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Hallo zusammen!

Ich quäle mich in letzter Zeit immer öfter mit dem doofen Parallelanschlag meiner kleinen Bosch Säge rum.
Das ewige Nachmessen meines Anschlages geht mir echt auf den Senkel.

Nun habe ich in Form eines neuen Tisches mit mehr Arbeitsfläche für die Säge Fakten geschaffen um so etwas:
http://lumberjocks.com/Hutch/blog/2740
bauen zu können.

Kann mir jemand sagen ob und vor allem wo man das als Privatperson in Deutschland beziehen kann?

Kann das was werden?

die abgebildete Säge bietet sicherlich allerlei Raum für Bemerkungen. Aber haltet das bitte sachlich,

danke!

Liebe Grüße
Pedder

Hallo Martin,

was der Link zeigt, ist ein Eigenbau aus einem Aluminiumprofil-Baukastensystem. Dafür gibt es auch Anbieter vor Ort, zum Beispiel isel, item und Kritec und vermutlich diverse weitere. Ob deren Lieferprogramm zu deinen Anforderungen passt, kann ich dir nicht sagen - ich würde aber gerne ein paar Worte zur gezeigten Maschine und dem Anschlag loswerden.

Der Maschine fehlt ein Spaltkeil, eine Haube über Sägeblatt und der Keilriemen läuft auch ungeschützt. Der offene Keilriemen ist, wenn man die Maschine alleine verwendet, wohl nicht zu gefährlich - aber eine Haube ist in einer Stunde fertig und montiert. Die fehlende Schutzhaube ist eine Zeit lang nur nervig, weil man das Sägemehl schön ins Gesicht geblasen bekommt. Sobald die Stücke aber größer als Späne werden, wird es äußerst gefährlich. Und zum fehlenden Spaltkeil fällt mir nicht all zu viel ein, weil das für nicht all zu intelligent ist, den zu entfernen (besondere Arbeitsgänge mal ausgenommen). Selbst Plattenmaterialien können erhebliche Spannungen haben und klemmen. Die fehlende Absaugung ist auch eher suboptimal. Ich schreibe das deswegen so ausführlich, damit Mitlesende mit weniger Erfahrung nicht "ins offene Messer" laufen und solche Berichte wie den verlinkten ruhig auch kritisch sehen.

Zum Anschlag selbst: Der ist von der Grundidee her gut - nämlich sehr stabil. Allerdings könne es sein, dass er beim Verschieben etwas hakelig ist; das weiß ich aber nicht. Was ich vermisse, ist ein Teil das zurückgezogen werden kann. Das würde sich aber relativ leicht ergänzen lassen, ebenso eine Aufdopplung auf den Anschlag selbst, die bis auf den Tisch reicht (und damit den Nachteil der Rundkante der Profile behebt). Dadurch ließen sich auch dünne Sperrhölzer und ähnliches genau auf Breite sägen.

Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr erschreckt. Zeig uns doch mal ein paar Bilder vom Umbau, vielleicht kann man dann deine Frage "ob das was werden kann" besser beantworten. Sicher ist aber, dass ein guter Anschlag nur diesen Aspekt der Säge verbessert. Wenn dir also die ganze Maschine zu leicht oder unpräzise sein sollte, dann wäre das Geld vielleicht besser in eine Ulmia, Rapid, Flottjet, Frommia oder andere kompakte, solide Maschine investiert.

Viele Grüße
Max

Guten Morgen Max.
Danke für Deine Antwort.
Mir war klar daß über die nicht vorhandenen Sicherheits- bzw. Arbeitsschutzeinrichtungen das eine oder andere Wort fallen wird. Das ist auch absolut legitim.

Zum derzeitigen Zustand:
Ich habe grade keine Bilder zur Hand. Werde demnächst aber welche nachreichen.

Ich besitze eine kleine Bosch PTS 10. Die Säge ist für den Preis (350 Euro) ganz brauchbar.
Korrekt eingestellt bekomme ich auch korrekte Schnitte. Nur muss ich den üblen Parallelanschlag eben immer ausrichten.
Ich messe in der Mitte des Sägeblatts zum Parallelanschlag und stelle diesen Abstand vorne an der Säge und auch an der hinteren Klemmung von Hand ein.
Das nervt.
Außerdem ist es nur überaus schwer möglich Werkstücke mit Breiten über 25cm exakt zu sägen. Dafür ist die Säge im Auslieferungszustand einfach nicht gemacht.
Der zusätzliche Hilfs- Breitenanschlag ist dafür untauglich.

Ich habe den mitgelieferten Klapptisch der für Mobilität wirklich gut ist und der auch bleiben darf, in der Werkstatt durch einen selbst gebauten Tisch ersetzt.
Ein Gerüst aus 4x8cm Brettschichtholz, unten eine Multiplexplatte über die ganze Breite von 125cm. In der Mitte des Tisches auf der linken Seite eine Stufe
um die Säge aufzustellen und oben auf Höhe Oberkante Säge derzeit eine doppelte 12mm MPX Platte.
Damit komme ich auf eine Arbeitshöhe von 90cm bei einer gesamten Tischfläche (inkl. Säge) von ca. 125cm x 70cm. (ca. weil die Säge etwas kürzer als 70cm ist)
Größer darf es nicht werden.
Geplant ist eine Verkleidung des Tisches und ein Einbau einer Sägespäneschublade und ähnliches.

Nun möchte ich an diesem Tisch gerne einen neuen Parallelanschlag montieren.
Ziel wäre eigentlich für diese Säge so wenig Geld wie möglich in die Hand zu nehmen, ich bin aber auch bereit in die Zukunft zu investieren.
Außerdem möchte ich gerne mit so wenig Aufwand (Zeit) wie möglich ein gutes Sägeergebnis erreichen und für zukünftige Erweiterungen (Einbau der Oberfräse) auch flexibel bleiben. (Fräsanschlag?)

Item möchte mir als Privatperson leider nichts verkaufen.

Ich hatte bisher auch schon an Linearführungen gedacht. Aber günstig wird das halt auch nicht.

Der Hausherr hätte auch noch eine Alternative im Angebot:
http://www.feinewerkzeuge.de/fraesanschlag.html
Könnte man damit auch Sägen? Der LS25 wäre wahrscheinlich grade richtig.
Scheinbar schon?
http://www.feinewerkzeuge.de/incra-base-assembly.html

Wenn das meine Probleme lösen würde könnte ich mich mit dem Incra auch anfreunden

Eure Meinung dazu?

schönen Gruß
Martin

Hallo,
benutze die gleiche Maschine und habe das gleiche Problem. Der Schnitt ist ok, der Parallelanschlag aber nervig,
aber: "Kaufe Dir eine andere Maschine für >1000€" ist eben nicht für jedermann eine Alternative.
In diesem Forum sind so viele wunderbare Handwerker zugange und man findet tolle eigene Erweiterungen für
Unzulänglichkeiten älterer Maschinen, es wäre schon echt hilfreich für Einsteiger auch bei einer solchen Anfrage Ideen
diskutieren zu können, wie man Einsteigergeräte optimieren kann.
Mit dem Incra-Anschlag habe ich auch schon geliebäugelt, aber selbst der ist mir eigentlich noch zu teuer.
Trotzdem: immerhin hat man den ja schon erfolgreich an der Bosch angebracht.
Hoffe ebenfalls hier noch auf weitere Inspiration diesbezüglich.

n diesem Forum sind so viele wunderbare Handwerker zugange und man findet tolle eigene Erweiterungen für
Unzulänglichkeiten älterer Maschinen, es wäre schon echt hilfreich für Einsteiger auch bei einer solchen Anfrage Ideen
diskutieren zu können, wie man Einsteigergeräte optimieren kann.

Da könnte m.M. nach aber der entscheidende Unterschied liegen:
bei älteren Maschinen hat man oft eine Basis, bei der Verbesserungen Sinn machen, weil die Grundlagen vorhanden sind.
Das fehlt mir gefühlt bei neuen "Einsteiger" Produkten, weil wenn ich das gleiche Ziel erreichen möchte, muss ich mich irgendwann
fragen (Zeit & finanzieller Aufwand) ob mein Hobby schreinern oder Maschinenbau ist.

Wenn ich sehe, das das Anschlagsystem von Incra deutlich teurer wie der Neupreis der Säge ist, passt da wohl etwas nicht ganz.
Es wird von etlichen Leuten, die das Teil mal hatten, eindeutig davon abgeraten, warum kann man, wenn man die Erfahrung unbedingt
selbst machen musste, nicht einfach mal einen Schlussstrich ziehen, und kauft sich für das Geld endlich was vernünftiges,
was auch seinen Wert noch über Jahre behält?

Einfaches Rechnen:
PTS10 = 350,- € + "Verbesserungen" nochmal 250,- € = 600,- €
Dafür gibt es gebraucht eine Metabo TK 1256 in absoluter Vollausstattung mit Schiebetisch, Verlängerungen/Tischverbreiterungen
etc. in erstklassigem Zustand und Wechselstromantrieb.
Und die gehört wenigstens an ihrem Lebensende (falls das noch einer erleben sollte) nicht in den gelben Sack.

Das spiegelt meine Erfahrung wider, die oft genug bestätigt:
wer (zu) billig kauft, kauft zweimal.

Gruss
Thomas

Habe mich zugegebenermaßen nicht getraut eine gebrauchte Maschine zu kaufen, habe rund 270€
für die Bosch bezahlt und hoffe einen besseren Parallelanschlag für unter 50€ hinzubekommen.
Würde vielleicht aber, nochmal vor der Entscheidung stehend, nun tatsächlich zu einer bewährten gebrauchten
tendieren.

[In Antwort auf #78268]
Hallo Martin,
einiges wurde ja schon gesagt bzw. geraten. Ich hatte mir auch mal mit einfachen Hilfsmitteln versucht, eine Parallelanschlag selbst zu bauen, der an einer selbst gebauten Tischvergrößerung montiert wurde. (Zwischenzeitlich habe ich mich von der gesamten Einheit getrennt und mir eine gebrauchte Maschine gekauft, die meinen Ansprüchen besser gerecht wird.) Die Lösung war sicherlich nicht ganz schlecht und auch brauchbar.
Dazu habe ich einen INCRA Miter Channel sowie die passende verstellbare Stahlführung (von feinewerkzeuge) in die Tischfläche eingelassen. An die Stahlführung habe ich mit zwei Schrauben einen selbst gebauten Anschlag montiert, der im Winkel justiert werden konnte. Der Anschlag konnte so ganz gut parallel verschoben werden. Die hintere Klemmung erfolgt über eine Schraubzwinge.

Wichtig ist, dass der Anschlag zurückziehbar ist. Mein Anschlag war gleichzeitig Fräsanschlag und hatte zu diesem Zweck verschiebbare Platten.

Ich hänge mal zwei Bilder an, dann siehst Du, was ich meine.
Ein Versuch ist es vielleicht wert und die Kosten halten sich in Grenzen.

Gruß
Martin

Tischvergrößerung mit eingelassener T-Nut-Schiene:


T-Nut-Schiene mit Stahlführung und montiertem Parallelanschlag:

Hallo Martin,
das meiste wurde schon erwähnt.

Ein Nachsatz zu Thomas hätte ich noch: Der Preisrahmen für Metabo TKs bewegt sich meiner Erfahrung nach zwischen ca. 300 und 900 €. Je nach Modell und Ausstattung.

Ich habe ähnlich angefangen wie Du: nachdem ich zwar keine Bosch, aber etwas ähnliches für ca. 100 € gekauft hatte, hatte ich genau dasselbe festgestellt wie Du, bin zum Schärfdienst und habe mir von einem gelernten Werkeugmacher für 60 € einen beidseitig klemmbaren Paralellanschlag machen lassen. Dann entdeckte ich unter anderem in diesem Forum, Dank an dieser Stelle an Dietrich, dass vernünftige TKs eigentlich viel mehr können (sollten): das fängt mit winkelgenauen Schnitten an und hört mir LanglochbohrFräsern nicht auf. Von so praktischen Einrichtungen wie einem auf 1/10 mm einstellbaren Paralellanschlag und anderem mal abgesehen.
Darauf begann ich mich umzusehen, hatte es nicht eilig und erwarb eine Metabo Magnum für 350 €.

Selbst wenn Du eine aktuell angebotene Metabo Magnum TK 1688 für 700 € nimmst, die Du mit etwas handeln wahrscheinlich für ca. 600 € bekommen kannst, fährst Du auf lange Sicht sicher günstiger, aber eben auch auf kurze Sicht: Deine Bosch (ca. 300 €), der Incra Paralellanschlag (ca. 300 €, und dann ist der noch nicht angebracht!!), ein (z.B.) Incra Winkelanschlag (ca. 300 €) und schon liegst Du bei fast 1000 €! Da hast Du aber keine Tischverlängerung bzw. Verbreiterung, keine vernünftige Schnitthöhe, bei der Magnum kannst Du 315mm Kreissägeblätter verwenden!!, keine LL Möglichkeit, keinen selbstklemmenden Paralellanschlag bei dem Du eben nicht nachmessen musst, die Möglichkeit einen Verstellnuter einzusetzen und und und.

Ich möchte Dir nicht den Mut nehmen, im Gegenteil. Aber wie schon Thomas und die anderen vorher bemerkten: mit dem Paralellanschlag fängt es erst an! Vielleicht wäre es gut eine Wuschliste zu machen was Deine Traum TK alles können sollte, Dir dann einen vernünftigen Etat zu setzen und dann auf dem Gebraucht-Markt zu schauen. Egal was da des Weges kommt, hier im Forum gibt es zu fast jeder Maschine Besitzer und Know how, welches hier bereitwillig geteilt wird! Das ist das Tolle hier an dem Forum!
Viel Glück
Volker, der Handschuhschreiner.