katz.

Grüße

Micha


Rolf Richard
Beiträge: 3390
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Re: so- das war es denn wohl.

Beitrag von Rolf Richard »


So etwas Ähnliches hatte ich früher mal bei Arcor. Die Bilder, die dort lagen und auf die ich verlinkt hatte, "verschwanden" auch immer wieder nach einiger Zeit. Der Grund lag darin das der von Arcor zurückgegebene Link auf einen Stack verwies, dessen Inhalt nach einiger Zeit überschrieben wurde.

Man musste stets den Link, den Arcor für das Bild vergab, modifizieren, damit es auf Dauer erhalten blieb.

Gruss

Rolf


Tobias Werner
Beiträge: 177
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Re: so- das war es denn wohl.

Beitrag von Tobias Werner »


Hallo zusammen,

kurz zu Arcor. Wenn man diesen Teil des Codes entfernt, bleiben die Bilder wirklich zuverlässig bestehen - vorausgesetzt man löscht sie nicht aus dem Online-Fotoalbum. Ich habe eben in einen Forenbeitrag von 2007 von mir geschaut, dort sind alle Bilder noch vorhanden. Und das soll schon was heißen in der schnelllebigen Zeit der Serverkapazitäten und ständigen Umstellungen auf neuere Software, etc.

so kommt der Link von Arcor:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/400_6236643862343962.jpg

Wenn man die 400_ (teilweise auch 120_, 200_, eigentlich vollkommen egal) aus der Kennung des Bildes entfernt, bleiben die Bilder zumindest bei mir dauerhaft und zuverlässig verlinkt. Evtl. ist das auch das Problem bei den Bildern von web.de gewesen, wie Rolf schon sagte.

Der "richtige" Link für das Bild:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/30/7813030/6236643862343962.jpg

Ich fände es schade, wenn die Beiträge in Zukunft unbebildert erscheinen oder gar nicht. Deswegen stelle ich mich auch zur Verfügung, Bilder in geschriebenen Texte einzubinden und hier zu posten, sofern alles per Mail zu mir kommt.

Viele Grüße
Tobi



Tobias Werner
Beiträge: 177
Registriert: So 24. Feb 2019, 18:13
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Re: so- das war es denn wohl.

Beitrag von Tobias Werner »


und ich habe bisher in 5 Jahren Mitgliedschaft bei Arcor mit 2 Accounts noch nicht eine einzige Werbemail von denen bekommen. Wollte ich nur mal noch so am Rande erwähnen....

Gruß



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Danke-

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #132386]
Hallo Michael,m

ja, es wär schade drum. Ich werd Dir die Bilde mailen. Wenn Du den Beitrag damit reparieren kannst, wäre ich Dir dankbar.

Friedrich


Michael Hild

Hier Friedrichs Beitrag wieder mit Bildern

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #132369]
Hier nochmal Friedrichs Beitrag, nun wieder mit Bildern.
Vielleicht kann ja ein Moderator, meinen Text in Friedrichs ersten Beitrag kopieren, dann passt ja alles wieder



Dies ist mein erster Anlauf, ohne die Hilfe von Heinz Roesch einen Beitrag mit Bildern einzustellen. Ich habe web.de als hoster (heißt das so?) benutzt. Heinz, Du hast mir gefehlt..

Der Beitrag lag wegen der bekannten Probleme ein paar Monate bei mir rum. Er soll zeigen wie ich (mit meiner Ausrüstung, meinen Gewohnheiten und Anforderungen) Leimholz herstelle. Es gibt sicher auch stark abweichende Methoden, die vielleicht sogar besser sind, da kommen sicher Hinweise und das ist gut so. Ich setze den Bericht einfach mal hier ins Handwerkzeugforum, obwohl ich auch mit Maschinen arbeite.

Anlass für diesen Bericht war die Diskussion über den Leimauftrag bei den Lamellen von Leimholz. Daraus habe ich schon gelernt: Die Lamellen wurden im Paket beleimt und es wurde Leim mit sehr langer Offenzeit eingesetzt.

Ziel: Meine Tochter hat zwei kleine Möbelteile bestellt, aus Buchenholz. Dafür brauchte ich zwei Leimholzplatten von ungefähr 370 x 740 mmm Größe, knapp 15 mm dick. Es soll nicht etwa ein attraktives Bild der Holzmaserung gezeigt werden, sondern die Platten sollen verzugsarm sein.
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Friedrichs Leimholz
Bild 1: Als Ausgangsmaterial stand eine Bohle gedämpfte Rotbuche zur Verfügung, etwa 55 mm dick. Diese Bohle (unbesäumt) wurde als Erstes in der Mitte aufgetrennt, mit der Handkreissäge am Riss (Bleistiftstrich, s. Hinweis). Es ist wichtig, dass man nicht allzu schräg zur Mittelachse des Stammes sägt, sonst zeigt das Leimholz hinterher ein fischgrätenartiges Maserungsbild.
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Friedrichs Leimholz
Bild 2:Von dieser halbierten Bohle wurde dann ein Stück entsprechend der Leimholzlänge abgesägt und die seitliche Schnittfläche abgerichtet mit der Raubank, und zwar ungefähr rechtwinklig zur hohlen Seite der Bohle (weil diese Seite dann beim Aufschneiden auf den Kreissägentisch gelegt wird).
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Friedrichs Leimholz
Bild 3:Der so vorbereitete Rohling bekommt einen schrägen Bleistiftstrich, um die Lamellen nach dem Aufsägen (auf der Kreissäge) wieder in gleicher Reihenfolge sortieren zu können, Die Lamellen werden etwa 16 mm dick gesägt, sie sind (entsprechend der Bohlendicke) knapp 55 mm breit..
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Das Holz ist gedämpft und lange akklimatisiert, deshalb sind die Bohlen nach dem Sägen so schön gerade. Selbstverständlich ist das nicht.
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Friedrichs Leimholz
Bild 4:Jetzt werden die Lamellen so angeordnet, dass sich ihr zu erwartender Verzug möglichst ausgleicht. Dazu folgende Überlegung: Zwei in der Bohle nebeneinander liegende Lamellen haben ähnliche Jahresringe und deshalb ähnliches Verzugsverhalten. Ordnet man jeweils ein solches Päärchen im Leimholz so an, dass eine um 90° nach links, die andere um 80° nach rechts gedreht ist, dann gleicht sich ihr Verzug in gewissem Umfang aus (Skizze). Die Lamellen werden in ihrer vorgesehenen Anordnung numeriert (ich nehme nur 8 Lamellen, a und b sind für das nächste Brett bestimmt).
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Friedrichs Leimholz
Bild 5: Die Unterseite der Lamellen ist die, mit der sie beim Verleimen auf der Vorrichtung (den Rohren) aufliegen werden. Sie wird jetzt mit der Raubank abgerichtet. Dabei darf die Fläche etwas durchgebogen sein (wie das bei einem so elastischen Stück kaum zu vermeiden ist), aber sie soll möglichst wenig windschief (in sich verdreht) sein. Dershalb wird das beim Abrichten kontrolliert. Ich mache das nicht mit "winding sticks", sondern mit meiner justierbaren Spezialwasserwaage, auf die ich ein bißchen stolz bin ;-) Die funktioniert so gut, es ist eine Freude.
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Friedrichs Leimholz
Bild 6: Anschließend wird eine Seitenfläche rechtwinklig zur Grundfläche abgerichtet, Kontrolle mit einem kleinen Haarwinkel und einem Lineal, denn diese Seitenfläche (zukünftige Leimfläche) soll unverdreht und auch sehr genau gerade sein. Die jetzt vorhandene Referenzkante an den Lamellen wird mit einem Punkt in der Ecke bezeichent.
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Das Abrichten beider Flächen habe ich erstmal mit der Bailey #8 gemacht, dann mit endgültiger Genauigkeit mit der Veritas- Flachwinkel- Raubank (hier beim Abrichten der Seitenfläche gezeigt). Aber man soll sich nicht täuschen: Die elastischen Lamellen lassen sich kaum deformationsfrei unter den Hobel bringen; schon die Auflage der (nur gesägten) Unterseite auf der Hobelbank verursacht natürlich Verformungen. Die verbleibenden Abweichungen müssen beim Verleimen durch elastische Verformung weggedrückt werden, und das geht auch.
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Friedrichs Leimholz
Bild 7: Jetzt wird die zweite Seitenfläche auf der Kreissäge gesägt. Gehobelte Unterseite auf dem Tisch, gehobelte Seitenfläche am Längsanschlag. Eine hölzerne Feder drückt die Lamelle hinten an den Anschlag. Feinschnittblatt.
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Die gesägte Seitenfläche ist schon ordentlich sauber und rechtwinklig. Um sie mit gutem Gewissen als Leimfläche nehmen zu können, wird sie aber noch mit einem Hobel nachgearbeitet. Ich hatte ja überlegt, mir für diesen Zweck einen Eckenhobel zuzulegen, aber im Forum nur begrenzte Ermunterung dazu erhalten... also habe ich es erstmal mit einem "normalen" Hobel versucht. Der Flachwinkel- Einhandhobel ist deutlich zu leicht, der neigt dazu, an der rauen Oberfläche hängenzubleiben. Ich habe dann den Flachwinkel- Putzhobel mit besonders sorgfältig exakt parallel gestelltem Eisen benutzt. Der ist so niedrig dass er auch nicht zum Kippeln neigt auf einer 16mm- Kante. Zwei Hobelstriche und die Fläche ist perfekt.
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Friedrichs Leimholz
Bild 8: Jetzt nur noch leimen. Ich habe 5 "Pony"- Rohrspannbacken. Davon sind zwei in der Höhe so nachgefeilt, dass sie, auf eine plane Fläche gespannt, mit ihren Rohren eine ausreichend ebene Bezugsfläche bilden. Die Lamellen werden probegelegt, ausgerichtet und mit einem Strich versehen der nachher beim schnellen Ausrichten hilft (vor allemfalls die Lamellen nicht gleichmäßig lang sind; hier könnte man drauf verzichten). Der Leim ist Bindan 30 (lange Offenzeit) der schont die Nerven ungemein. Dann werden die Lamellen im Paket dick, wirklich dick eingepinselt. Ich hebe das hervor, denn es wird ja nur einseitig aufgetragen.
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Friedrichs Leimholz
Bild 9: Das Auflegen und Pressen der beleimten Lamellen (mit drei Spannelementen von oben) ist eine beruhigende Sache, wenn der Leim nur langsam abbindet.
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Nach wenigen Stunden kann dann die Leimholzplatte von den Zwingen befreit werden. Vorsicht, nicht eine Seite vollständig lösen wenn die andere noch fest gespannt ist, sondern alle Zwingen zuerst etwas lösen und dann ganz. Andernfalls kann die Platte reissen.
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Friedrichs Leimholz
Bild 10: Jetzt wird gehobelt. Zuerst mit einem 4 1/2 mit einem Eisen mit stark gekrümmter Schneide, dann mit der Raubank #8 (Bild) und zuletzt mit der Flachwinkelraubank (die ein putzhobelähnliches Ergebnis erzeugen kann, aber ich lasse ggf. minimale Unsauberkeiten und Einrisse stehen, die werden später nach Verarbeitung der Platte mit dem Putzhobel entfernt). Ergebnis ist eine Leimholzplatte, die im Fertigzustand (beidseitig vollständig plangehobeltund überall gleichmäßig dick mit einer Toleranz von wenigen Zehntel mm) bei ursprünglich 16mm Lamellendicke noch etwa 14mmm dick ist.




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