Knöpfel (Bronze) *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Batman
Beiträge: 100
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Knöpfel (Bronze) *MIT BILD*

Beitrag von Batman »

[In Antwort auf #129497]
Hallo,
danke fürs Schulterklopfen, zu Hause bei meinen 3 Mädels sorge
ich mit den Machungen nur für verwirrte blicke.

@Martin Sprandel: Glückwunsche, sehr schöner Hobel (neidisch
bin). Zu deiner Frage, wie die Form entstand;

Griff mit Kopf verschraubt und mittel Dreibackenfutter und
Spitzen an der Drehmaschine eingespannt. Ein passenden
Drehmeißel (Schneidradius Spitz und hohem Spanwinkel) aus
10mm HSS zugeschliffen. Zunächst Griff Radius (bis forgestellter
Bogen entstand) ausgedreht dann die Kegelform vom Kopf. Der
Radius war natürlich sehr unsauber ausgedreht und musste mit
verschiedenem Schleifpapier bis zur endgültigem Form
nachgebessert werden. Endstücke abgesägt, feinschliff
und Politur.

@Marc Z + Ralf Borneis: mit Vitrinenwerkzeuge hantiere ich
ähnlich wie mit edlem Besteck od. Geschirr, das Leben zu kurz ist,
also zu jedem Anlass ;-)

@Michael Formanek und Alle (bitte lasst mich nicht dumm
sterben): bei dem Holz kann es sich unmöglich um Ramin
handeln, Ramin hat nur eine Brinellhärte von 25, vergleichsweise
hat Linde:16 (spez.gew: 0,32-0,59g/cm³) ‚ Eiche:34 (spez.gew:
0,69-1,0/cm³), Bangkirai:63 (spez.gew: 0,7-0,9), Pockholz:88
(spez.gew: 1,1-1,4)

Das unbekannte als Knöpfel-Griff verwendete Holz (ein weiteres
Bild angehängt) ist enorm Hart (kurzspanend), da mich Edel
und besonders Harthölzer als Griffmaterial faszinieren hatte ich schon
so einiges verarbeitet. Das härteste (und mit einer der schönsten)
was ich bisher hatte war (laut Händler ca.1300 Jahre alter)
Wüsteneisenmaserholz aus Arizona. Auf meiner Scala würde ich
die Härte des gesuchten Holzsorte zwischen Bangkirai und
Pockholz schieben. Habe mal um das spez. Gewicht des Holzes
festzustellen ein exakt 10x10x10mm Stück ausgefräst und
abgewogen, es hat genau 1,11 Gramm. Habs sicherheitshalber
mal ins Wasser geworfen…ja es geht unter (LOL).

Grüße Esat



Gerd Fritsche
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Klüpfel (Bronze)

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #129497]
Hallo Batman,
ein wunderschöner Klüpfel. Ein Tipp zu den stumpfen Schleifbändern. ich habe mir bei einer Gummifabrik ein Stück unvulkanisietes Naturgummi besorgt, ca 60 mm stark und so gross wie ein A4 Papier. Diesen Gummi halte ich an das verschmutzte laufende Schleifband, dadurch wird der Gummi heiss und klebrig und nimmt alle Verschmutzungen auf. Das Schleifband ist dann fast wie ein neies Band und lässt sich noch lage verwenden.
Gruss Gerd.



Martin Sprandel
Beiträge: 276
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Klüpfel (Bronze)

Beitrag von Martin Sprandel »


Ach Estat,

ich nehme mal an, dass das nicht dein letztes Werk war. Dokumentier doch mal die Schritte und poste Sie hier. Ich denke, obwohl das hier ein WOODworking Forum ist, würden sich viele für die tolle Arbeit und die Schritte interessieren.

Schönen Gruß

Martin :o)


Pedder
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Handwerkzeuge

Beitrag von Pedder »


Hallo Martin,
Hallo Joachim,

das hier ist ein Forum für feine Handwerkzeuge zur Holzbearbeitung. Und auch wenn die HErstellung solcher Werkzeuge nicht ausdrücklich Topic ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand etwas gegen detailierte Anleitungen zur Herstellung hat.

Liebe Grüße
Pedder


justus

Re: Holzart

Beitrag von justus »


guude,

das holz halte ich für eins der vielen "Rothölzer" wie z.b. eins der mahagonis, möglicherweise hochdichtes dark meranti. ramin mit sicherheit nicht.
wie hat das holz beim zerspanen gerochen?

gut holz! justus.


ChristianT

Re: Holzart

Beitrag von ChristianT »


Könnte auch Sandelholz sein, schwimmt auch nicht, duftet aber.


Thomas Hansen
Beiträge: 105
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

für mich definitiv interessant...

Beitrag von Thomas Hansen »

[In Antwort auf #129519]
Hallo zusammen,

ich kann mich Pedder nur anschließen. Mich würde brennend interessieren, wie deine "Kunstwerke" entstehen, besonders, solltest du mangels passendem Werkzeug oder fehlenden Maschinen, wie sie bei der Metallbearbeitung eigentlich genutzt werden, improvisieren.

Ich würde mich über Details zum Herstellungsprozess sehr freuen.

Gruß
Thomas



Batman
Beiträge: 100
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Handwerkzeuge *MIT BILD*

Beitrag von Batman »

[In Antwort auf #129519]
Hallo,
beim nächsten Projekt (vielleicht ein etwas
leichterer Knüpfel), werde ich die einzelnen
Schritte bebildert Dokumentieren. Ist alles kein
großes Ding, denke die meisten von euch würden
das genauso hinkriegen. Ich tue mich zum
Einsatz von Maschinenwerkzeuge hier ein wenig
schwer (zurückhaltend), möchte den traditionell
arbeitenden Forumaner bewusst nicht auf den
Schlips treten, und auch nicht gegen regeln
verstosen. Improvisiert wird eigentlich immer,
gerade bei ausgefallenen formen, da teilweise nur
konventionelle Maschienchen zum Einsatz
kommen (also keime programmierbaren CNC
Geräte zur Verfügung stehen). Wenn einige
wüssten mit welchen Mitteln ich mir manchmal
behelfe, die nicht zum nachahmen geeignet aber
sehr effektiven sind, würde man das nicht für
möglich halten.

@Gerd Fritsche: danke für deine (mail) Tipp
bezüglich Schleifband-Reinigung.

@Joahim Thiel: deine Knüpfel gefallen mir.
Gegen anlaufen hab ich auch kein mittel. Das
Mittel zum altern von Metall (je nach Metall
-Sorte) nennt sich Brünierpaste (schau mal im
Netz), je nach Einwirkzeit wird’s alt bis schwarz.

Eine gut Polierte oder satiniert Oberfläche zu
bekommen ist keine Zauberei, den meisten fehlt
die Geduld zur peniblen Vorarbeit, das wichtigste
bei einer gelungene Oberfläche ist der feinschliff.
Die Grundregel beim schleifen lautet: jeder
feiner werdende (wechsel der Korngröße) schritt,
muss die Kratzer der Vorstufe beseitigen und das
biss mindesten 1500er Korngröße, wenn
geschludert wird bringt die Politur (was die
wenigste Zeit in Anspruch nimmt) alles zum
Vorschein. Diese Regel, gilt genauso beim
Schärfen mit Wasserschleifsteine sowie bei
Lackierarbeiten jeglicher Art, der Klarlack
wirkt dann hinterher wie eine Lupe der die
unebenen Oberflächen hervorhebt.

PS: Holzart: eher Geruchlos (beim zerspanen
schleifen) aber reizend, musste gleich ne
Schutzmaske aufsetzen.

Topic: Bildchen vom Schleifbock (3KW Antrieb).

Gruß Esat



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