Sacklöcher in Hirnholz

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
joerg
Beiträge: 235
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von joerg »

[In Antwort auf #81017]
Mahlzeit,

wenn du auf deiner Ständerbohrmaschine am Anschlag bohrst, hast eine gute Führung und kein Problem mit dem Ausweichen.

Da würde ich einen ganz normalen hartmetallbestückten Topfbohrer nehmen, die können auch ordentlich Drehzahl ab ohe zu brennen und machen dann sehr saubere Ränder auch in Kopfholz.

Ich habe welche von Leitz, mit den Bohrmaxen habe ich noch nicht gearbeitet, die werden aber überall hoch gelobt.

Wenn du den 45er neu kaufen musst, würde ich auf jeden Fall Hartmetall kaufen, auch wenns zunächst mal mehr Geld ist.

Gruß, Jörg

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Horst,

es liegt mir fern, einen Glaubenskrieg zu entfachen. Schon gar nicht wegen Bohrern. Ich glaube Dir gerne, dass Du mit Deinen zufrieden bist. Daher ist es auch in Ordnung, Deine guten Erfahrungen zu posten, wenn jemand nach guten Forstnern fragt. Was ich dagegen überhaupt nicht in Ordnung finde, ist Dein gleichzeitiges Schlechtmachen von anderen Bohrern, die Du noch nicht einmal kennst. Und das noch mit Argumenten, die fernab von Gut und Böse sind (Nippelchen, rumeiern, keine Führung, nicht scharf, nur mit erhöhtem Druck zu bedienen etc. etc.) Nichts davon ist wahr. Glaubst Du wirklich, dem Fragensteller mit solchen Unterstellungen und Fehleinschätzungen aus der Ferne behilflich zu sein?

Laß uns doch bitte das tun, was wir sicher beide können: unsere Erfahrungen berichten und andere Meinungen gelten lassen.

Klaus

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

um welche Holzart handelt es sich?

Die Zylinderbohrer zentrieren sich in Hirnholz am Anfang meistens sehr schlecht
Die Werkstücke würde ich deshalb ein paar Millimeter länge lassen und entsprechend tiefer bohren.
Danach erst auf Endmaß schneiden.
Außerdem würde ich Forstnerbohrer verwenden. Die stützen sich mit dem
teilgeschlossenen Rand an der bereits gebohrten Wandung, im Gegensatz zu Kunstbohrern,
gut ab und fertigen saubere Bohrungswände.

Gut Holz! J.


Walter Daum
Beiträge: 110
Registriert: So 28. Jan 2018, 17:52

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von Walter Daum »


Hallo Holzfreunde

Fräsen mit Modell und Ring /20mm Wendeplattenfräser ginge sicher auch .

LG Walter Daum

joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von joh. t. »


Hallo,
erst mal danke für die ganze Diskussion!!!
ich sag jetzt mal wofür:
Es geht um Teelichthalter aus gespaltenem Holz unterschiedlicher Arten Birke, Kiefer, Fachwerkeiche, Buche etc. Die Seiten sind gespalten oder gesägt( Bandsäge), die Hirnholzoberflächen glatt geschliffen, fast poliert und alles geölt. In das Hinrholz soll das Loch für das Teelicht. Möglichst mit einmal bohren. Sauber und ohne Nachbearbeitung. Ich habe es schon mit einem Bormax³ probiert, aber der wandert ein bißchen, was aber auch an der Fixierung auf der Ständerbohrmaschine liegen kann. Für mich ist wichtig möglichst rationell saubere Löcher ohne brennen herzustellen. Ich könnte mir vorstellen, dass Bormax in HSS besser schneidet. Wichtig wären für mich auch die Schärfkosten.

VG Johannes



joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von joh. t. »


Hallo Walter,
fräsen habe ich auch schon gemacht, ist aber wesentlich höherer Arbeitsaufwand. Ich verdiene damit Geld.

VG Johannes

Frank Zimmermann
Beiträge: 162
Registriert: Do 9. Jan 2020, 15:03

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von Frank Zimmermann »

[In Antwort auf #81039]
Hallo Johannes,

ändere doch einfach Deinen Arbeitsablauf: erst zuschneiden, spalten oder sonstwas, dann bohren (die Methode die Justus vorgeschlagen hat, "Werkstück etwas länger lassen, dann etwas tiefer mit einem Forstnerbohrer bohren und dann erst auf Endmaß schneiden", kann ich nur befürworten!) und dann erst schleifen, polieren und ölen.
Den Trick hättest Du aber wahrscheinlich in der ersten Antwort gesteckt bekommen, wenn Du Dein Vorhaben direkt etwas genauer definiert hättest...!

Wenn Du das kommerziell machst, würde ich mir eine Vorrichtung bauen in der ich die Werkstücke vertikal auf den Tisch der Standbohrmaschine einspannen könnte, ansonsten mit passenden Zulagen unter dem Tisch, mit 2 Zwingen oder je nach Länge mit 2 Knechten spannen. Da tut sich, wenn der Boden/Fuß des Werkstückes plan und die zu bohrende Oberfläche zum Boden/ Fuß parallel ist, nix mehr.

Ein 45er Bohrer hat natürlich eine viel höhere Umlaufgeschwindigkeit bei gleicher Drehzahl als z.B. ein 15er und wird von daher auch heißer. Also, die Drehzahl nicht zu hoch wählen und den Bohrvorgang zwischendurch unterbrechen um die Späne rauszulassen! Wie hoch, sind Erfahrungswerte..., die sind ja absetztbar ;-)

Liebe Grüße, Frank



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Uwe.Adler
Beiträge: 1271
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Sacklöcher in Hirnholz *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #81046]
Hallo Johannes,

das letzte Jahr habe ich aus unterschiedlichen Hölzern solche Kerzenständer als Weihnachtsgaben gemacht und den Bormax eingesetzt. Auf dem Bohrständer fest fixiert und die Löcher gebohrt. Kein ausgewanderter Bohrer und sauberste Bohrlöcher. Ich kann Klaus nur bestätigen, die Standzeiten sind außerordentlich gut. Seit dem Kauf auf der Messe 2012 in Nürnberg und regelmäßigem Einsatz um viele Löcher für die Kerzenhalter zu bohren, ist das Ergebnis noch wie am Anfang.
Als Tipp noch, die Bohrlöcher nicht zu tief schneiden. Wenn die Kerzen einmal schwalchen sollten, dann steht immer noch ein kleine Kante aus Alu über dem Holz und die Flamme kann nicht überschlagen. Ein Bild zu meiner Arbeit in Hirnholz:



Herzliche Grüße

Uwe



Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #81017]
Hallo Johannes,

da ich üblicherweise nicht in Hirnholz bohre, war ich selber interessiert, ob der Bormax³ dort ebenso überzeugt, wie auf Längsholz. Habe ein Stück Esche-Kantholz abgesägt und eine Bohrung gemacht. Genommen habe ich den 25 mm -Bohrer, weil der mit Abstand die meisten Bohrungen auf dem Buckel hat (mindestens 1000). Das Werkstück habe ich nicht gespannt, sondern nur mit der Hand gehalten. Die ca. 20 mm tiefe Bohrung hat geschätzte 3 Sekunden gedauert und der Bohrer war noch nicht einmal handwarm. Ich habe ihn sofort nach der Bohrung angelangt, keine Temperatur. Die Qualität der Bohrung magst Du selbst beurteilen.



Klaus

joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Sacklöcher in Hirnholz

Beitrag von joh. t. »


Vielen Dank !!!!!!!!!

Johannes

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