Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

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Uwe.Adler
Beiträge: 1271
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo liebe Holzwerker,

ein ganz aktuelles Porblem hat sich ergeben, und ich stehe etwas ratlos da. Für den Gitarrenbau habe ich einen Brocken Fichtenholz, der aufgetrennt werden soll. Ich hatte das Glück, dass ein Holzwerkerfreund eine neue Hammer Bandsäge sein Eigen nennt und er bot mir an, den Brocken auf dieser Säge in Scheibchen zu zerlegen. Bei der Arbeit auf der Säge und auf dem Hobel bemerkte er Funken. Ich habe die Schnittstelle optisch und mit einem Magnet abgesucht. Weder ein Metallrest noch einen Steineinschluß habe ich auf allen Schnittflächen entdecken können. Es handelt sich um feinjährige Fichte, ca 30 Jahre alt, mit stehenden Jahresringen. Hat jemand eine Erklärung, wie eine solche Funkenbildung zustande kommt? Ich werde nun lieber von Hand weitersägen, um kein Risiko einzugehen, da an den Maschinen die Absaugung hängt und auch die Messer und Sägebänder darunter leiden können.

Vielen dank für eine Antwort, da ich etwas ratlos bin,

mit herzlichen Grüßen

Uwe

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Dietrich »


Hallo Uwe,

ich tippe mal auf neue Bandführungen und neue Bänder, dazu ein wenig stramm eingestellt oder ein bischen viel Vorschubdruck, da sieht man schon mal Funken.
Wäre es im Holz würde man keine Funken sehen, hatte ich auch schon , Stahlnagel längs Volltreffer, Band in Bruchteilen einer Sekunde stumpf.

Gruß Dietrich

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Uwe,

ich stimme Dietrich zu. Wenn's in der Bandführung "heiß hergeht" sprühen da auch Funken.

Also im Leerlauf die Bandführung einstellen: Bei der Panhans-Führung sollte da kein Rädchen mitlaufen und die Rückenrolle darf auch einige mm Luft haben, wobei bei anliegendem Band die Zähne natürlich nicht zwischen die Seitenführungen kommen dürfen. Ein wirklich scharfes Band stützt sich bei entsprechendem Vorschub nur leicht an der Rückenrolle ab. Daß ein zu strammes Band auch Ursache sein kann? Hab ich noch nicht beobachtet.

Auch auf den Vorschub achten: Gerade bei Nadelhölzern ist beim Wechsel zwischen Längs- und Querschnitt der Unterschied sehr groß und den Wechsel hast Du an jeder Astgabel.

Jroos no Kölle

Heinz

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #79230]
Hallo Uwe,

wie schon von den Vorpostern festgestellt kann Funkenflug an der Bandsäge eigentlich nur vom Band bzw. den Führungen stammen (zu eng gestellt, verbogenes Band, schlechte Bandschweissung etc.), aber Du schreibst auch von Funkenflug am Hobel? Ich nehme mal an, Du meinst eine Abrichte? Dann wäre die Band- Bandführungserklärung hinfällig.

Gruss

Rolf

Andreas Schilling
Beiträge: 26
Registriert: Sa 9. Mär 2013, 11:13

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Andreas Schilling »


Hallo Uwe,

darauf hätte ich jetzt auch auf Anhieb getippt wie meine Vorredner, Funken im Holz hätte man wohl icht gesehen und du schreibst ja auch mit Magnet und optischer Prüfung findest Du nichts

Gruß Andreas

Michael B.
Beiträge: 1
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 17:49

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Michael B. »

[In Antwort auf #79238]
Hallo Uwe, du schreibst von einem Brocken Fichtenholz.
Ist an diesem Brocken denn noch Rinde?
Bei Fichte die auf Sandigem Boden wächst spritzt der Sand durch den Regen an die Rinde und wächst dort ein.
Aus diesem Grund wird bei mobilen Sägewerken oftmals auf der Eintrittsseite des Sägebandes die Rinde mit einer Frässcheibe weggefräst.
Das erhöht die Standzeit erheblich.
Grüße Michael

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Volker Hennemann
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Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Volker Hennemann »

[In Antwort auf #79230]
Hallo Uwe,

Funken müssen nicht unbedingt von Metall kommen.
Ich habe es schon erlebt, dass kleine Steine im Holz verwachsen sind. Das kommt z.B. nach einer Baumverletzung vor, wenn danach sich die Schadstelle wieder verschließt.
Im Wurzelbereich hat man das öfters mal.
Trifft das Sägeblatt auf die Stein oder Sandpartikel kann es auch zu Funkenbildung kommen.
Wäre evtl. eine Möglichkeit warum ein Magnet nichts findet.
Herzlichen Gruß
Volker

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Uwe.Adler
Beiträge: 1271
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #79230]
Lieber Holzwerker,

vielen Dank für die unterschiedlichen Hinweise und Ratschläge. Für mich bleibt es rätselhaft, da das Holz auch bei der Bearbeitung mit der Ziehklinge keine Hinweise auf Brandflecken, Verunreinigungen und sonstige Einwachsungen gezeigt hat. Aber ich werde bei der nächsten Bearbeitung des Brockens genauestens darauf achten, ob sich unnormale Verhaltensmomente der Säge zeigen. Wenn ja, dann berichte ich.

Ein schönes Wochende mit herzlichen Grüßen,

Uwe

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von Dietrich »


Hallo Uwe,

ein sichtbarer Funkenflug beim Arbeiten an der Bandsäge kann nicht vom Holz kommen,
denn sonst müssten die glühenden Metallteile zunächst durchs Holz unter der metallhaltigen Stelle
und vom Band mehrere Meter durchs Maschinengehäuse gezogen werden...ausgeschlossen.

Gruß Dietrich

bernhard

Re: Funkenflug beim Auftrennen von Fichte

Beitrag von bernhard »


Hallo Dietrich,

Deine Darstellung kann ich leider bestätigen.

Ich habe vor einigen Wochen eine Werkzeugaufhängung abgeändert. Dabei habe ich eine Schraube (4X40 mm) übersehen. Die habe ich sauber in Längsrichtung auf der Bandsäge aufgetrennt.
Der Vorschub war unverändert, der Schnittton wurde etwas dumpfer und nachdem ich das Missgeschick bemerkt hatte, durfte ich das Sägeblatt auswechseln.
Trotzdem die Schraube sauber in der Länge aufgetrennt wurde, gab es keinen Funkenflug.

Funkenflug hatte ich in der Vergangenheit durch eine schlecht eingestellte Führung. Es war die Originalführung GL 456, die auf der Hammer verbaut wurde. Mit der Panhansführung und den guten Hemablättern habe ich das noch nicht erlebt.

Schöne Grüße
Bernhard

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