Der ultimative Hobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
ronald.maly@freenet.de

Re: Der ultimative Hobel

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »

[In Antwort auf #101428]
Hallo
hallo zusammen,

vielen Dank für den Beitrag.
Glückwunsch zum Hobel. Der würde glaube ich jedem gut stehen, was:-) Tja aber die Anschaffung ist doch ein Häufchen. Tendenziell aber wohl doch gerechtfertigt wie ich aus den Beiträgen so entnehme. Einige Fragen zur Anwendung;
zwar ist der Winkel schön flach, aber reißt die Schneide denn nicht trotz allem etwas ein? Da ja kein Spanbrecher vorhanden ist. Oder spielt hier die Spandicke eine Rolle?
Wie groß ist denn der Abstand - oder darf er min./ max. – zwischen den Wangen der Spantasche und dem Hobeleisen sein? Wie zuverlässig klemmt eigentlich so eine Messingklappe das Hobelmesser?
Ich hatte vor einiger Zeit einem Schreiner beim Verputzen einer Schubladenzinkung zugesehen. Da es bei der Reparatur nur eine Seite betraf, hatte er es mit der Hand versucht. Er hatte zwar auch einen Hobel mit flachem Anstellwinkel, aber er schien nicht so zufrieden mit dem Ergebnis, trotz der Beispannung eines Kantholzes. Letztendlich hat er alle Seiten mit einem Bandschleifer verschliffen. Sicher muß man es beherrschen, und auch eine Top scharfe Schneide haben. Ihr habt da sicher Erfahrung in der Nacharbeit von Zinkungen oder anderen Projekten mit Hirnholzbearbeitung.

Freundliche Grüße aus Franken
Ronald


Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Der ultimative Hobel

Beitrag von Juergen Fuchs »


Hallo Roland,

Du kannst die Maulweite einstellen. Bei duennem Span und extrem engem Maul kann praktisch nichts ausreissen. Durch den flachen Winkel und mangels Spanbrecher schneidet der Hobel durch Hirnholz wie durch Butter. Es brechen noch nicht einmal Spaene am Rand der Hirnkante weg. Wichtig ist, dass das Eisen wirklich scharf ist. Das schoene an dem Lie Nielsen ist u.A. auch das Eisen. Es haelt die Schaerfe sehr lange.

Problematischer kann es bei groessserem Spanabtrag werden. Da ich dann das Maul weiten muss, um die staerkerren Spaene durchzulassen erhoeht sich die Ausrissgefahr. U.U. ist man bei groesserem Materialabtrag mit einem Doppelhobel mit Spanbrecher bei problematischen Hoelzern besser ausgeruestet.

Die Frage bzgl. der Wangen der Spantasche verstehe ich leider nicht.

Die Klemmung der Messingklappe ist mehr als ausreichend. In der Tat reicht es, die Schraube nur leicht anzuziehen, so dass die Spanstaerke noch "on the fly" beinflusst werden kann. Ich vermute, dass durch den geringen Spanwinkel nur relativ geringe Kraefte auf das Eisen einwirken.

Fazit: Der Preis ist astronomisch, die Leistung des Hobels kann ich aber mit keinem miner klassischen Ulmia Hobel vergleichen.

Viele Gruesse

Juergen

Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Der ultimative Hobel

Beitrag von Juergen Fuchs »

Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: LN 62, ductile:

Beitrag von Juergen Fuchs »

[In Antwort auf #101488]
Korrektur, das Eisen ist 4,7 mm stark.

Friedrich Kollenrott
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Re: Der ultimative Hobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #101513]
Hallo Ronald,

wie Jürgen schon geschrieben hat, ist bei Flachwinkelhobeln dieses Typs ein wesentlicher Vorteil die Möglichkeit, das Maul extrem eng einzustellen. Das könnten andere Eisenhobel zwar im Prinzip auch, aber da ist es so fummelig, man lässt es dann doch. Zweiter Vorteil: Das Eisen liegt bis direkt an der Schneide auf dem Bett auf. Dadurch kommt es nie, wirklich nie zu einem "Rattern" durch Einhaken des Eisens in sehr hartem Holz. Und drittens kann man die ganze Sache noch weiter treiben durch einen sehr großen Keinwinkel am Eisen, z. B. 40° bei 12° Bettungswinkel.

Resultat: Auf schwierigen Holz und auch beim Abhobeln von vorstehenden Zinken u.Ä. keine Probleme.

Natürlich setzt das alles voraus, dass der Hobel gut geschärft ist.

Wenn ich nochmal auf die Welt komme, rüste ich mich (was Bankhobel angeht) komplett mit Flachwinkel- Hobeln aus. So muss ich mich auf wenige Exemplare beschränken.

Friedrich

Thomas Sauer
Beiträge: 158
Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: Der ultimative Hobel

Beitrag von Thomas Sauer »

[In Antwort auf #101516]
HHallo alle Zusammen,

Lee Valley hat seit ein paar Wochen einen Low angel Jack Plane mit 60 mm Eisen, 3 mm stark, um ca. 190 USD. Das mag sicher eine Alternative, wenn jemand gerne mit 60 mm Eisenbreite arbeitet. Ich bevorzuge den 50mm Jack Plane von Clifton.

Ich habe vor einiger Zeit den Low angel Smoother mit 50 mm Eisen von Veritas gekauft und bin bei der Hirnholzbearbeitung als auch beim Einsatz als Putzhobel sehr zufrieden. Größere Spanstärken sind aus meiner Sicht nicht f. diesen Hobel.
Die Verarbeitung ist toll, siehe auch den bemerkenswerten Bericht von Friedrich Kollenrott über den Einhandhobelvergleich zw. Rekord und Veritas - spetiell was die Laterialverstellung und Eisenfeineinstellung an geht.

Hat jemand Erfahrungen mit den den normalen Bankhobel von Veritas. Auch hier müßte die Einfeineinstellung sehr feinfühlig und präzise sein.

Gruß

Thomas Sauer



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