http://Grubenhunt/ Bergtruhe

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Ernst Spangenberger
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http://Grubenhunt/ Bergtruhe

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Hier mal mein neuestes Projekt: Ein Grubenhunt, auch Bergtruhe genannt.
Bei einem historischen Umzug Anfang Juli in Meisenheim nimmt auch unsere Gemeinde teil. Thema ist der ehemalige lokale Bergbau auf Kohlen. Für den Wagen der Gemeinde habe ich einen Grubenhunt gebaut. Orientiert habe ich mich dabei an einem Bild aus Georg Agricola: Vom Berg- und Hüttenwesen. Allerdings hatte ich nicht das Material, um diese Vorlage exakt nachzubauen.
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Der Korpus besteht aus 25er Fichtenbrettern säherau. Gott sei Dank fand ich noch ein altes Stück rostiges Blech, so dass ich daraus Streifen schneiden und abkanten konnte als Kantenschutz. Im sichtbaren Bereich sind handgeschmiedete Nägeln verbaut, nur unter dem Boden habe ich Schrauben verwendet.
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Die Rollen bestehen aus Nussbaumholz (da war mein Junior nicht gerade begeistert, als er sah, dass ich ein Stück von seinem guten Holz verbaut hatte).
Innen habe ich einen Rahmen aus Leisten eingeschraubt.
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Darauf kommt eine schwarz gestrichene Styrodurplatte, und auf diese werden schwarz eingefärbte Ytongstücke als Kohlen geklebt.
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Jetzt muss der Hunt nur noch dreckig gemacht werden, damit er benutzt aussieht.



sepp schick
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Re: http://Grubenhunt/ Bergtruhe

Beitrag von sepp schick »


Hallo bei uns gab es einen Braunkohlen Bergbau WTK beim welchen zur Blütezeit kaum Maschineneinsatz,. Untertags wurde die Kohle mit Pferdegespannen transportiert (nach dem zweiten Weltkrieg) bis zu 3000 Menschen beschäftigt waren. Wie soll dein Grubenhund überhaupt gelaufen sein. Bei uns lief alles auch Schienen.
mfg sepp

Ernst Spangenberger
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Re: http://Grubenhunt/ Bergtruhe

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Hallo Sepp,
normalerweise waren auf der Stollensohle Querbalken/Holzschwellen verlegt. Darauf mit einem Abstand von ca. 5 cm (in dieser Rille lief der Spurnagel) 2 Balken. Auf diesen liefen die vorderen, engen, kleinen Räder. Zu beiden Seiten der Balken lagen Bretter, auf diesen liefen die hinteren, weiten, großen Räder. Diese Anordnung ist z.B. in einer Nachbargemeinde belegt, wo Quecksilberbergbau betrieben wurde.
Im speziellen Fall des lokalen Kohlenbergbaus war die Stollesohle mit Schieferplatten belegt, in welche mittig eine Nut eingehauen war als Spurnagelführung. Da es sich um einen armen Kohlebergbau handelte - das Flöz war nur ca. 15 cm mächtig und die Kohle stark schwefelhaltig - sparte man sich so die Ausgaben für das Holz.


sepp schick
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Re: http://Grubenhunt/ Bergtruhe

Beitrag von sepp schick »


Hallo da fehlt doch bei der Angabe der Mächtigkeit des Kohlenflözes eine Null 150 cm müsste es wohl heißen und selbst 150 cm sind sehr wenig obwohl ei uns auch solche mit unter 100cm abgebaut wurden Dazu wurden nicht mehr gesprengt sondern mittels Walzenschrämmladern die Kohle vom Flötz herausgefräst Um bei solch schwachen Flözen überhaupt abbauen zu können musste der Tegel /Ton separat herausgefräst und abtransportiert werden was zu riesigen Halden führte und schließlich nicht mehr rentabel war.

Ernst Spangenberger
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Re: http://Grubenhunt/ Bergtruhe

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Wie schon geschrieben, es war ein armer Bergbau, das Flöz war ca. 15 cm mächtig und die Kohle stark schwefelhaltig. Die Abbauörter selbst sind etwa 40 cm hoch, was darauf schließen lässt, dass die Bergleute auf der Seite liegend die Kohle gewannen.

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