Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Anton K.
Beiträge: 7
Registriert: Mi 6. Mai 2015, 17:11

Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Anton K. »


ich bin dabei, mir eine neue und größere Bandsäge anzuschaffen. Mir ist klar, dass dieses Thema schon des Öfteren angesprochen worden ist, aber über einige Maschinen (Hersteller) gibt es einfach wenig Info, speziell aus erster Hand
Ich habe aktuell eine Flottjet BS 400, diese ist mir nun zu klein geworden.
Die Anschaffungskosten sollten 2000 EUR nicht übersteigen, sie darf nicht höher wie max. 2,00m sein und auch nicht mehr als 200kg wiegen (muss sie ja in die Werkstatt bringen können).
Die neue sollte eine Durchlasshöhe von 300mm haben, (ich will dickere Werkstücke bearbeiten und auch kleinere Stämme und Balken auftrennen).

Zu meiner Vorauswahl:



- JET JWBS-18Q Bandsäge 400V
- Hammer Bandsäge N4400
- Holzprofi SBW5300 oder SBW4800
- Weibert Bandsäge BS400


Bis auf die Jet, sind angeblich alle in Europa gefertigt. Jet wird laut Hersteller in Taiwan gebaut, allerdings glaube ich nicht, das alles was aus Fernost kommt immer Müll ist !
Ich habe einen Tellerschleifer der Firma Jet und der ist wirklich gut
Ich hätte mir halt gerne die eine oder andere Maschine körperlich angesehen, aber die meisten Verkäufer haben die Teile nicht vor Ort, oder sind halt einfach zu weit entfernt von mir (wohne zwischen Augsburg und Ingolstadt).

Die Hammer wäre die teuerste, die Jet incl. Anlieferung die günstigste.

Ich wäre für jeden Rat, Meinung und Empfehlung dankbar !

Grüße, Anton


MaxS
Beiträge: 1552
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von MaxS »


Hallo Anton,

die Hammer solltest du bei der Fa. Ballas in Kühbach anschauen können, vielleicht vorher kurz anrufen. Ich kenne den Händler nicht persönlich, aber das ist ein Felder-Stützpunkt in deiner Nähe.

Und ansonsten würde ich ehrlich gesagt bei den Anforderungen eher schauen, ob ich nicht eine gebrauchte Hema SR400 oder SR500 oder eines der diversen Modelle aus Italien, z.B. von ACM, Meber, Griggio, usw. (hier oft unter anderem Namen verkauft, z.B. Maka, Panhans, eumacop, usw.) in vernünftigem Zustand bekomme. Das sollte mit deinem Budget ohne weiteres machbar sein, selbst wenn du noch neue Führungen in die Maschine baust.
Mein Rat geht ganz klar in Richtung gebrauchter Handwerksmaschine, da passt einfach die Substanz und die Auslegung. Hema ist da zusammen mit ein paar anderen (z.B. Kölle, Pehaka, Bäuerle) meines Wissens immernoch das Maß der Dinge, aber die einzigen, die so kleine Maschinen gebaut haben.

In diesem Sinn beste Grüße,
Max

Ulrich Leimer
Beiträge: 473
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Anton,

wie immer, ist es eine Frage des Anspruchs. Bei den Vorgaben zu Gewicht und Höhe fallen einige Kandidaten ja schon durchs Raster. Leider. Wenn man sich die einzelnen Maschinen mal genauer ansieht, fällt einem auf, dass es einige ziemlich baugleiche
Modelle gibt, die allesamt dieses Prinzip der (ich nenn es mal so) angelsächsischen Bandführung verwenden. Es läuft je ein Kugellager re u li mit der flachen Seite am Band und der Sägebandrücken läuft auch gegen die flache Außenrollfläche eines Lagers
(weiss jetzt nicht, wie das masch.bautechnisch heißt). Damit lassen sich meiner Meinung nach die Fernost-Kandidaten schonmal identifizieren. Ich hatte mit dieser Art der Bandführung nicht so gute Gefühle, weil Staub und kleinere Reste mit der Technik
wie bei einem Trichter gegen das Band gedrückt werden bzw. einklemmen. Aber Millionen von Sägern über dem Teich leben damit wahrscheinlich recht entspannt.
Bei der Suche wäre mein Augenmerk auch auf eine gebrauchte Tischlermaschine gerichtet, da man wie schon geschrieben, hier die ausgereiftere Gesamtlösung erhalten kann. Aber: Ich hatte mir mal eine gebrauchte HEMA angesehen,
die als Stahlrahmenkonstruktion gebaut war, also kein Gusschassis, da war ich vom Lauf und von der Bandspannung nicht so angetan. Letztendlich ist es eine Gusschassismaschine geworden, die aber 2,20 hoch und ca. 450 kg schwer ist.
Schnitthöhe knapp 40 cm. Aber auch damit ist das Aufschneiden von recht hohen Hölzern ganz entscheidend vom eingesetzten Band abhängig.....
Ein Freund von mir verwendet eine Stahlrahmen Kölle 400 und ist damit sehr zufrieden. Aber eben auch etwas älteres Baujahr, noch guter Maschinenbau. Da ich das Gefühl habe, alle Tischlereien trennen sich so nach und nach von der Bandsägetechnik,
da sie mehr CNC einsetzen, sollte bei dem Budget und etwas Suchen doch ein sehr anständiger Kandidat gefunden werden können.

Gruß Uli


Hauke
Beiträge: 6
Registriert: Sa 17. Jan 2015, 15:37

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ??? *LINK*

Beitrag von Hauke »

[In Antwort auf #80264]
Hallo Anton,

ich stand kürzlich vor genau der selben Entscheidung. Da auch bei mir die Raumhöhe sehr limitiert ist (Gewölbedecke mit 186,5cm an die tiefen Stellen) war die Auswahl recht schwer, weil viele der Gebrauchtangebote einfach nicht bei mir hineinpassen und da es dann auch noch im Keller ist, durfte das Gewicht auch nicht zu groß werden. Trotzdem wollte ich keine großen Kompromisse bei der Schnitthöhe eingehen (~30cm). Meine Favoritenliste deckt sich somit recht stark mit Deiner.

Schlussendlich habe ich aufgrund dieses Berichtes (siehe Link) die Record Power BS400 bestellt. Wenn Sie geliefert wurde (hoffentlich die nächsten Tage) kann ich gerne weiteres berichten. Einziger Wermutstropfen ist nach heutiger Sicht der Wechselstrombetrieb (hätte gerne Drehstrom gehabt).

Beste Grüße
Hauke

Anton K.
Beiträge: 7
Registriert: Mi 6. Mai 2015, 17:11

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Anton K. »


Hallo
und schon mal herzlichen Dank für die schnellen und prompten Antworten !

Ich habe mir eure Ratschläge sehr zu Herzen genommen und schon mal nach geeigneter gebrauchter Maschine Ausschau gehalten.
Ist allerdings nicht so leicht (wegen der Höhen und Gewichtslimitierung).

Ich habe da eine Centauro SP 400, Baujahr 1993 aufgespürt, hätte incl Lieferung einen vernünftigen Preis.
Kennt Ihr die oder eine andere der Firma ?

Grüße Anton



Anton K.
Beiträge: 7
Registriert: Mi 6. Mai 2015, 17:11

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Anton K. »

[In Antwort auf #80274]
Hätte ich beinahe vergessen,
wie sieht es denn mit en Schappach Basa 4.0 und 5.0 aus.
Von der Form her sehen die schon mal ein wenig anders aus wie die meisten fernöstlichen.

Grüße Anton


Ulrich Leimer
Beiträge: 473
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Hauke,

schau Dir mal die HBS 470 von Holzmann an, ich glaube da wirst Du ziemlich viele Ähnlichkeiten finden. Und auch Weibert hat so eine Variante im Programm. Ich glaube, die werden alle am gleichen großen gelben Band gefertigt.

Die Centauro ist meines Wissens nach guter italienischer Maschinenbau, da wirst Du sicher alle Normteile noch bekommen und kannst alles justieren.

Gruß Uli

Roberto
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Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von Roberto »

[In Antwort auf #80264]
Hallo,

ich habe jetzt zweieinhalb Jahre Erfahrung mit der Hammer N4400 im Hobbybetrieb und muss definitiv davon abraten. An und für sich machte sie damals beim Vergleich einen sehr guten Eindruck in Bezug auf Stabilität, leider kommen im Laufe der Zeit so einige Schwachstellen an die Oberfläche, die meiner Meinung nach als kaputtgespart eingestuft werden müssen. :(

Zum einen die Höhenverstellung der oberen Bandsägeführung/-abdeckung: Da ist z.B. der Handgriff, an dem das Zahnrad für die Verstellung nur mit einer Madenschraube auf eine Gewindestange(!) geklemmt ist, die natürlich im Laufe der Zeit verschleißt und sich dann irgendwann losreißt. Das Zahnrad rutscht dann durch und dann knallt die Führung auf den Tisch. Einzige Lösung: Die Gewindestange an der Stelle flach abfeilen und die Madenschraube dann dort fest anziehen.

Der zweite Kritikpunkt betrifft die Bandführungen: Da haben sich schon zweimal die Rollen gelöst und hingen dann locker drin/schliffen am Band. Dummerweise kann man auch das nicht einfach reparieren. Sie sind von innen mit einer Schraube auf eine Messinghülse gepresst, die man erst aus dem Alukörper komplett ausbauen muss, um sie überhaupt reparieren zu können. Da das nicht mehrfach zerstörungsfrei gelingt, habe ich die schon zerlegten Führungen von außen aufgebohrt, um beim nächsten Mal wenigstens direkt an die Schraube zu kommen.

Ich empfehle daher unbedingt lieber nach einer hochwertigen gebrauchten Maschine zu schauen, auch wenn diese dann vllt. 1500-2000 EUR kostet.

Viele Grüße,
Roberto



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ??? *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #80277]
Hallo Anton,

über einen langen Zeitraum habe ich mich mit genau diesem Thema auseinandergesetzt.
Einige Überlegungen zur Maschinenauswahl habe ich vor 16 Monaten mit der Bandsägen-Doku online gestellt:

http://www.holz-seite.de/projekte/projekt-bandsaege/

Ergänzend hierzu möchte ich sagen das Hema Maschinen aber auch Maschinen von F.Zimmermann teils sehr teuer sind
auch gebraucht, Zukauf-Hemas werden gebraucht vielfach überbezahlt.
Die Qualität die Hema bis Mitte der 70iger hatte (meißtens 700er, seltener 600er und sehr selten 500er Maschinen) mit dem
kompakten Gußständer der auf den 1. Blick als solches nicht zu erkennen war, diese Qualität bot F.Zimmermann nach meinen
Recherchen bis zuletzt (seit etwa 2 Jahren baut diese Firma keine Bandsägen mehr). Hema selbst hat schon in den 80igern
einiges in Italien zu gekauft und die eigenen Serien SR, UH und UH/TR auf Stahlbauweise umgestellt.
Die Maschine die alle Anforderungen an Stabilität, Sägeleistung und Verarbeitung in der Hobbywerkstatt erfüllt wäre die
Hema SR 400 (für manch einen evtl. die 500er, hier möchte ich nicht streiten) oder auch die 500er Panhans (hier nenne ich
die 500er weil ich die 400er noch nie gesehen habe und sie in der Datentabelle nur halb so schwer ist).
Möchte man die Sägehöhe ausnutzen, braucht es auch in der 400er Klasse einen 2,2 KW Motor, möchte man mit Leichtigkeit sägen
müsste sogar hier noch ein FU drauf gepackt werden.
Ein Industrie Motor mit 2,2 KW leistet bei 60Hz um 2,7kW und dreht rund 500 U/min mehr, ausgehend vom 3000 U/min Motor.
30cm Sägehöhe sind mit einer 400er Maschine nicht zu machen, 25cm sollten aber drin sein, bei 1,5 KW wird auch das eng.

Bez. Hammer 4400, die kenne ich von einem befreundeten Holzwerker, der diese Maschine allerdings schon 10 Jahre besitzt
und sie rel. kurz nach dem Kauf auf APA-Führungen umgerüstet hat. Die Maschine hat mich für den Preis doch sehr erstaunt,
da sie auf dem Niveau der damailigen Hema Garant 400 rangierte. Hinzu kam der kräftige 4KW Motor, der vermutl. keine Wünsche
offen ließ.
Da Felder die Maschine gegenüber vor rund 10 Jahren noch billiger verkauft und auch einen anderen Motor verbaut, dabei die Maschine
mit deutlich weniger Gewicht angibt, wird der interessierte Kunde hellhörig.
Dabei gab es in den letzten 10 Jahren weder in Österreich noch in Italien (wo die Maschine her kommen soll und früher wohl auch her kam)
einen Lohnkostenverfall.
Selbst gute ital. Hersteller wie Meber, dessen Stand ich auf der letzten Ligna besucht habe, bauen gewohnte Qualität erst ab 500er Rollendurchmesser,
das was man mir als 400er Meber zeigte und auch zugab das es sich um Fernostfertigung handelt, war ein Schock.
Die gesamte Maschine mit Graugußtisch und dünnen Speichenrädern wog weniger als ein Maschinenständer des gleichen Herstellers des gleichen Sägetyps vor 30 Jahren.

Ergo, was heute noch gut ist in dieser Maschinenkategorie kostet einfach zuviel, vergleiche Hema SR 400 mit 2,2 KW ....jenseits 5000€
Diese Qualität hatte in den 80igern praktisch jede namhafte europ. Maschine, warum also nicht aus diesem gr. Gebrauchtangebot bedienen?

Gruß Dietrich
PS: Hier die Schleicher Compactool Typ 724 (400mm Rollen) Gußteile und Ständer von Meber Bj 81:



MaxS
Beiträge: 1552
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bandsäge JET JWBS-18Q, oder ???

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #80277]
Hallo Anton,

ja, Centauro gehört meines Wissens zu den italienischen Firmen, die mit Bandsägen viel Erfahrung haben. Der Hersteller existiert auch noch: http://www.centaurospa.it/?lang=en

Grundsätzlich also wohl nichts schlechtes - wie jede Gebrauchtmaschine sollte man die sich natürlich genau vor Ort ansehen und einen Probeschnitt machen.

Viele Grüße
Max

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