breitbandschleifeigenbau *LINK*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Nein, Wiki muss wirklich nicht sein ;-) *MIT BILD*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Daniel,



zum Rillenprofil (oben):
Die Rille muss so tief sein, dass unter dem Riemen Luft ist, der darf nur seitlich (an seinen Flanken) die Scheibe berühren

zum Zapfen an der Welle (unten):
Damit trotz der geometrischen Abweichungen einer (z.B. gezogenen) Welle alles sauber läuft, werden Zapfen angedreht. Die Welle bekommt Zentrierbohrungen an beiden Enden und wird dann auf der Drehmaschien zwischen Spitzen genommen. In dieser Aufspannung werden an beiden Enden maßgenaue zylindrische Zapfen gedreht (also mit etwas kleinerem Durchmeser als der Ausgangsdurchmesser der Welle. In Deinem Fall müsste an eine Seite ein kurzer Zapfen für ein Lager, an die andere Seite ein längerer für ein Lager und die Riemenscheibe.

Friedrich



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Walzenschleifer

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #73278]
Hallo Daniel,

auch wenn sich meine Ausführungen unfreundlicher anhören als die von Friedrich, sie sind nicht so gemeint,
aber ganz ehrlich: lass die Finger von solchen Projekten, vor allem, wenn Du Dich als Laie im Bereich Maschinenbau outest. Eine Schleifmaschine als Ersatz für einen Dicktenhobel in Erwägung zu ziehen, vergiss es einfach. Informiere Dich über Schleifmaschinen, kuck welche (aber richtige!! )an,
dann wirst Du schnell auf den Boden der Tatsachen zurück finden. Du wirst dann auch feststellen, dass solche lustigen Holzgestelle nicht in der Lage sind, Kräfte aufzunehmen, ohne sich über alle Maße zu verbiegen. Ich habe eine Schleifmaschine noch nie so vermisst, dass ich eine besorgen wollte. Wohl aber habe ich eine Dickte, ohne die käme ich nicht aus. Auch gößere Flächen bearbeite ich mit Rotex (ohne Zwangsrotation) oder mit einem Handbandschleifer (AEG).

Gruß, Walter

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

"vergiss es" und "finger weg" ist keine kritik

Beitrag von daniel s »


hallo,

ich bin ja wirklich sehr dankbar über ausführungen über physikalische begebenheiten die sich an einer solchen maschine abspielen, und nehme sie alle gerne zur kenntnis und werde sie bei meinem gebrauch einer solche maschine in betracht ziehen.
wenn man bei 11kw auf 93breite 1-4 zehntel mm wegbekommt, dann sagt mir dass nur dass es wirklich breite maschinen gibt.
ich kann ja gerne konkret sagen dass ich die maschine hauptsächlich dafür verwenden möchte zehntelweise sägespuren aus brettern zur sägen die ich an der kreissäge, oder gegebenfalls mal der bandsäge aufgetrennt habe um ein gemeinsames maß zu erreichen um diese dann weiterzuverarbeiten, und keinen halben zentimeter abzutragen.

dieses lustige holzgestell ist erprobt. richtig ausgeführt hilft es beispielsweise einer hand von gitarrenbauern ihr holz auf maß zu schleifen.

daniel



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Uwe.Adler
Beiträge: 1270
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Konstruktive Kritik und ein Vorschlag

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Daniel,

aus Deinen Beiträgen lässt sich eine gewisse Unbedarftheit zu Deinem neuen Projekt entnehmen. Nichts für ungut, aber sammle einfach Erfahrungen, indem Du z.B. ein kleines Modell baust. Ich würde mir bei einem Händler die Maschine in Natura anschauen und erklären lassen, und das Gesehene dann auf ein Modell übertragen und sehen, ob die Funktion das bringt was als Ergebnis benötigt wird. Der gewonnene Erfahrungsschatz ist sehr groß.

Herzlichen Gruß

Uwe

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: breitbandschleifeigenbau

Beitrag von Konrad Holzkopp »

[In Antwort auf #73291]
guude,

solche eigenbaumaschinen funzen manchmal ersteunlich gut.

in diesem fall schwebt Dir offensichtlich der einsatz zum
„abrasive planing“ vor, wie man es von der oberfläche der
Pollmeyer buchen kennt.
schon eine kantenschleifmaschine hat ein leistung von
3 kW, eine feinschliffbreitband mit 600 mm breite 15 kW,
als abrassive planing maschine nicht unter 25 kW.

bei einer schnittgeschwindigkeit von ~ 20 mtr/sec und
entsprechender leistung sollte man sich unbedingt eine
vorstellung der wirksamen kräfte machen,
bei einer kantenschleife liegen die schon im bereich derer eines
mopeds.

den handvorschub sehe ich als problematisch an,
solange das werkstück festgehalten wird und durch einen
zweiten der auszug am ende gewährleistet ist mag es gehen.
aber wehe beide halten nicht fest, dann erhält das werkstück eine
beschleunigung bis zur schnittgeschwindigkeit des schleifpapiers!
deshalb wäre dringend eine rückschlagsicherung a'la dickte
vorzusehen.

ich kenne den einschag einer einfachen leiste von
2000x20x6 mm, der hätte tödlich enden können!

gut holz! J.

Christoph M.
Beiträge: 188
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 10:39

es gibt ein Video

Beitrag von Christoph M. »

[In Antwort auf #73274]
Hallo,

auf youtube gibt es ein Video zu dem Selbstbau.
www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=TekhIAwHB3M#at=50

Das Holz wird gegen die Drehrichtung zugeführt. Angeben ist eine Motorleistung von 0,5 PS mit 1.750 U/min, bei einer Untersetzung um ca. den Faktor 4 sind das etwas mehr als 400 Umdrehungen / min an der Walze im Leerlauf. Bei stärkerem Abtrag dürfte die Drehzahl wohl ziemlich abfallen, daher wird man damit keinen Dickenhobel ersetzen können. Für einen Feinschliff könnte das geeignet sein, aber dafür kann man auch einen großen Exzenterschleifer nehmen.

Kritische Anmerkungen zu solchen Selbstbauten gehören gerade in unserem Land dazu, das finde ich auch vollkommen in Ordnung. Wer sich dennoch nicht von seiner Idee abbringen lässt, der soll sich so eine Maschine bauen.

Grüße
Christoph



Harald Lane
Beiträge: 16
Registriert: Do 13. Dez 2012, 13:35
Kontaktdaten:

Re: es gibt ein Video *MIT BILD*

Beitrag von Harald Lane »


Hallo Daniel!

Ich habe mir vor ein paar Jahren so eine Maschine gebaut, die Walzenbreite war ca 55cm. Geschliffen habe ich meistens mit Körnung 60 oder 80, wobei man achten muss, dass manche Hölzer das Papier schnell zusetzen. Angetrieben wurde die Maschine durch einen Ersatzmotor einer Mischmaschine, ca 0,55kW Leistung, also nicht die Welt.
Aber, die Abnahme kannst nur so im Bereich von 0,1mm brauchbar einstellen, alles andere bringt auf das Werkstück soviel Druck, das man Angst um seine Finger haben muss. Ebenfalls ist eine gute Absaugung wichtig, Ich habe die Maschine stillgelegt, Ich bin mit dem Handholbel schneller, und der Lärm fällt auch weg. Einige Teile dieser Maschine wie z.B. die Welle habe ich noch herumliegen, für den Fall dass ich es nochmal probieren möchte.

Robert Hut

"Finger weg!" ist ein Rat, keine Kritik.

Beitrag von Robert Hut »

[In Antwort auf #73295]
Hallo!

Eine ganz einfache Rechnung: die von Dir verlinkte Konstruktion bietet eine Arbeitsbreite von ca. 43 cm, ist also etwa halb so breit wie meine Profi-Maschine (die, wie gesagt, eine der kleinsten überhaupt ist). Halbiere die 11 kW meiner Maschine und heraus kommen abgerundet 5 kW für etwa die halbe Breite, um Materialabtrag in nennenswertem Umfang zu erreichen. Diese Relation sollte Dir mein Beispiel verdeutlichen und jemandem mit etwas maschinenbauerischem Verständnis wäre das auch ins Auge gesprungen.
Noch ein Beispiel: die von Dir angestrebte Schleifleistung entspricht der einer Parkettschleifmaschine; die haben eine Schleifbreite von 20 cm und eine Motorleistung von 2,5 kW. Verdopple die Breite und die Leistung und Du bist wieder bei 5 kW für 40 cm Breite.
Ich habe mir das Video angeschaut und da kämpft die Maschine schon ganz ordentlich mit einem 15 cm breiten Werkstück bei sehr dezenter Spanabnahme (geschätzt 1-2 Hundertstel) und sehr dezenter Vorschubgeschwindigkeit. Mehr wird damit auch nicht drin sein und das Gefahrenpotential ist trotzdem nicht ohne. Überleg Dir, ob Dir das den ganzen Aufwand wert ist.

Gruß, Robert

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: es gibt ein Video

Beitrag von daniel s »


schön zu sehen dass die maschine bei dir lief, und auch schon zu hören dass du zum handhobeln gekommen bist :)

wie war denn die oberfläche nach dem schleifen mit korn 60/80, schlimmer als "sägerauh" wirds ja hoffentlich nicht gewesen sein.

Harald Lane
Beiträge: 16
Registriert: Do 13. Dez 2012, 13:35
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schleifbild

Beitrag von Harald Lane »


das Schleifbild mit Körnung 60 / 80 ist halb so schlimm. einzig hast Du durch die Trommel manchmal der ganzen Länge nach durchgehende Schleifrillen. Das ist kein Problem, wenn man die Oberfläche dann mit der Ziehklinge abzieht. Ich habe mit der Maschine die Hölzer auf 2mm stärke, kalibriert, das geht mit einer Dickte natürlich nicht. Mit der Hand gehobelt habe ich damals auch schon, nur war ich durch mangelhaftes Schärfen mit der erzielten Oberfläche nicht zufrieden. Zeitmässig ist kein Unterschied zwischen der Trommelschleifmaschine und dem Hobeln, aber der Lärm der Staubabsaugung fällt weg.
Als Ersatz für eine vernünftige Abricht- Dickt ist die selbstgebaute Trommelschleifmaschine nicht gedacht, alleine durch die fehlende Transportfunktion. Wenn Du wirklich so eine Schleifmaschine willst, schau mal das Du eine professionelle Jet bekommst.

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